Sicherheit
IT der Stadt Amberg soll besser geschützt werden

22.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:46 Uhr
Gerd Spies
(v. l.) Harald Porsch (LSI-Mitarbeiter in der kommunalen Sicherheitsberatung), Reiner Schmidt (Referatsleitung IT-Sicherheitsberatung), Daniel Kleffel (Präsident des LSI), Oberbürgermeister Michael Cerny, Werner Weiß (Informationssicherheitsbeauftragter der Stadt Amberg). −Foto: Gerd Spies

Zwar fehlte der obligatorische rote Buzzer für den symbolischen Start, ebenso wie der zuständige Minister Albert Füracker, der diesen roten Knopf drücken sollte – trotzdem war es nicht nur für Amberg ein bedeutender Termin.

Für alle bayerischen Kommunen wird ein Portal für die IT-Sicherheit angelegt. Am Dienstag erfolgte der Startschuss in Amberg, mit hohem Besuch aus Nürnberg.

Vertrauen zu Behörden

„Unsere Bürger müssen Vertrauen zu den Behörden haben, dass ihre Daten sicher sind. Wenn auf der Seite der Bösewichte aufgerüstet wird, muss auch die andere Seite nachrüsten“, begründete Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny die Investitionen des Staates in die IT-Sicherheit seiner Kommunen. „Die Bürger erwarten dies zu Recht von den Kommunen. Zu einem digitalen Rathaus gehört auch die IT-Sicherheit als wichtiger Baustein, den man mit ins Fundament setzt“, sagte Cerny.

Bayern hat nun als erstes Bundesland eine eigene Behörde ins Leben gerufen, die die Kommunen beim Kampf gegen Bedrohungen für die IT-Sicherheit unterstützt. Das Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) mit Sitz in Nürnberg und seinen Außenstellen in Würzburg und Bad Neustadt a. d. Saale informiert mit einem neuen kostenlosen Portal alle bayerischen Kommunen tagesaktuell über Sicherheitslücken und Bedrohungen für die IT-Sicherheit. „Das Portal kostet den Kommunen keinen Cent. Es ist angelegt, um den Kommunen zu helfen“, sagte Daniel Kleffel, Präsident der LSI. Die Zahl der LSI-Mitarbeiter soll auch von aktuell etwas mehr als 110 auf 200 IT-Experten aufgestockt werden, ergänzte Reiner Schmidt, Referatsleiter IT-Sicherheitsberatung für Kommunen am LSI.

Rund 1200 IT-Produkte würden in Zukunft durch den Warn- und Informationsdienst auf Schwachstellen überprüft, meinte Kleffel. In den vergangenen Wochen seien wieder die IT-Systeme mehrerer Kommunen in Deutschland lahmgelegt worden. „Sogar Windräder standen wegen Cyberangriffen schon still“, berichtete er. Deshalb müssten sich auch kleinere Kommunen schützen. „Es gibt keine zu kleine Gemeinde für solche Angriffe. Auch eine kleine Gemeinde ist ohne IT nicht mehr arbeitsfähig“, betonte Kleffel.

Cybersicherheit stärken

Die LSI unterstütze auch die öffentlichen Betreiber kritischer Infrastrukturen wie Krankenhäuser und kommunale Wasserversorger bei ihren IT-Sicherheitsfragen.

Auch wenn es eine hundertprozentige Sicherheit nicht gebe, wie OB Cerny betonte, selbst vor seiner Amtszeit als Oberbürgermeister IT-Fachmann bei Siemens Amberg. Das neue Warnportal sei aber ein weiterer Baustein für die Cybersicherheit Ambergs.