Internet in Cham
16,2 Millionen Euro für Glasfaser-Ausbau

Landrat Franz Löffler freut sich über den Fördergeldbescheid für das Projektgebiet 1. So sieht der Zeitplan des Projekts aus.

05.05.2022 | Stand 05.05.2022, 4:30 Uhr
Vom Bund wird das Gesamtprojekt Glasfaser-Ausbau im Landkreis Cham mit rund 90 Millionen Euro und vom Freistaat Bayern mit 63 Millionen Euro unterstützt. −Foto: Jens Büttner/picture alliance/dpa

Am Freitag hat der bisherige Projektträger des Bundesförderprogramms atene KOM GmbH den Fördermittelbescheid des Bundes in endgültiger Höhe für das Glasfaser-Projektgebiet 1 an den Landkreis Cham überreicht. „Die Bundesförderung in Höhe 16,2 Millionen für unser erstes Projektgebiet zeigt, dass wir gemeinsam mit unseren Kommunen den richtigen Weg eingeschlagen haben und gute Fortschritte machen“, freut sich Landrat Franz Löffler.

Wie vom Landratsamt mitgeteilt wird, unterstützt der Freistaat Bayern diese erste Etappe des Ausbaus zudem mit 12,9 Millionen Euro. Das Projektgebiet 1 ist das erste von sechs Projektgebieten des Landkreis-Glasfaserprojektes, dass nach einer Bauzeit von etwa einem Jahr fertiggestellt ist. Die Vodafone GmbH als Pächterin nimmt es derzeit in Betrieb. Planung und Bau des flächendeckenden Landkreis-Glasfasernetzes erfolgen unter Inanspruchnahme von Bundes- und Landesfördermitteln.

Vom Bund wird das Gesamtprojekt mit rund 90 Millionen Euro und vom Freistaat Bayern mit 63 Millionen Euro unterstützt. Die Förderbescheide für die weiteren Cluster liegen ebenfalls bereits vor. Die endgültige Höhe der Förderung wird aber erst dann festgesetzt, wenn die tatsächlichen Ergebnisse der europaweiten Ausschreibungen für Material und Tiefbau vorliegen und die Kosten des Ausbaus somit feststehen. So kann gegebenenfalls auch auf Kostensteigerungen noch angemessen reagiert werden.

„Eine wichtige Weichenstellung, das Förderverfahren so durchzuführen, betrachtet man die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen“, zeigt sich Landrat Löffler zufrieden. „Besonders möchte ich mich für die unkomplizierte, beratende und zielgerichtete Zusammenarbeit mit dem Projektträger atene KOM GmbH bedanken. Gemeinsam haben wir auf die besonderen Herausforderungen im Landkreis Cham angemessene Antworten gefunden.“

Tim Brauckmüller, Geschäftsführer atene KOM GmbH als Projektträger des Bundes, ergänzt: „Der Landkreis Cham hat Mut bewiesen, den Breitbandausbau in die eigene Hand zu nehmen. Es ist eines der größten Kommunalprojekte, das dazu auch noch in der Umsetzung vor dem Zeitplan liegt. Das liegt natürlich auch an dem hohen Engagement aller Beteiligten vor Ort. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für die stets offene, schnelle und lösungsorientierte Zusammenarbeit im Sinne der Bürger und Bürgerinnen bedanken.“

MdB Marianne Schieder (SPD):Tina Winklmann (Bündnis 90/ Die Grünen):
Sie begrüßt die vom Bund zugesagten Förderungen: „Eine zeitgemäße digitale Infrastruktur ist ein Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit eines Landkreises. Schnelles Internet ist für Unternehmen ein Kriterium zur Standortwahl, aber auch für Privathaushalte von zentraler Bedeutung. Gerade in Corona-Zeiten ist deutlich geworden, wie wichtig schnelle Internetanschlüsse im Homeoffice und Homeschooling sind. Deshalb freue ich mich sehr, dass der Kreis Cham mit seinem Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur Bundesmittel erhält, um den Breitbandausbau zu beschleunigen.“„Ich freu’ mich sehr über das millionenschwere Förderpaket, das dem Kreis Cham für den dringend nötigen Breitbandausbau zugutekommt. 1600 Kilometer Glasfaserkabel, das ist zweimal von Cham nach Berlin und zurück.“

Dieses Engagement des Landkreises wirkt sich auch auf die Ausbauentscheidungen der Telekommunikationsunternehmen aus. So bauen die Vodafone GmbH und die Deutsche Telekom aus eigenen wirtschaftlichen Überlegungen die Städte Furth und Roding mit Glasfaser bis ins Haus aus. Die Deutsche Telekom baut zusätzlich noch die Stadt Cham teilweise aus und hat auch einen Ausbau der Stadt Bad Kötzting angekündigt. Gleiches gilt für den regionalen Anbieter Leonet. Auch dieser hat nunmehr umfassende eigenwirtschaftliche Ausbaupläne, zum Beispiel in der Stadt Bad Kötzting und der Stadt Waldmünchen, vorgestellt.

„Diese eigenwirtschaftlichen Ausbauten kommen nicht von ungefähr. Das Landkreis-Glasfaserprojekt und der schnelle Baufortschritt haben Interesse und Ehrgeiz der Telekommunikationsunternehmen geweckt“, so Landrat Löffler. Dies sei ihm bei Gesprächen mit mehreren Telekommunikationsanbietern bestätigt worden. „Unser Anspruch ist es, den Landkreis in den nächsten Jahren flächendeckend mit Glasfaser zu versorgen. Die Bürger des Landkreises Cham werden die gleichen Chancen wie in Metropolregionen haben!“