Zur Person
Alfred Eisenreich und das Ehrenamt

Das Gesicht der Krieger- und Soldatenkameradschaft (KuSK) Vilzing, Alfred Eisenreich, hat sich aus der Frontlinie zurückgezogen, weil er neuen Kräften Raum geben wollte.

01.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:27 Uhr
Holder Hierl
Fühlte sich zeit seines Lebens dem Ehrenamt verpflichtet: Alfred Eisenreich. −Foto: Holder Hierl

Dieser Zeitpunkt war für viele Redner beim Jahrtag am Sonntag der richtige Anlass, einen Blick aufs Ehrenamt im Allgemeinen und den Alfred im Besonderen zu werfen.

„Eine große Ära geht zu Ende. Einer der größten Ehrenamtler im Dorf gibt sein Amt ab“, würdigte etwa Stadtrat Klaus Kernbichl seinen langjährigen Mitstreiter in der DJK Vilzing. 584 Spiele habe dieser für die DJK absolviert, viele mit Kernbichl zusammen, der anfangs nur halb so alt war wie der Alfred (17 zu 34). Eisenreich sei ihm dabei aber immer auf Augenhöhe begegnet, habe ihn stets unterstützt, man habe ihn jederzeit fragen können, für alle Probleme habe er eine Lösung gefunden. Ehrenvorsitzender Hubert Zistler hob hervor: „ I bin jetzt 37 Jahre bei der KuSK, und davon ist der Alfred 24 Jahre lang Vorsitzender gewesen und davor 13 Jahre der Stelzer Franz. In 37 Jahren nur zwei Vorsitzende, des findet man auch nur selten.“

Bemerkenswert fand Bürgermeister Martin Stoiber, dass Alfred Eisenreich seit 1995 zuerst als 2., seit 1998 dann als 1. Vorsitzender die KuSK maßgeblich gestaltet habe. Er sei ein Mann, der die Menschen für den Verein begeistern könne. Nicht umsonst habe ihn die Stadt Cham deswegen schon mit dem Chamer Kampl gewürdigt.

Eisenreich zog selber ein Resümee über seine Zeit als KuSK-Chef. Diese 24 Jahre seien eine Superzeit gewesen. Man habe viele Feste zusammen gefeiert, wie das 100-Jährige 2002. „Aber wir ham net nur gefeiert, wir ham auch was getan.“ Doch in letzter Zeit gebe es im Dorf eine Entwicklung, die ihm nicht gefalle. Es müsse wieder „Normalität“, ein Miteinander und eine Unterstützung der Vereine einkehren. (chi)