Gottesdienst
300 Gläubige bei Bergmesse

Viele sahen zum ersten Mal das veränderte Gesicht des Cerchovs. Ehemals militärische Gebäude wurden abgerissen.

01.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:56 Uhr
Auf der Wiese vor dem Cerchov-Areal versammelten sich Gläubige aus Böhmen und Bayern zur Bergmesse. −Foto: fhe

Rund 300 Gläubige waren am Sonntag zur Bergmesse auf den Cerchov, mit 1042 Metern die höchste Erhebung des Böhmischen Waldes, gekommen, um auf der Wiese vor dem Cerchov-Areal mit Mons. Mag. Adolf Pintír, Kanonikus des tschechischen Großpriorates des Malteserordens, die heilige Messe zu feiern. Diese wurde zu einem Glaubensbekenntnis der böhmischen und bayerischen Christen.

Erstaunlich groß war die Zahl der bayerischen Teilnehmer. Alleine die von Franz Thurner (Bergwachtbereitschaft Furth im Wald) und Karl Reitmeier (Verein „Gäste - und Kulturführer Bayerwald“) angebotene Führung vom Gibacht zum Cerchov hatte rund 40 Teilnehmer angezogen, die beim Start mit großen Sorgenfalten zum Himmel schauten, denn es hatte zunächst wie aus Kübeln gegossen. Doch pünktlich zum Start ließen die Regenfälle nach und hörten schließlich auf.

Viele sahen das erste Mal das veränderte Gesicht des Cerchovs nach dem Abbruch von vielen ehemals militärischen Gebäuden.

Überwiegend waren die Wanderer so frühzeitig zur höchsten Erhebung des Böhmischen Waldes (Cesky Les) aufgebrochen, um sich noch auf dem Gelände umsehen zu können oder sich noch im Bistro von Lukáš Nemecek oder in der Hütte des Touristikclubs Domažlice zu stärken.

Eine Selbstverständlichkeit

Für viele bayerische Pilger ist es inzwischen zu einer Selbstverständlichkeit geworden, zur Bergmesse zu kommen, beispielsweise für den Waldmünchner Alwin Liegl. Zur Bergmesse hatte wie immer die KDU CSL eingeladen, die durch den stellvertretenden Bürgermeister von Domažlice, Stanislav Antoš, vertreten war. Auf der Wiese vor dem Cerchov-Areal waren Bänke aufgestellt, während die Vertreter der Geistlichkeit unter einem Zelt Platz fanden. Hausherr Pfarrer Ivan Pavlicek aus Klencí pod Cerchovem war erfreut, zu diesem Gottesdienst so viele Gläubige begrüßen zu können. Angetan zeigte er sich, dass Kanonikus Mons. Mag. Adolf Pintír Hauptzelebrant war. Konzelebranten waren neben den Geistlichen von der bayerischen Seite noch Dekan Miroslaw Gierga aus Domažlice, Vikar Miroslav Kratochvíl, Neupriester P. Tomáš Kadlec aus Domažlice und Pfarrer Janusz Romanski. Die Lesungen wurden vorgetragen von Anni Mühlbauer und Ing. Stanislav Šec. Bei den vorgetragenen Fürbitten wechselten sich Pfarrer Ivan Pavlicek und Anni Mühlbauer ab. Für die musikalische Begleitung sorgte Josef Holub.

Dank an die Mitbrüder

Pfarrer Pavlicek bedankte sich nach dem Gottesdienst bei allen Gläubigen, dass sie auf den Cerchov gekommen waren, um gemeinsam den Gottesdienst zu feiern. Sein Dank richtete sich auch an die Mitbrüder aus Bayern für den Priesterdienst. Kanonikus Adolf Pintír zeigte sich berührt von dem Gottesdienst auf dem Cerchov und erinnerte daran, dass hier viele Jahre gesperrter Raum war. Damals habe es immer geheißen, dass das Böse vom Westen komme. Heute nun könne man nun zufrieden registrieren, dass letztlich der Berg der Sieger in dieser Auseinandersetzung wurde. Eine nette Geste war, dass Neupriester P. Tomáš Kadlec den Gläubigen auf Wunsch nach der Messe den Primizsegen per Handauflegung spendete, wovon viele Gläubige Gebrauch machten.

Auf dem Rückmarsch zu den Ausgangspunkten legten viele Wanderer noch eine Rast bei der Bendahütte ein. Zur Sicherheit trug die Bergwachtbereitschaft Furth im Wald bei, die für Notfälle im Einsatz war. (fhe)