Beruf
Alexander Hamberger ist jetzt Heilpraktiker

25-jähriger Physiotherapeut legte erfolgreiche Prüfung ab und arbeitet weiterhin in der Praxis seines Vaters Christian Hamberger.

16.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:55 Uhr
Alexander Hamberger mit Hund Kiko hat als Heilpraktiker eine Zusatzqualifikation erworben, die er in der Praxis seines Vaters Christian Hamberger ausüben will. −Foto: Maria Frisch

Alexander Hamberger aus Sommerau war schon immer aufgeschlossen für den Heilpraktikerberuf. Da man die Prüfung erst mit 25 Jahren ablegen kann, schob er das Vorhaben zunächst auf die lange Bank und zog aufgrund seiner generellen Leidenschaft für den Sport die Ausbildung als Physiotherapeut vor, zumal sein Vater im Lamer Rathaus eine Physiopraxis betreibt. 2020 meldete er sich berufsbegleitend zur beabsichtigten Weiterbildung zum Heilpraktiker an, die er nun mit Erfolg abschloss.

„Die Physiotherapie als auch die Heilpraxis umfassen mittlerweile so viele Behandlungs- und Therapiebereiche, dass sie in Kombination miteinander den wachsenden Anforderungen der Patienten am besten gerecht werden“, so Hamberger. Die Prüfung werde von Fachleuten als überaus anspruchsvoll eingestuft. Sowohl der theoretische als auch der praktische Teil bedürfe einer umfangreichen Vorbereitung. Der Sommerauer hat ein straffes Programm hinter sich. 2012 startete er mit der Physioschule in Cham, die bis 2015 dauerte. Gleich darauf absolvierte er einen Lymphdrainage-Kurs und befasste sich mit der manuellen Therapie (Gelenk-Mobilisation). Damit war er im März 2018 fertig. Dann folgte der Berufsalltag. Der Wunsch, den Heilpraktiker „nachzuschießen“, sei nie ganz erloschen, zumal man als Physiotherapeut mit der Zulassung einen Direktzugang zum Patienten erhalte und unabhängig von ärztlichen Verordnungen arbeiten könne.

„Es hat mich immer schon interessiert, die Leute genauer zu untersuchen, um handfeste Ergebnisse zu erhalten“, so Alex Hamberger. Der 25-Jährige möchte sich keinesfalls vom Beruf des Physiotherapeuten verabschieden, sondern parallel und je nach Nachfrage beide Tätigkeitsfelder ausüben: „Damit ich den Patienten aufgrund von genaueren Diagnosen besser helfen kann.“ Für die ganzheitliche Untersuchung will sich Alex Hamberger Zeit nehmen. „Wie bei der manuellen Therapie geht man Ursachen-Folgeketten nach.“ Das war für ihn ein gravierender Beweggrund, und er fand in der Ausbildung die Bestätigung, dass sein Weg richtig war.

Hamberger orientiert sich bei seinen Untersuchungen an der Schulmedizin und befragt den Patienten genau über die Beschwerden. Als Heilpraktiker darf er auch ein Blutbild erstellen, das in aller Regel genauere Diagnosen zulässt. Bei Auffälligkeiten geht der Weg unausweichlich zum Facharzt.

Für Beschwerden, für die eine organische Ursache ausgeschlossen werden kann, hilft oft ein Ernährungs- und Sportkonzept, das Alex Hamberger ausarbeitet. Dafür hat er sich ein Jahr lang gezielt mit Ernährung beschäftigt und entsprechende Kurse absolviert. Es sei kein Geheimnis, dass sogenannte Zivilisationskrankheiten auf Mängel und Fehlverhalten basierten. Auch Haltungsschäden ließen sich meist schon durch mehr Bewegung bessern, um nur ein Beispiel für wirksame Präventivmaßnahmen zu nennen.

Als Betreiber der Praxis „Physio plus“ ist Vater Christian Hamberger natürlich erfreut über die berufliche Weiterbildung seines Sohnes, die für die Zukunft des Unternehmens einen wichtigen Meilenstein darstelle. Alexander Hamberger nimmt in der Praxis am Schulweg 4 in Lam Anfragen von Patienten entgegen. (kfl)