Marktrat
635000 Euro neue Schulden in Stamsried

Die Kindertagesstätte „Kürnburgzwerge“ ist die größte Investition im Etat 2022, der mehrheitlich beschlossen wurde.

04.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:17 Uhr
Jakob Moro
Beim „barocken“ Naturbad fallen kostenträchtige Unterhaltungsmaßnahmen an, die ins Geld gehen – 70000 Euro wurden im vergangenen Jahr im Haushalt eingestellt, dieses Jahr sind es 100000 Euro. −Foto: Jakob Moro

Der Marktrat hat mit großer Mehrheit dem Haushalt 2022 zugestimmt. Die Vorberatung hatte in nichtöffentlicher Sitzung bereits am 15. Februar stattgefunden. Der Gemeindehaushalt besteht aus einem Gesamtvolumen von rund sieben Millionen Euro (3,9 Millionen Euro Verwaltungshaushalt und 3,1 Millionen Euro Vermögenshaushalt). Um den Haushalt auszugleichen, sind Kreditaufnahmen von rund 635000 Euro notwendig. Zur Abwicklung der zahlreichen Investitionen sollen 1500000 Euro als Kassenkredite in Anspruch genommen werden können.

Im Haushalt 2022 werden folgende größere Investitionen finanziert: Kommunale Kindertagesstätte (1600000 Euro), Tilgung von Darlehen (370000 Euro), Energetische Sanierung der Schule (Fensteraustausch, Ventilatoren: 330000 Euro), Ausgleich von Fehlbeträgen in vergangenen Jahren (rund 253000 Euro), Unterhaltungsmaßnahmen (Stege und Pergola) beim Naturbad (100000 Euro), weiterer Teilbetrag von 100000 Euro (Eigenanteil des Marktes) für die digitale Infrastruktur des Landkreises. Für die Breitbandversorgung muss der Markt Stamsried insgesamt einen Eigenanteil in Höhe von ca. 300000 Euro an den Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur des Landkreises Cham leisten – 200000 Euro wurden bisher bezahlt. Für die geplanten Spielplätze „Am großen Stein“ und in „Hitzelsberg“ werden 50000 Euro eingeplant. Als Ersatz für einen Baggerlader für den Bauhof wurden als erster Ansatz 40000 Euro im Etat eingeplant.

Wie Bürgermeister Herbert Bauer erläuterte, wäre dies ein erster Ansatz für einen neuen Bagger, der in einem der kommenden Jahre angeschafft werden soll. Die Kosten für die Bauleitplanung „Auf der Reserve Ost“ und „Hofgarten“ sind mit 34000 Euro veranschlagt. 35000 Euro sind für den Bauhof, 20000 für den Jahresbedarf „Kläranlage“ und weitere 20000 Euro für Baumaßnahmen, Instandsetzungen der Kläranlage, vorgesehen. 20000 Euro sind für die Globalberechnung zur Ermittlung der Entwässerungskosten vorgesehen.

Weitere größere Posten im Vermögenshaushalt sind: Planungskosten-Sanierung Nölppstraße (20000 Euro), Straßenbaumaßnahmen (25 000 Euro), Projekt der integrierten ländlichen Entwicklung (15000 Euro), Errichtung einer Urnenwand (15000 Euro). Der Marktrat geht davon aus, dass im Laufe dieses Jahres für 220000 Euro Baugrundstücke im Baugebiet „Am großen Stein II“ veräußert werden können und hat diese als Einnahmen im Haushalt eingeplant. Weitere 220000 Euro werden an Zuwendungen für die Sanierung der Schule, 100000 Euro für die Dorferneuerung (Restzuwendung), 85000 Euro für die Sanierung der Abwasseranlagen erwartet. Eine Investitionspauschale von 143000 Euro gibt es vom Freistaat Bayern. Für den Neubau des Kindergartens „Kürnburgzwerge“ wurde der Eingang einer „Abschlagszahlung“ des Freistaates mit 1150000 Euro eingeplant.

In seinen Schlussbemerkungen schreibt der Kämmerer unter anderem: „Spielräume für den Vermögenshaushalt ergeben sich bis 2023 aufgrund der zu finanzierenden Investitionen nicht. Auch für das Jahr 2022 ist ein sparsamer und disziplinierter Haushaltsvollzug oberstes Gebot, um im Rahmen des vorgegebenen Haushaltsplanes zu bleiben.“ (rjm)