Energieeffizienz ist ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende. Der Trend im Wohnungsbau geht immer mehr in Richtung minimalster Energieverbrauch. Aktuell entstehen in Loibling in der Ulmenstraße 7 und 9 zwei Niedrigenergiehäuser mit insgesamt 22 Wohnungen.
MdB Karl Holmeier, Bürgermeister Martin Stoiber und Kreishandwerksmeister Georg Braun besuchten am Dienstagnachmittag die Baustelle, um sich vom Fortschritt der beiden Energiesparhäuser KfW 40+ Standard ein Bild zu machen. Dieses Projekt wird staatlich über die KfW-Bank mit einem Kredit mit Tilgungszuschuss gefördert.
„Die Förderungen sind so hoch wie nie zu vor. Die Ökosteuer fließt da mit hinein, die Gelder werden mehr und müssen verwendet werden“, so Holmeier. Die Bundesförderung für effiziente Gebäude sieht für ein KfW-Effizienzhaus 40+Standard einen Förderhöchstbetrag je Wohneinheit von momentan 120 000 Euro vor, mit einem Tilgungszuschuss von 25 Prozent. Die Energieeinsparverordnung gibt einen gewissen Energiebedarf und Wärmeverlust für eine bestimmte Gebäudegröße und Geometrie vor. Dies gilt für ein betrachtetes Gebäude als 100-Prozent-Richtlinie. Wird die Vorgabe unterschritten, braucht das Gebäude folglich noch weniger Energie und hat auch weniger Wärmeverluste, werden andere Standards erreicht, was natürlich auch zu besonderen Fördermöglichkeiten führt. Ein sehr moderner Standard ist das KfW40plus Standard-Haus. Hier sind von der KFW-Förderbank 25 Prozent Tilgungszuschuss auf die Darlehenssumme möglich.
Um solch ein Gebäude zu errichten, bedarf es entsprechendes Fachwissen im planerischen und energetischen Bereich. Sascha Gierl, Energie-Effizienz-Experte aus Rötz, hat sich schon öfter an solche Projekte gewagt und errichtet aktuell zusammen mit Manfred Bucher zwei Elf-Parteien-Häuser in Katzbach-Loibling mit hocheffizienter Dämmung, Pellet-Heizung mit Blockheizkraftwerk, PV-Anlage mit Speicher und mit einer mechanischen Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, die rund um die Uhr für einen kontrollierten Luftaustausch sorgt. Wie Holmeier mitteilte, liegt im Landkreis Cham das KfW-Fördervolumen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energie bei Unternehmen bei 2,6 Millionen Euro und bei Privatpersonen sogar bei 77,9 Millionen. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 2381 Anträge aus dem Landkreis Cham mit einem Volumen von insgesamt 131,6 Millionen Euro bewilligt worden.
Für Gierl und Bucher stehen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit an oberster Stelle bei diesem Bau. Auch soll hier noch eine Streuobstwiese entstehen. Dass die Nachfrage nach Mieteinheiten sehr groß ist, bestätigte Bürgermeister Martin Stoiber. Gerade Single-Wohnungen würden unter anderem auch für die Studenten der Stadt Cham gesucht. „Kleine Wohnungen für eine bezahlbare Miete sind ein Segen“, so Stoiber. Kreishandwerksmeister Georg Braun bedankte sich bei den beiden Bauherren dafür, dass sie mit regionalen Firmen die beiden Mehrfamilienhäuser bauen. Einzugsfertig sollen die insgesamt 22 Wohneinheiten in etwa 13 Monaten sein. „Eine Nachfrage nach den Wohnungen gibt es schon jetzt“, so Gierl.