Arrach/Haibühl
Abschied von Frieda Haselsteiner

Die Emmaus-Geschichte legte Pfarrer Johann Wutz beim Requiem für Frieda Haselsteiner (87) seiner Ansprache zugrunde.

04.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:36 Uhr
Regina Pfeffer
Frieda Haselsteiner (†) −Foto: Regina Pfeffer

„Jesus ist an der Seite aller Trauernden, er geht unsichtbar mit“, sagte er. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Stoiber-Deandln aus Hohenwarth und Ewald Pirtzl. Frieda Haselsteiner erblickte 1933 in Rittsteig als zweites Kind ihrer Eltern Maria und Josef Multerer das Licht der Welt. Mit zwei Geschwistern wuchs sie auf. Schon als 14-Jährige verdingte sie sich bei Bauern in der Region. Das Schicksal verschlug sie nach Haibühl, wo sie beim Anwesen Meindl eine Anstellung als Magd fand und dort auch ihren späteren Ehemann Max Haselsteiner, den Hasler Max, kennenlernte und 1955 heiratete. Aus der Ehe gingen sieben Kinder hervor. Allerdings musste die gesellige Haibühlerin auch Schicksalsschläge hinnehmen. Schwer traf sie der Tod ihres ältesten Sohnes, der 1977 mit nur 23 Jahren mit dem Motorrad verunglückte. 1983 musste sie von ihrem Ehemann Max Abschied nehmen. Dankbar erinnerte Pfarrer Wutz daran, dass sich Frieda Haselsteiner viele Jahre um das Leichenhaus kümmerte. Bevor es den Mesner gab, sperrte sie auf und zu und zündete die Kerzen an. „Bei diesem wichtigen Dienst werden sich immer wieder Gespräche mit Trauernden ergeben haben. Ich kann mir vorstellen, dass sie, die selbst viel Leid erfahren hat, echt mitfühlen und dadurch wirklich Trost geben konnte“, sagte Pfarrer Wutz. Neben Kindern und Haushalt war Frieda Haselsteiner noch anderweitig engagiert. Sie war Raumpflegerin in Schule und Rathaus. Pfarrer Wutz: „Sie war so, wie man sich eine Mutter wünscht. Sie war immer da für ihre zwölf Enkel und fünf Urenkel.“ Der plötzliche Tod ihrer Enkeltochter Karin 2017 mit nur 41 Jahren war ein weiterer schwerer Schicksalsschlag für sie. Auch bei ihr selbst war bei einem Krankenhausaufenthalt nicht mit dem Schlimmsten zu rechen. So mussten die Kinder unerwartet an ihrem Sterbebett stehen und von ihr Abschied nehmen. Die Beisetzung auf dem Haibühler Friedhof fand im Familienkreis statt. (krp)