Versammlung
Präsenzunterricht für Anfänger sehr wichtig

Vertreter der Mitgliedskapellen im Musikbund-Kreisverband Amberg-Sulzbach trafen sich virtuell zum Gedankenaustausch.

07.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:21 Uhr
Zu einer virtuellen Kreisversammlung hatten der NBMB-Kreisvorsitzende Werner Stein (oben Mitte) und sein Stellvertreter Horst Bauer (oben 2.v.l.) die Führungskräfte der Mitgliedskapellen eingeladen. −Foto: Werner Schulz

Wegen Corona sind die Aktivitäten der 17 Musikvereine des NBMB-Kreisverbandes Amberg-Sulzbach und ihrer 1330 Mitglieder nahezu auf dem Nullpunkt. Die Führungskräfte hoffen, dass bald wieder Präsenzproben und Auftritte möglich sind, so die Mitteilung des NBMB. Sich über die aktuelle Situation austauschen – das war die Absicht, die der NBMB-Kreisvorsitzende Werner Stein (Musikzug Hirschau) mit der Einladung zu einer virtuellen Kreisversammlung verfolgte. Damit bei dieser ein Hauch von Präsenzversammlung aufkam, hatten er und sein Vertreter Horst Bauer (Kaoliner Kapelle) jedem Teilnehmer zu deren Überraschung eine Maß Fastenbock, spendiert von der Hirschauer Schloßbrauerei, und ein Paar Pfälzer zukommen lassen.

Online, so Stein, habe vor kurzem auch die Bezirksversammlung des Nordbayerischen Musikbundes mit Neuwahl der Vorstandschaft stattfinden müssen. An der Spitze habe es keine Veränderungen gegeben. Gerhard Engel (Freystadt) sei als Vorsitzender bestätigt worden, ebenso er selbst als einer von drei stellvertretenden Bezirksvorsitzenden und als Bezirksgeschäftsführer, Anton Lottner (Amberg) als Bezirksdirigent sowie Benedikt Boßle (Sulzbach-Rosenberg) als Lehrgangsbeauftragter. Die vorgeschlagenen Kandidaten seien per Briefwahl bestätigt worden. Die Wahlbeteiligung habe 78,1 Prozent betragen. Wie Benedikt Boßle berichtete, wurden trotz der Corona-Pandemie Workshops, D-Kurse zum Erhalt von Musikerleistungsabzeichen und Prüfungen durchgeführt. Die im Herbst kurzfristig erfolgte Umstellung auf Online-Prüfungen habe gut geklappt. Sie sei von den Prüflingen dankbar angenommen worden. 14 junge Musiker(innen) aus dem Kreisverband haben erfolgreich die D1-Prüfung abgelegt, neun die D2-Prüfung. Weitere neun hätten die D3-Prüfung (Gold) bei einer Präsenzprüfung in Hammelburg erfolgreich absolviert. Das Resümee aus den bisherigen Veranstaltungen sei positiv. Sie könnten aber Präsenzprüfungen nicht voll ersetzen. Nach Meinung der Organisatoren werde der eine oder andere Online-Part nach der Pandemie bleiben.

Viel Lob erntete die Verbandsgeschäftsstelle. Die Kapellen hoben unisono die optimale Betreuung und Unterstützung während der Pandemie. Regelmäßige Infoletter und Webinare hätten den Vereinsverantwortlichen sehr geholfen. Zudem wurde berichtet, dass auch „andere öffentliche Stellen“ auf die Empfehlungen des NBMB zurückgreifen.

Große Sorge haben die Vereinsführungskräfte, dass ihnen bei noch längerer Andauer der Beschränkungen Mitglieder wegbrechen. Man versuche, diese durch „Online-Angebote bei der Stange zu halten.“ Durchaus unterschiedliche Erfahrungen machte man in den einzelnen Vereinen mit den Online-Proben. Bei einigen funktionierten diese sehr gut, bei anderen fiel das Urteil eher negativ aus.

Auch beim Ausbildungsbetrieb läuft derzeit alles Online. Beklagt wurde, dass den Kapellen der Ausbildungsjahrgang 2020/21 fehle, dass zumindest zum Beginn der Ausbildung Präsenzunterricht unverzichtbar ist. Einige ganz wenige hätten Neuanfänger aufnehmen können. Ihre Ausbildung gestalte sich aber sehr schwierig. Positive Nachrichten gab es über die Präsenzproben während der Lockerungen im Sommer/Herbst 2020. Mehrere Vereine konnten diese durchführen, da ihnen dafür von Unternehmen Busgaragen oder Lagerhallen zur Verfügung gestellt wurden. Einige öffentliche Proben, Biergartenauftritte und die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten – in der Regel in kleiner Besetzung - habe man absolvieren können..