Aus der „Neuen Münze“, die nie realisiert wurde, ist jetzt „Drei Höfe“ entstanden. In der Sitzung des Bauausschusses in der vergangenen Woche wurden die Pläne der neuen Besitzer des ehemaligen Kaufhauses in der Bahnhofstraße vorgestellt, mit breiter Zustimmung.
Mit den neuen Bauträgern, der Amberger Bauart GmbH mit ihren drei Geschäftsführern Wolfram Buegger, Thomas Helm und Kostja Künzel, entstand nicht nur ein neuer Name, sondern auch ein neues Konzept. Es unterscheidet sich nicht nur wesentlich von den Plänen der bisherigen Eigentümer, sondern auch dadurch, dass die von Baureferent Markus Kühne vorgetragenen Details sehr positive Resonanz im Bauausschuss erhielten.
Drei Innenhöfe sollen entstehen, deshalb auch der neue Name. Der vierte Name ist das damit schon für das ehemalige Kaufhaus Storg in der Bahnhofstraße 10 und 12. Im Jahr 2000 erlebte die Stadt den Niedergang der Ära als Kaufhaus Storg. Als „Forum“ überlebte es weitere fünf Jahre, bis auch für dieses Kaufhaus, mit hauptsächlich Haushaltswaren und Kleider im Sortiment, 2005 das Aus kam. Zehn Jahre Leerstand folgten, ehe es dann die Amberger Gewerbebau kaufte mit dem Ziel, dort unter dem Namen „Neue Münze“ auf 4000 qm Fläche einen großflächigen Einzelhandel zu installieren. Doch im Frühjahr 2019 sprang der Ankermieter ab, die Pläne verschwanden wieder in der Schublade.
Bauträger geht neue Wege
Mit dem Kauf des ehemaligen Forums durch Bauart GmbH wurde der Weg frei für ein anderes Konzept. Dieses sieht nicht mehr einen großflächigen Handel in dem Gebäude vor. Die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude zählt den Kernkompetenzen der neuen Investoren. Sie setzen auf kreative Ideen, gehen neue Wege. Denn der Handel, so die Erkenntnis der drei Architekten, habe sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Weg vom klassischen Handel, hin zum Online-Handel. Deshalb planen die neuen Besitzer jetzt lediglich eine kleinteilige Ladenpassage inklusive Gastronomie im Erdgeschoss. Im Stockwerk darüber soll dann ein kleines Hotel neben Business-Wohnen entstehen.
| Bauträgermodell: | Projektentwickler: |
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| Spezialgebiet des Unternehmens im Bauträgerbreich sind die Objekte, die unter Denkmalschutz stehen oder sich in Sanierungsgebieten liegen. | Im Gewerbebau bietet die Firma als Generalübernehmer ihrem Auftraggeber einen Festpreis von der Planung bis zur schlüsselfertigen Fertigstellung an. |
Darunter versteht man möblierte Wohnungen für Mieter, die aus beruflichen Gründen einige Wochen/Monate in Amberg sind. Auf dem Dach ist eine Bar geplant, mit Blick auf den Mariahilfberg bzw. die Martinskirche. Im Keller könnte zudem noch ein Tanz-Club untergebracht werden.
Das Besondere an den Plänen ist, dass sie außerdem drei Innenhöfe vorsehen, daher auch der neue Name. In diese könnte ebenfalls Gastronomie einziehen. Wie allerdings eine Überdachung aussehen soll, ist noch unklar. Klar aber ist, dass die gesamte Fassade, über deren Erhalt nicht nur im Stadtrat, sondern auch bei den Amberger Bürgern kontrovers diskutiert wurde, erhalten bleibt. Damit dürfte auch der Streit mit der Denkmalschutzbehörde endgültig ad acta gelegt sein.
Oberbürgermeister ist zufrieden
Positive Zustimmung kam aus allen Fraktionen im Bauausschuss für die von Baureferent Kühne vorgetragenen Pläne. Auch Oberbürgermeister Michael Cerny zeigte sich sehr zufrieden mit der aktuellen Entwicklung. Cerny geht davon aus, dass noch im Jahr 2020 mit den Rückbauten der verschiedenen Elemente begonnen werden kann. Die eigentliche Sanierung könnte dann frühestens Ende des kommenden Jahres anlaufen, vermutlich aber erst Anfang 2021, erklärte der Baureferent.
Zwei Jahre, so lautet die Schätzung aus dem Baureferat, wird vermutlich die gesamte Bauzeit umfassen. Im Vergleich zu den jetzt bereits 14 Jahren Stillstand ein kurzer Zeitraum.
