Sulzbacher Stadtbrand
Sonderausstellung im Museum: Als die Sulzbacher Altstadt in Flammen stand

25.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:53 Uhr
Für die Besucher stehen im Stadtmuseum viele originale Erinnerungsstücke bereit. −Foto: Zimmermann

„Der große Sulzbacher Stadtbrand 1822“ ist das Thema der Sonderausstellung im Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg. Diese ist noch bis 3. Oktober zu sehen. Dazu gibt es verschiedene thematische Führungen.

Wie es in einer Mitteilung des Stadtmuseums heißt, wurde in der Nacht vom 9. zum 10. Juni 1822 bei einem verheerenden Stadtbrand der gesamte südliche Teil der heutigen Sulzbacher Altstadt vernichtet oder schwer beschädigt. Von einem Feuerwerk östlich vor den Toren der Stadt hatte starker Ostwind eine Rakete in die Stadt getragen und die von einer längeren Dürreperiode ausgetrockneten Holzdächer im Bühlviertel sofort in Brand gesteckt. Insgesamt waren 281 Gebäude betroffen, glücklicherweise kam nur ein Mensch ums Leben.

Schicksalsschlag wirkte lange nach

Das Feuer traf Sulzbach in einer wirtschaftlich schweren Lage, verursacht unter anderem durch die Napoleonischen Kriege (1792 bis 1815) und das Hungerjahr 1816. Um die größte Not zu lindern, organisierte der junge Stadtprediger Gack eine große Hilfsaktion: einen bayernweit verschickten Bittbrief, den der Drucker und Verleger Seidel 80.000 Mal kostenlos gedruckt hatte. Dennoch brauchte die Stadt lange, um sich von diesem Schicksalsschlag zu erholen.

Am Sonntag, 28. August, gibt es um 14.30 Uhr eine Führung durch die Sonderausstellung „Der große Sulzbacher Stadtbrand 1822“. Die Dauer beträgt etwa 1,5 Stunden, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kosten: drei Euro pro Person, Kinder unter zwölf Jahren zahlen zwei Euro (inkl. Eintritt). Die Führung findet auch am Sonntag, 4. September, um 14 Uhr statt. Treffpunkt: Löwenbrunnen am Luitpoldplatz.

In Zusammenhang mit der Sonderausstellung werden auch andere thematische Führungen angeboten. Am Samstag, 27. August, gibt es um 14.30 Uhr eine Stadtführung mit dem Titel „An einem wasserreichen Ort: Zur Geschichte der Wasserversorgung in Sulzbach“.

Sulzbach war stets wasserreiche Stadt

Seit seiner Gründung im frühen Mittelalter bestand in Sulzbach durch seine Lage an Bächen und Quellen eigentlich kein Mangel an frischem Wasser. Allerdings musste es erst mühsam mit Eimern oder Fässern nach oben in die Altstadt gebracht werden, so die Mitteilung des Veranstalters.

Erleichterung brachte die „fürstliche Wasserkunst" von 1755 mit drei großen öffentlichen Brunnen. Davon steht heute nur noch der Löwenbrunnen auf dem Luitpoldplatz. Trotz aller Erweiterungs- und Verbesserungsmaßnahmen stellte sich die Wasserversorgung in der Brandnacht am 9. Juni 1822 als völlig unzureichend heraus. 1878 hatte die „fürstliche Wasserkunst" endgültig ausgedient.

In der Weiherstraße wurde die erste zentrale Wasserversorgung mit einem Wasserwerk und einem Wasserturm auf dem Bühl in Betrieb genommen. Erst seit den 1950er Jahren hatten die Wasserquellen im Bachviertel als Versorgungsgrundlage ausgedient, als im Haselgraben und später in Breitenbrunn Tiefbrunnen erschlossen wurden. An originalen Orten informiert Patrizia Zimmermann zur Wasserversorgung Sulzbachs, teilt der Veranstalter weiter mit.

Die Dauer beträgt 1,5 Stunden, Treffpunkt: Auf der Rahm 12 (Fürstenquelle); Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig. Die Kosten liegen bei drei Euro pro Person, Kinder unter 12 Jahren sind frei.