Verteidigung
Klare Bekenntnisse zur Bundeswehr

Zehn Soldaten und Soldatinnen legten in Ursensollen ihr Gelöbnis ab. Landrat und Bürgermeister betonen den Wert der Truppe.

15.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:33 Uhr
Paul Böhm

Sie gelobten in ihrer Eidesformel beim feierlichen Gelöbnis, der Bundesrepublik treu zu dienen. Dazu gratulierte Bataillonskommandeur Oberstleutnant Sebastian Erbe (links) sowie Landrat Richard Reisinger und Bürgermeister Franz Mädler (von rechts). Foto: Paul Böhm

Ursensollen„Wir haben Kameradschaft gelernt!“ Zehn Rekrutinnen und Rekruten des Logistikbataillons 472 aus der Schweppermannkaserne Kümmersbruck haben kürzlich im kulturellen Herzen der Gemeinde Ursensollen, im kubus, ihr feierliches Gelöbnis geleistet. Dies stellte einen der Höhepunkte der allgemeinen Grundausbildung für die Rekruten der 1. Kompanie des Logistikbataillons 472 dar. Die jungen Frauen und Männer aus Marine, Heer und Luftwaffe absolvieren seit 1. April ihre allgemeine Grundausbildung, die in diesen Tagen zu Ende geht.

Neben vielen geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und anderen Teilen des öffentlichen Lebens, tragen vor allem die Eltern, Angehörige und Freunde zum feierlichen Rahmen des Gelöbnisses bei. Die jungen Frauen und Männer stammen aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Feierstunde umrahmte ein Bläserquartett des Heeresmusikkorps aus Veitshöchheim unter der Leitung von Hauptfeldwebel Andre´ Müller.

Aktuell zwölf Einsatzgebiete

Zum Einsatz der Bundeswehr merkte Sebastian Erbe an, dass derzeit etwa 3000 Soldatinnen und Soldaten ihren vier bis sechs Monaten dauernden Dienst in zwölf unterschiedlichen Einsatzgebieten leisten. „2002 waren es etwa dreimal so viele gewesen, wie in diesem Jahr.“ Das zahlenmäßig größte Kontingent ist nach wie vor in Afghanistan, in Mali und im Irak in landgebundenen Einsätzen im Rahmen der Nato, der Vereinten Nationen, der Europäischen Union und der Anti-IS Koalition zu finden.

„Dies spüren auch aktuell 103 Soldaten des Bataillons in Masar-e-Sharif/ Afghanistan.“ Einzelpersonal des Bataillons ist derzeit im Kosovo und in Jordanien gebunden. Aus Mali und dem Irak sind die Soldaten des Bataillons inzwischen gesund zurückgekehrt.

Ganz aktuell stellt die Bundeswehr dieses Jahr mit etwa 8000 Soldatinnen und Soldaten die Speerspitze einer schnellen Eingreiftruppe und weitere Kräfte, die bei Aktivierung innerhalb von zwei bis sieben Tagen weltweit verlegt werden müssen. „Sie können sich vorstellen, dass ein nicht zu unterschätzender logistischer Beitrag zur Unterstützung dieser Truppe notwendig“, so der Kommandeur.

Die Einführung eines neuen Corporate Designs wirbt mit einem neuen Erscheinungsbild, mit dem die Bundeswehr seit April nach außen sichtbar und erkennbar wird. „Polygon für alle“ lautet der Slogan. Dieses zentrale Element ist eine modern verfremdete Flecktarnvariante, die für alle Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche die visuelle Grundlage der Außenkommunikation bildet. „Zudem werden mit dem Korporal und Stabskorporal neue Dienstgrade in der Mannschaftslaufbahn eingeführt, so Oberstleutnant Sebastian Erbe.

„Lebenswichtiger Dienst“

Landrat Reisinger erinnerte daran, dass er und Bürgermeister Roland Strehl aus Kümmersbruck vor 35 Jahre ihre Wehrpflicht in der Schweppermannkaserne abgeleistet haben. „Ich freue mich über ihre Entscheidung, in die Bundeswehr einzutreten. Sie leisten für uns alle einen lebenswichtigen Dienst und setzen sich für menschliche Grundwerte ein, die in vielen Ländern oft mit Füßen getreten werden.“

Bürgermeister Franz Mädler sprach von einem Bekenntnis seiner Gemeinde zur Bundeswehr, die mit der Patenschaft zur 3. Kompanie des Bataillons eine hervorragende Verbindung pflege. Er sagte: „Ich sehe es mit Freude und auch Stolz, dass sich in unseren Traditionskameradschaften der Gemeinde, dem Krieger- und Reservistenverein aus Hausen, Hohenkemnath und Ursensollen etwa 400 Mitglieder den Soldatinnen und Soldaten eng verbunden fühlen.“

Bürgermeister Franz Mädler erklärte: „Unsere Gemeinde steht hinter der Bundeswehr und ihrem demokratischen Auftrag, hinter ihren Zielen, aus Sympathie, aber vor allem aus Überzeugung. Sie persönlich tragen dazu bei, dass die Bundeswehr und damit auch unser Vaterland deutlich an Ansehen in der Welt gewinnt.“

Ob Basis-Fitness-Test, die Einfügung in die neue Gemeinschaft, das Lernen der Dienstgrade, Material- und Gesetzeskunde bis hin zur Beachtung der umfassenden Leitlinien zur persönlichen Lebensgestaltung samt der Erreichung von Zielen, das alles habe die Gemeinschaft geprägt. Frank: „Wir haben uns vollgepackt auf den Weg ins Biwak gemacht, wir erkannten die Wichtigkeit des Zusammenhalts der Sicherung und der gegenseitigen Motivation.“

Ferner verriet sie, dass bisweilen auch gelacht wurde. „Wenn auch nur leise und nur, wenn es die Situation gebietet“, sagte sie mit einem Schmunzeln in Richtung ihrer Leute. (abp)

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