Freizeit
200 Wanderer waren auf Tour

Der 53. Grenzland-Wandertag verstand sich auch als Hommage an den Glaskünstler und Gibacht-Wirt Ralph Wenzel.

13.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:40 Uhr
Wanderer kurz vor dem Aufbruch zum 53. Grenzland-Wandertag vor der Naturfreundehütte −Foto: fhe/fhe

Der 53. Grenzland-Wandertag, der am Sonntag bei idealem Wanderwetter über die Bühne ging, verzeichnete rund 200 begeisterte Teilnehmer. Traditionsgemäß hatten zu dieser Veranstaltung, die normalweise immer am 1. Mai stattfindet, wegen der Corona-Beschränkungen zu diesem Zeitpunkt aber verlegt werden musste, die NaturFreunde Furth im Wald eingeladen.

Franz Thurner, der das Wandergebiet Voithenberg/Gibacht wie seine Westentasche kennt, hatte wieder eine Strecke ausgesucht, für die es nur lobende Worte gab. Der Grenzland-Wandertag war auch eine Hommage an den im Januar im Alter von 61 Jahren unerwartet gestorbenen Glaskünstler und Gibacht-Wirt Ralph Wenzel.

Aus diesem Grund war der „Leuchtturm der Menschlichkeit“ als Tagesziel ausgewählt worden. Dieser ist nach einer Idee von Ralph Wenzel im Jahr 2007 entstanden und gehört seitdem neben dem Glaskreuz (2005 ebenfalls nach einem Plan das Gibacht-Wirts errichtet) zweifelsohne zu den herausragenden Tourismus-Attraktionen in dieser Gegend.

Seit 25 Jahren im Amt

Die Teilnehmer-Ausweise konnten in der Zeit zwischen 8 und 10 Uhr in der Naturfreundehütte, besser bekannt als „Hüttl“, bei Robert Macht und Hans Heller gegen Entrichtung des Startgelds erworben werden. Macht übt dieses Amt seit rund 25 Jahren aus. Die exakte Anzahl der Jahre weiß er nicht genau, wohl aber, dass er dieses Amt übernommen hat, seitdem er nicht mehr wandert. Heller hat die Aufgabe inzwischen von Marianne Koller übernommen. Heuer erhielten die Starter das schöne Wanderabzeichen, das stilisiert den Leuchtturm der Menschlichkeit zeigt, schon nach der Entrichtung des Startgeldes. Den Entwurf für das schöne Wanderabzeichen hatte Willi Kastner geschaffen.

Anschließend begaben sich die Wanderer auf die 14 Kilometer lange Strecke, die in bewährter Manier von Franz Thurner, Josef Hübl und Günther Hanke mit einem grünen „N“ mit Richtungspfeil markiert worden war. Während die einen Wanderer die Strecke sportlich absolvierten, ließen es die anderen gemütlicher angehen. Alle sahen aber, dass erste Laubverfärbungen in den Wäldern schon deutlich den nahenden Herbst ankündigten.

Die Wanderroute führte von der Naturfreundehütte (465 m) zunächst nach Voithenberghütte und von dort die Forststraße hinauf zur Skilift-Talstation (650 m). Von dort ging es den Weizriegel-Weg hinauf zum Siegfried-Peter-Gedenkstein, und sicherlich haben sich da viele an den unvergessenen Naturliebhaber, Bergsteiger und Waldgeher erinnert, der bekannt war unter seinem Pseudonym Friedl Thorward.

Der anstrengenste Teil

Und dann kam der anstrengendste Teil der Strecke entlang der Staatsgrenze (712 m) auf dem steil aufsteigenden Grenzsteig zum Brombeerriegel (859 m). Wie kommentierte das ein Wanderer mit viel Schweiß auf der Stirn und hochrotem Kopf: „Jetzt habe ich bemerkt, dass ich keine gute Kondition mehr habe.“ Auf dem Bergsteig ging es weiter zu Drei Wappen (902 m), wo manche in der Schutzhütte eine Rast einlegten. Weitergewandert wurde auf dem Kammweg zum Gipfelkreuz am Kreuzfelsen (938 m), dem höchsten Punkt im Bergmassiv Gibacht.

Der Riegelbaumweg querte dann hinüber zum Tannenriegel (910 m) mit dem Leuchtturm der Menschlichkeit, und dort erinnerte man sich an Ralph Wenzel, der 17 Jahre lang (2004 bis 2021) zur Freude der Touristen das Berggasthaus Gibacht bewirtschaftete.

Die Wanderstrecke führte weiter zum Reiseck (902 m) mit dem gläsernen Gipfelkreuz, das ebenfalls ein Werk von Ralph Wenzel ist. Von dort führte der Weg hinunter zum Geißriegel (720 m) und der Roberthütte, wo ein herrlicher Ausblick genossen werden konnte. Weiter talwärts ging es nach Voithenberg und zurück zur Naturfreundehütte, die nach einer Wanderzeit zwischen 3,5b und 4,5 Stunden erreicht wurde. Dort konnten sich die Wanderer schnell von Strapazen der Wanderung erholen, denn die Hüttl-Wirtin Elvira Fischer hatte für Speisen und Getränke bestens vorgesorgt.

Stolz registrierten die Wanderer, dass sie an diesem Tag einen Höhenunterschied von 473 Metern gemeistert hatten. Schade fanden es die Teilnehmer, dass sich nicht noch mehr Leute aufraffen konnten, sich am Grenzland-Wandertag zu beteiligen. Geschuldet sah man dies in der Vielzahl der Termine am gleichen Tag. (fhe)