Nachruf
Abschied von Jochen Menacher

Nach dem tragischen Tod des 27-jährigen Lohbergers zelebrierte Pfarrer Trummer das Requiem. Angehörige und Freunde trauern.

25.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:23 Uhr
Maria Frisch
Jochen Menacher kam bei einem Unfall ums Leben. −Foto: Maria Frisch

Zum Requiem für Jochen Menacher hatten sich die Familienangehörigen, sowie einige Freunde und gute Bekannte am vergangenen Freitag in der Pfarrkirche versammelt. Die Eucharistiefeier wurde von Kirchenmusikerin Bianca Lederer begleitet. „Es ist wieder eine jener Stunden, die das Leben einer Familie von Grund auf beutelt und in der ein ganzer Ort den Atem anhält“, so Pfarrer Ambros Trummer.

Selbst zehn Tage nach dem schrecklichen Unfall möchten und wollen die engsten Vertrauten dies nicht wahrhaben und begreifen. Mit Gott zu hadern und ihm Vorwürfe zu machen, sei der falsche Weg. Es gebe keine Alternative, wo man Hoffnung und Trost finden könne.

Schockierender Tod

Der Seelsorger blickte zurück auf den Karfreitag vor drei Wochen, als die Christen in Gedanken auf Golgotha waren. Immer wieder fragen sich Leute, warum der allmächtige Gott keinen anderen, besseren Erlösungsplan für seinen Sohn hatte, als ihn mit 33 Jahren ans Kreuz schlagen zu lassen. Beantworten könne das niemand, auch nicht, warum beispielsweise in den beiden Weltkriegen so viele sinnlos sterben mussten. Dasselbe gilt für den schockierenden Tod von Jochen Menacher.

Sich darüber Gedanken zu machen, welche Sicherheitsmaßnahmen der Verunglückte eventuell nicht beachtet hat, bringe ihn nicht zurück. „Wir finden schwer Worte des Trostes und der Hoffnung, die die Finsternis, das Leid und den Schmerz der Angehörigen zumindest lindern“, so Pfarrer Trummer. Der Gottessohn kenne diese Schmerzen, denn er hat sie selbst ertragen und durchgehalten. „Wir dürfen uns fallen lassen und beten: Herr bleib in dieser Stunde an der Seite seiner Angehörigen und Freunde, bei denen sich die Sonne verdunkelt hat.“

Es werde eine Zeit dauern, bis sich diese Finsternis wieder etwas erhellt. „Vielleicht wird es für seine Familie nie mehr so hell, wie es einmal war.“ Dennoch brauche man die „Golgotha-Stunden“, um sich wieder aufzurichten.

Beruf des Schreiners erlernt

Jochen war das dritte Kind von Maria und Herbert Menacher, geboren am 25. Februar 1994. Er ist mit den Geschwistern Norbert und Sabine aufgewachsen. Nach seiner Schulzeit hat er bei der Firma Gleißner in Arrach den Beruf des Schreiners erlernt. Durch Probleme mit dem Holzstaub konnte dies nicht sein Lebensberuf bleiben. Deshalb ist er zu Möbel Wanninger gewechselt und hat dort als Auslieferer und Monteur angefangen.

Er war ein hilfsbereiter, freundlicher Kollege und Mitarbeiter. Für seine Nichte Katharina war Jochen ein liebevoller Onkel und seit eineinhalb Jahren für seine Freundin Claudia aus Arnbruck ein liebevoller Partner.

„Das ist sein viel zu kurzer Lebensweg, der noch lange weitergehen hätte sollen, denn der junge Mann hatte noch viele Pläne und Hoffnungen, die er jetzt mit ins Grab nehmen muss. Keiner von uns kann ihn zurückbringen“, bedauerte der Priester. (kfl)