Kultur
Der eingebildete Kranke kommt 2022

Die Rosenroth-Schlossfestspiele werden erneut verschoben.

06.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:41 Uhr

Die Knorr-von-Rosenroth-Festspiele (im Bild eine Szene des Stücks von 2015) müssen erneut verschoben werden.

Bereits im 17. Jahrhundert war der Sulzbacher Hof des Herzogs Christian August ein wissenschaftliches und geistiges Zentrum von überregionaler Bedeutung. Mit dem Dichter, Hofkanzler und späteren Kanzleidirektor Christian Knorr von Rosenroth (1636-1689) wirkte hier ein Universalgelehrter, der engen Kontakt zu Geistesgrößen in ganz Europa pflegte. Zu den Höhepunkten des höfischen Lebens gehörten auch musisch-theatralische Darbietungen.

In dieser Tradition stehen die heutigen Knorr-von-Rosenroth-Schlossfestspiele, die im Jahr 2020 bzw. 2021 mit einem neuen Konzept aufwarten wollten. Im einzigartigen Ambiente des Schlosshofs wollte die Stadt Sulzbach-Rosenberg einen Bogen von der Barockzeit bis heute schlagen. Den Reigen eröffnen sollte der Klassiker unter den Komödien des Herrn Molière „Der eingebildete Kranke“. Dafür hatte der künstlerische Leiter und Regisseur der Festspiele, Michael Ritz, wieder ein hochkarätiges Ensemble aus Schauspielern und Musikern zusammengestellt.

Jean Baptist Molière war Zeitgenosse des Namensgebers der Festspiele Christian Knorr von Rosenroth. Beide lebten im Spannungsfeld der glanzvollen Ägide des Sonnenkönigs, Ludwig des IX. auf französischer Seite und dem Habsburger Leopold I., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Der barocke Teil der Festspiele sollte diesmal einen lustvollen Einblick in die dramatische Kunst aus Frankreich bieten.

Neben den vier Theateraufführungen hat Fred Tischler, der Produktionsleiter der 4. Knorr von Rosenroth-Schlossfestspiele, zusätzlich ein exklusives Musik- und Kabarett- Programm gebucht. Aber dann kam 2020 Corona. Die gesamte Produktion musste um ein Jahr nach 2021 verschoben werden. Vom 9. bis 17. Juli sollte das gesamte Spektakel nachgeholt werden.

Kurz vor Beginn der Proben gibt es aber leider noch immer keine Planungssicherheit in der Kulturbranche. Man musste nun entscheiden, ob und wie die Schlossfestspiele durchgeführt werden können. Aufgrund der momentanen Situation muss der barocke Teil der Festspiele nochmals verschoben werden. Die Inszenierung des Theaterstückes „Der eingebildete Kranke“ wird 2022 (8. bis 17. Juli .2022) auf die Schlossbühne gebracht.