Wahl
AfD: Energieprobleme mit Atomkraft lösen

Bundestagskandidaten stellen sich den Fragen des Bund Naturschutzes. Diesmal antwortet Dr. Wolfgang Pöschl von der AfD.

17.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:11 Uhr
Dr. Wolfgang Pöschl stellte sich den Fragen des BN −Foto: Foto Wagner

Dr. Alois Pöschl sieht im Dual Fluid Reaktor die Lösung anstehender Energiefragen. Einen menschengemachten Klimawandel sieht er nicht. Im folgenden Text stellt er sich Fragen des Chamer Kreisverbandes im Bund Naturschutz

Verkehr: Wie stehen Sie zu einer Reduzierung des Flugverkehrs bei gleichzeitiger Förderung der Schiene?

Grundsätzlich bin ich gegen eine Reduzierung des Flug- und Straßenverkehres in Europa. Ich bin auch gegen die Verteuerung der Tickets. Das wären Einschränkungen der Freiheitsrechte unserer Bürger und eine Beraubung an ihrem hart erarbeiteten Vermögen. Es gibt keine Beweise dafür, dass über eine Reduzierung der CO2-Emission aus dem Verkehr der Mensch das Klima beeinflussen kann. Wenn man jedoch trotzdem die CO2-Emissionen aus dem Verkehr reduzieren will, dann geht das nur über synthetische Treibstoffe im Rahmen einer CO2-neutralen Kohlenstoffwirtschaft. Der Dual Fluid Reaktor wird die Grundlage hierfür liefern. Den Ausbau der Schiene mit elektrischen Zügen befürworte ich sehr, weil er in Ergänzung zum Pkw eine effiziente Reiseverbindung herstellen kann und weil er den Straßenverkehr entlastet. Den Pkw ganz ersetzen werden Züge jedoch niemals. Eine Reduzierung von CO2-Emission ist meines Erachtens nicht der Grund für den Ausbau der Schiene mit elektrischen Zügen. Damit wird kein CO2 gespart.

Die Fragen:Der Kandidat:Anmerkung:
Der Bund Naturschutz hat sich mit Fragen zur Umweltpolitik an die Bundestagskandidaten gewandt. Wir veröffentlichen die Antworten in einer kleinen Serie.Heute kommt Dr. Wolfgang Pöschl zu Wort. Der 57-Jährige tritt für die AfD an.Bei seinen Antworten hat sich Dr. Pöschl leider nicht an die Größenvorgaben gehalten, deswegen sind seine Antworten redaktionell stark gekürzt.

Energiewende: Wie können Menschen in die notwendigen Prozesse aktiv eingebunden werden?

Die Energiewende ist gescheitert. Das Ausmaß der Umweltzerstörung, das durch den Bau der mittlerweile 31200 Windturbinen und durch die Umstellung auf Solar und Maismonokulturen herbeigeführt wurde, übertrifft alles, was wir hatten. Wind- (1 W/qm Standfläche) und Solarkraft (10-15 W/qm) stellen höchst ineffiziente Methoden der Stromerzeugung dar. Aus Energiemais erhält man 0,2 W/qm Bodenfläche. Damit kann eine hochentwickelte Industrienation niemals zuverlässig mit Strom versorgt werden. Wenn wir alle Pkw auf E-Autos umstellen würden, müsste die Stromversorgung mindestens verdoppelt werden. Es wird jedoch derzeit genau das Gegenteil getan, indem man alle Kernkraftwerke abschaltet. Die Zukunft liegt in der Kernenergie. Die bisher abgeschalteten Kernkraftwerke wären sofort wieder in Betrieb zu nehmen bis zur geplanten Abschaltung um 2036. Bis dahin wird der „Dual Fluid Reaktor“ (DFR) einsatzbereit sein. Mit diesem inhärent absolut sicheren Reaktor kann man aus dem in den letzten 40 Jahren angehäuften Uran und dem radioaktiven Atommüll, Deutschland beim heutigen Stromverbrauch 800 weitere Jahre zu 100 % mit Strom zum halben Preis versorgen. Dabei wird der radioaktive Atommüll abgebaut. Das Problem der Flächenverbräuche durch Wind- und Solarparks wäre damit auch gelöst.

Artenschutz: Welche Maßnahmen würden Sie ergreifen, um das Massenaussterben der Arten zu bremsen?

Auch im Landkreis Cham sinkt die Zahl der Vögel und ich beobachte es direkt vor meinem Haus. Das ist kein Wunder, wenn sie in den Windkraftanlagen erschlagen werden oder keine Insekten mehr zu Fressen finden. Die riesigen Monokulturen der Maisfelder zur Gewinnung von Energiemais tragen ein Übriges zum Insektensterben bei. Statt große Flächen für den Anbau von Energiemais zu verschwenden, sollten diese mit Bäumen bepflanzt werden, wenn sie nicht der Produktion von Lebensmitteln zugeführt werden.

Flächenverbrauch: Wie stehen Sie zum Flächenverbrauch? Mit welchen Maßnahmen wollen Sie in den Kategorien Wohnen, Verkehr und Industrie den Flächenverbrauch in Bayern bis 2030 auf 5 Hektar pro Tag begrenzen?

Der Flächenverbrauch muss reduziert werden. Der Flächenverbrauch hängt von mehreren Faktoren ab, wie z.B. von der Zunahme der Bevölkerung durch Massenmigration, vom Bau von Solarparks und Windparks, vom verstärkten Wegzug aus der Stadt, von der verstärkten Zersiedelung durch Neubauten. Um den Flächenverbrauch zu verringern, würde ich dafür plädieren, dass verstärkt Altbauten in Dörfern durch Neubauten ersetzt werden. Wir brauchen eine starke Einschränkung der Vergabe neuer Bauplätze in den Gemeinden. Dadurch würde auch ein großer Teil des damit verbundenen Neubaus von Straßen wegfallen. In den Städten kann schöner Wohnraum geschaffen werden, indem man vertikal statt horizontal baut.

Agrarpolitik: Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Flächenprämie in eine „Gemeinwohlprämie“, die Umweltstandards honoriert, umgewandelt wird?

Ich bin für eine Renationalisierung der EU-Agrarpolitik. Die gemeinsame Agrarpolitik der EU hat bisher mehr Schaden als Nutzen gebracht. Ich will die Zuständigkeit für die Agrarpolitik deshalb wieder in die alleinige Verantwortung der Nationalstaaten legen. Darüber hinaus müssen Agrarumweltmaßnahmen derart gestaltet werden, dass sie lebensfähige ländliche Strukturen in der Heimat erhalten und den agrartechnischen Fortschritt sichern.

Generell: Die Themen Rentensicherheit, Klimawandel, Pflegenotstand, Wirtschaftswachstum, Artensterben, Soziale Gerechtigkeit, Verkehrsprobleme, Bevölkerungsentwicklung sind wichtig für unsere Gesellschaft. Wie sieht Ihre Dringlichkeitsreihung aus?

Meine Priorisierung der Themen lautet wie folgt: 1. Rentensicherheit (durch notwendige Rentenreform), 2. Bevölkerungsentwicklung, 3.Pflegenotstand, 4. Wirtschaftswachstum, 5. Soziale Gerechtigkeit, 6. Verkehrsprobleme, 7. Artensterben, 8. Klimawandel