Tradition
„A guads neis Johr“ gewünscht

Gemeinsam mit dem Bürgermeister und dem Trenckvereinsvorsitzenden bringt der Nachtwächter die guten Wünsche für 2020.

02.01.2020 | Stand 16.09.2023, 5:06 Uhr
Ingrid Milutinovic

Gemeinsam mit den Nachbarn aus Tschechien wird an der Grenze das neue Jahr begrüßt. Fotos: Ingrid Milutinovic

Sie arbeiten, wenn andere feiern oder sich auf ihre Silvesterparty vorbereiten. Gemeint sind hiermit nicht nur die Mitarbeiter bei Feuerwehr oder Polizei, die immer in den Gedanken der Mitbürger präsent sind. Es sind auch diejenigen, die man nicht unbedingt immer sieht – die Mitarbeiter in der Rettungswache zum Beispiel, aber auch die in den Senioreneinrichtungen und Pflegeheimen. Deshalb ist es für Bürgermeister Markus Ackermann mehr als nur eine Pflicht, sondern eine Herzensangelegenheit, sich hier für den nimmermüden Einsatz zu bedanken.

Unterstützt wurde er in diesem Jahr von Martin Frank – diesmal in der Rolle des Vorsitzenden des Trenckvereins, und Hans Braun, der aus diesem Anlass in seine Robe als Nachtwächter geschlüpft war. Pflegestift, Pfarrbüro, Rettungswache waren die Stationen, bevor es an die Grenze zum Treffen mit den tschechischen Nachbarn ging. An jeder Station stimmte der Nachtwächter sein Lied an, das zwar allseits bekannt ist, aber trotzdem immer wieder für Atmosphäre sorgt und mit dem er seine guten Wünsche kundtat: „Ich wünsch ein glückseliges, freudenreiches neues Jahr, langes Leben, gesunden Leib, Fried und Einigkeit…“, um dann die Heiligen anzurufen, um Unheil abzuwenden.

Anstoßen auf 2020

Im Pflegestift im Residenzwohnpark wartete schon eine lustige Runde von Frauen auf den Besuch. Schnell wurden Sekt und Gläser gebracht, die Herren betätigten sich routiniert als Mundschenk – bevor sie mit allen gemeinsam auf ein gesundes 2020 anstießen. Auch Mitarbeiterinnen des Pflegedienstes stießen zur Runde hinzu. Weihnachten haben sie eine Feier gehabt, an Silvester wollen sie nicht so lange aufbleiben, verrieten die Damen über die Bewohner. Für die Diensthabenden gab es ein kleines Präsent – zum Versüßen des Abends.

Im Pfarramt überbrachte die Gruppe Stadtpfarrer Wolfgang Häupl ihre guten Wünsche. Die Krippe, zu der Häupl viele Erläuterungen hatte, war ebenfalls wieder liebevoll aufgebaut und wurde von allen gebührend bewundert.

In der Rettungswache hatten sich neben den Diensthabenden der Silvesternacht auch weitere Mitarbeiter – auch vom benachbarten Seniorenwohnheim – versammelt. Mit einer Tüte Süßem (um die Zeit nicht zu lang werden zu lassen) bedankte sich Ackermann bei allen für ihren Einsatz. Ein großartiger Dienst für die Allgemeinheit sei es, der hier regelmäßig geleistet werde und allerhöchste Anerkennung verdiene, so der Bürgermeister. Sein ganz besonderer Dank galt Notfallsanitäter Nikolaus Scherr, Rettungssanitäterin Marianne Simon, Notarzt Dr. Klaus-Roman Hör und dem Praktikanten Michael Riederer, die in der Silvesternacht ihren (hoffentlich ruhigen) Dienst versehen werden.

Das Treffen an der Grenze stand ganz im Zeichen von „30 Jahre Grenzöffnung“. Man kennt sich inzwischen gut, man versteht sich, die allgemeine Begrüßung mit „Hallo“ und Ahoi“, „Guten Abend“ und „Dobry den“ zeigte es deutlich. Gemeinsam mit Landrat und Bezirkstagspräsident Franz Löffler und den Freunden aus Tschechien – allen voran Bürgermeister Jan Bozdech aus Klenci – wurde das Ereignis gewürdigt. Ein kleiner Rückblick auf die Entwicklung von damals bis heute zeigte, dass aus Nachbarn inzwischen Partner und sogar Freunde geworden sind. Man müsse dankbar zurückblicken auf die Zeit der Grenzöffnung, sagte Löffler – und die Bewegung war ihm auch an diesem Tag noch anzumerken.

Der Tag der symbolischen Grenzöffnung am 26. Januar werde wohl allen, die es damals miterlebt haben, für immer im Gedächtnis bleiben. Man habe allen Grund, den Menschen zu danken, die damals dazu beigetragen haben, die mutig diesen Schritt getan haben, ergänzte er – und fügte hinzu: „Jetzt braucht es Mut und Tatkraft, die weiteren Herausforderungen zu bewältigen.“

Gute Freunde

Und auch Ackermann und Bozdech betonten die gute Entwicklung zum Vorteil aller und das freundschaftliche Miteinander, das inzwischen herrsche. Der Männerchor Haltravan durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen und stimmte seine Weisen an.

Auch schon Tradition ist es, dass bei diesem Treffen zünftig auf das neue Jahr angestoßen wird. Sekt und Trenckschnaps standen parat, ein Teller mit Plätzchen (selbstgebacken versteht sich) gehörte ebenfalls dazu. In lockerer Runde standen alle beisammen, Berührungsängste gab es nicht, es wurden Erfahrungen ausgetauscht – und mit Sicherheit auch schon der eine oder andere Plan für das kommende Jahr gemacht.

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