Rückblick
2021 war ein arbeitsreiches Jahr

Corona forderte auch die Bergwacht-Bereitschaft Furth im Wald. Der Gerätehaus-Umbau stockt mangels Geldmittel.

30.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:06 Uhr
Im Winter wie im Sommer ist die Bergwacht-Bereitschaft Furth im Wald bei Übungen und im Ernstfall im Einsatz. −Foto: Schweitzer

Ein Jahr voller Höhen und Tiefen geht mit vielen prägenden Eindrücken zu Ende. Die Bergwacht Furth im Wald blickt auf Schwerpunkte wie Pandemie-Bekämpfung, Neuwahlen, Jubiläum der Jugendgruppe und auf den grenzüberschreitenden Großeinsatz bei der Vermisstensuche nach Julia zurück.

Zunächst startete die Bereitschaft mit Neuwahlen ins Jahr. Während sich in der Funktionsbesetzung nichts Gravierendes änderte, hat Prof. Dr. Matthias Jacob den Sitz als Verantwortlicher des Ressorts Notfallmedizin bzw. Landesarzt auf Bayern-Ebene inne. Unterstützung erfährt er seitens seiner Kollegen der Bergwacht Furth durch Dr. Michael Igl, der nun als Bereitschaftsarzt tätig ist. Andreas Klier wird Revisor in der Bergwacht-Region Bayerwald.

Die Pandemie hat nicht nur Ausbildungen und Zusammenkünfte verändert, sondern auch die Einsatzlage. So wurde die Bergwacht 2021 zu sieben Einsätzen alarmiert. Neben dem normalen Rettungsgeschehen leisten die Bergwachtler auch im Katastrophenschutz-Fall Dienst und unterstützen den BRK-Kreisverband Cham, etwa bei der BRK-Weihnachtstestaktion und der 14-tägigen Testung des Personals des Further Pflegezentrums, beim Jugendcamp der BDKJ, bei der Teststation Drachenstichfesthalle und Besuchertestung des BRK-Seniorenheims.

Suche nach Vermissten

Zudem gab es Vermisstensuchen des LKLD im Haupteinsatzgebiet der Region Bayerwald. Am medienwirksamsten war die Suche nach Julia im grenzüberschreitenden Dienstgebiet. Nebenbei nahmen die Bergwachtler an Großübungen teil, ebenso an der ersten bayerischen BOS-Fachtagung zum Thema „LKLD Bergwacht Bayerwald – technische Ausstattung und zukünftige Herausforderungen“.

Auch wenn 2021 die Ausbildungslage coronabedingt erschwert war, konnten doch Meilensteine für die zukünftigen Bergwachtler gelegt werden. Lara Treu, Tobias Schwägerl und Julian Schranner bestanden den Eignungstest Winter, ebenso Charlotte Schächtl und Laura Jelinek, die nun fertig ausgebildete Einsatzkräfte sind. 17 aktive Bergwachtler rezertifizierten ihren Luftrettungslehrgang im ZSA Bad Tölz, drei besuchten das Simulations-Medizin-Luftrettungstraining.

Neben den Anwärtern bildeten sich auch die Ausbilder fort, wie zum Beispiel im Sommer am Großen Arber. Andreas Kaufmann ist nun zertifizierter Ausbilder Luftrettung, Florian Lehminger ist im Lehrteam der Bergwacht Bayern tätig.

Den Abschluss der Sommerausbildung bildete die Gebirgsausbildung „Heilbronnerhöhenweg“ mit zwölf Teilnehmern. Hubschrauber-Echtflüge wurden von Josef Hofstetter und Matthias Schweitzer absolviert.

Ein Höhepunkt 2021 war für die Bergwacht Region Bayerwald die Ausrichtung einer Hubschrauber-Ausbildung in der Region Althütte in Zusammenarbeit mit der SAR Bundeswehr Niederstätten. Übungen fanden im Sommer und Winter in Kleingruppen mit den Bereitschaftsaubildern Christian Seidl und Florian Lehminger statt.

Auch der Naturschutz ist eine feste Größe in der Bergwacht-Bereitschaft. Dank des Naturschutz-Teams wurden viele Aktivitäten, wie die Fledermausaktion am Schwarzeck, der Lupinen-Einsatz am Voithenberg, das Wildkatzen-Monitoring im Dienstgebiet, die Krötenaktion am Drachensee und die Naturschutzausbildung der Jugend, durchgeführt. Christian Seidl sitzt im Naturschutzbeirat des Landratsamtes.

„Etwas Besonderes war die Verleihung des Umweltschutzpreises des Landkreises Cham zur Amphibienaktion am Drachensee“, so Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger.

Jugendleiter Tobias Schwägerl und seine Stellvertreterin Alena Roßberger starteten mit der Teilnahme am Kreis-, Bezirks- und Landesentscheid durch. So konnte man bei Stufe 1 des Landesentscheids auf Bayernebene den 2. und bei Stufe 3 den 7. Platz erringen. Höhepunkt der Jugend-Veranstaltungen war die 25 Jahrfeier im Rettungszentrum Furth im Wald mit BRK-Präsident Theo Zellner als Ehrengast.

Vielerlei Aktivitäten

Neben Ausbildung, Einsatzgeschehen, Naturschutz und Jugendarbeit war 2021 auch ein arbeitsreiches Jahr. Die Dieberghütte wurde nach den Vorschriften des Brandschutzes fachgerecht in Eigenregie umgebaut, sodass nun wieder Übernachtungen möglich sind. Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger dankte allen Helfern und Fachkräften, die das ermöglichten. Außerdem wurde die geborstene Wasserleitung zur Roberthütte erneuert.

Die aktuellen Umbaumaßnahmen im Gerätehaus gehen schleppend bis kaum voran, da die finanziellen Mittel des Bergwacht-Fördervereins Furth im Wald coronabedingt durch einen weiteren Bergfest- und Schlossmarkt-Ausfall erschöpft sind.

Auch wenn bisher vor allem die Rede von den jüngeren Kameraden war, sind es gerade auch die älteren Bergwachtler, die sich im Hintergrund bei nicht so spektakulären Ereignissen engagieren und für die Bereitschaft von großer Bedeutung sind. So ist Franz Thurner mit seinem Team bei den Arbeitseinsätzen rund um Loipe und Wanderwege ein Aktivposten. Des Weiteren führen sie Naturschutzstreifen im Dienstgebiet durch. Die Dienstgemeinschaft Roberthütte mit Karl Beck, Willi Kastner, Helmut Hofmann und Klaus Dimpfl kümmert sich das ganze Jahr über um die Roberthütte und das Bergfest. Sie leistet zahlreiche Stunden.

Bereitschaftsleiter Dominik Schönberger bedankte e sich nicht nur bei ihnen für ihren „wertvollen Dienst“, sondern auch beim BRK-Kreisverband Cham, den beiden Partnerstädten Furth im Wald und Waldmünchen und den Förderern und Gönnern, wie auch den Familien der Mitglieder für ihre Unterstützung. (fcs)