Feuerwehr und Polizei
50 Einsatzkräfte übten Gefahrgutunfall in Sulzbach-Rosenberg

16.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:16 Uhr
Auch die Dekontamination verstrahlter Übungsopfer war Teil der Übung. −Foto: Fotos: Florian Schlegel

Auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei in Sulzbach-Rosenberg fand am vergangenen Samstag eine Übung der ABC-Züge des Landkreis Amberg-Sulzbach, der Stadt Amberg und des GG-/SBC-Trupps des Polizeipräsidiums Oberpfalz statt. Die Verkehrspolizeiinspektion Amberg bereitete die Übung, die von Polizeioberrat Tobias Mattes geleitet wurde, vor.

Angenommen wurde ein Gefahrgutunfall, der sich im Warenumschlagsbereich einer Chemiefabrik ereignete. Bei Verladearbeiten kam es zu einem Betriebsunfall mit einer verletzten Person. Ferner trat infolge des Unfalls nicht weiter bekannter Gefahrstoff aus und weitere zwei Personen wurden kontaminiert. Diese Personen befanden sich jedoch noch im Gefahrenbereich. Die zuständigen Einheiten für derartige Gefahrenlagen der Feuerwehr und der Polizei rückten an.

Der GG-/SBC-Trupp der Polizei erreichte als Erster die Einsatzstelle und erkundete die Lage. Die Polizeibeamten legten sich ansprechende Schutzbekleidung an, um die verletzte Person umgehend aus dem Gefahrenbereich zu retten.

Feuerwehr Sulzbach-Rosenberg baute Dekontaminationsstraße auf

Da jedoch am Einsatzort verschiedene Gefahrstoffe austraten, wurde die weitere Erkundung der Einsatzstelle an die Kräfte der Feuerwehr übergeben. Mit Messgeräten und mit Schutzkleidung stießen die Trupps der Feuerwehr Amberg zum Unfallort vor. Inzwischen wurde durch die Feuerwehr Sulzbach-Rosenberg eine Dekontaminationsstraße aufgebaut und betrieben.

Geübt wurde am Unfallort mit echten Strahlungsquellen und Gefahrstoffen, die es zu identifizieren galt – angeleitet durch die Feuerwehrschule Lappersdorf, welche das Übungsszenario mit drei Kampfrichtern begleitete. Übungsbeobachter der Hochschule für den öffentlichen Dienst/Fachbereich Polizei, der Bereitschaftspolizei und des Polizeipräsidiums Oberpfalz waren ebenfalls mit eingesetzt.

In der Übung wurde die Rettungskette vom Retten der kontaminierten und verstrahlten Personen aus dem Gefahrenbereich, über die Dekontamination bis zur Übergabe an die medizinischen Notfallversorgung geübt.

Knapp drei Stunden geübt

Nach knapp drei Stunden waren die Übungsziele erreicht. Im Rahmen der Einsatzabschlussbesprechung dankte Polizeioberrat Tobias Mattes vor allem den Kräften der beiden Wehren, die ihren freien Samstag opferten, um den Ernstfall zu üben.

Derartige Übungen Hand in Hand zwischen den Behörden mit Sicherheitsaufgaben unter nahezu echten Bedingungen sind „für alle Seiten eine Bereicherung“, steht für Tobias Mattes fest.

Insgesamt 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr, die zuständigen Kreisbrandmeister sowie 15 Einsatzkräfte der Polizei übten vor Ort.