Wirtschaft
Aldi zieht um, dm kommt nach Kötzting

Stahlbau Aschenbrenner verlagert Produktion und Verwaltung. Für neue Firmen und Bauprojekte werden 23 000 Quadratmeter frei.

29.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:51 Uhr

Auf diesem Areal soll etwas völlig Neues entstehen. Foto: S. Weber

Seit Monaten wurde in der Stadt bereits darüber spekuliert, nun ist es offiziell: Die Stahlbaufirma Aschenbrenner verlässt nach 74 Jahren den Standort Bad Kötzting und trennt sich von der Fertigung, die künftig in Weiding geschehen soll. Dadurch wird ein mehrere Tausend Quadratmeter großes Areal frei, das sich zur Zeit der Firmengründung zwar außerhalb des damaligen Marktes Kötzting befunden hatte, heute aber sehr nahe an der Innenstadt liegt.

Die Lage ist also prominent genug, um sinnvoll und gewinnbringend für die Entwicklung der Stadt eingesetzt zu werden – so lautet die Überzeugung, der Bürgermeister Markus Hofmann bei einer Pressekonferenz am Dienstag Ausdruck verleiht. Hier erklären die Aschenbrenner-Geschäftsführer Alois Baumgartner und Stephan Rotter, was sie zu diesem Schritt bewogen hatte.

Fast 4000 Quadratmeter Fläche

„Als die Firma 1945 nach Kötzting kam, wurden vor allem kleinere Konstruktionen aus Stahl wie etwa Stallbauten hergestellt“, sagt Baumgartner. Seit 1994 habe sich das Unternehmen aber vor allem auf den Bau großer Hallen spezialisiert, und das sei auf dem bisherigen Gelände nicht mehr optimal möglich. Drei Jahre lang habe das Unternehmen einen Käufer gesucht.

Den fanden sie schließlich in Investor Matthias Altmann aus Cham. Er hatte zuletzt ähnliche Großprojekte wie etwa das Wohn- und Geschäftsgebäude Brunnenhof umgesetzt und erklärt, was auf der Fläche entstehen soll. Im oberen Teil im Norden werden zwei Gebäude entstehen. In einem größeren wird Aldi Süd einziehen. Direkt daneben wird sich die Drogerie-Kette dm mit einer Filiale einmieten. Darüber hinaus bekommt die Stadt einen dritten Edeka-Markt. Im unteren Teil entsteht ein Markt mit einer großen Verkaufs-Fläche.

„Dem Stadtrat und mir war es besonders wichtig, dass wir ein so traditionsreiches Unternehmen in der Stadt halten können“, erklärt Bürgermeister Markus Hofmann. Darum sei er mit eingebunden gewesen, als die Firma Aschenbrenner ihre Pläne bekanntgegeben habe. Mit der nun gefundenen Lösung sei er hoch zufrieden, mache sie Fehlentwicklungen der Vergangenheit – so etwa, dass Aldi an den Stadtrand gezogen sei – rückgängig. Denn der Discounter gibt seinen Standort an der Arnbruckerstraße im Gegenzug auf. Wie Mathias Gertig für Edeka erklärt, werde die Ansiedlung eines dritten Marktes keine Auswirkungen auf die beiden bereits bestehenden haben. „Die wird es noch auf Jahre hinaus geben“, erklärt er.

„Die Lage ist einfach genial“

Investor Altmann musste nicht lange überlegen, um zuzugreifen, wie er bei dem Treffen im Rathaus erklärt. „Wir haben vor einem Jahr das erste Mal darüber gesprochen“, sagt er. „Die Lage ist einfach genial – ein so großes Grundstück so nahe an der Innenstadt, das gibt es normalerweise gar nicht zu kaufen.“

Bis dahin heißt es aber noch etwas Geduld haben. Denn dieses Jahr wird wohl erst einmal nur abgerissen, wie Altmann erklärt. Gebaut wird wohl nicht vor 2020 werden – dafür muss die Stadt etwa erst einmal den Bebauungsplan ändern, wohl schon in einer der nächsten Sitzungen.

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