Arrach/Haibühl
Alois Drexler in Haibühl zu Grabe getragen

Alois Drexler, der Seniorchef der Bärwurzerei Drexler in Arrach, wurde am Aschermittwoch zu Grabe getragen.

21.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:16 Uhr
Regina Pfeffer
Alois Drexler starb im Alter von 89 Jahren. −Foto: Regina Pfeffer

Die familiäre Trauergemeinschaft versammelte sich in der Pfarrkirche Haibühl, um ihm im Gebet zu gedenken und das letzte Geleit zu geben. Der „Han Ajse“ ist am 8. Februar im 90. Lebensjahr einer schweren Krankheit erlegen. Musikalisch umrahmten Sopranistin Waltraud Franz und ihr Begleiter Ewald Pirtzl das von Pfarrer Johann Wutz zelebrierte Requiem. Die Beisetzung seiner Urne fand corona-bedingt im engsten Familienkreis statt. Ein Bläserduo intonierte einen letzten musikalischen Gruß am Familiengrab.

Geboren wurde Alois Drexler am 25. Mai 1931 in Arrach als zweitältestes von vier Kindern. Nach dem Volksschulbesuch trat er in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Holzhauer auf dem Pfeffer-Hof in Ottmannszell. Es folgten drei Jahre in der Forstbaumschule in Miltenberg, wo er auch seine spätere Ehefrau Therese, geborene Schrötter aus Arnbruck, kennenlernte. Am 11. November 1957 reichten sich die beiden in Haibühl die Hand zum Ehebund. Dem Paar wurden drei Töchter und ein Sohn geschenkt.

Um den Lebensunterhalt für sich und seine Familie zu verdienen, arbeitete Drexler zunächst als Einschaler bei der Firma „Beton und Monierbau“ in Nürnberg. Aber das Getrenntsein von Familie und Heimat lag ihm nicht, weshalb er sich 1967 entschloss, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Beginnend mit einem Bierhandel, entstanden zehn Getränkemärkte in den Landkreisen Cham und Regen. 1969 erbaute er mit seiner Frau ein Eigenheim mit Gewerberäumen in der Eschlsaigner Straße 18 in Arrach. Er absolvierte Brennkurse in Stuttgart und erlernte, wie man die hochprozentigen Spirituosen herstellt.

1984 gründete Alois Drexler die Bärwurzerei Drexler mit Sohn Reinhard, dem er seine Erfahrung weitergab. 1988 wurde die Brennerei in das neue Firmengebäude in die Lamer Straße 94 verlagert. 1995 verkaufte er schließlich seine Getränkemärkte. 1997 war es Zeit, etwas kürzer zu treten, und der weltoffene Geschäftsmann ging in den wohlverdienten Ruhestand. Dennoch baute er in mühevoller Kleinarbeit zusammen mit seinem Sohn 2003 das Bayerwald-Handwerksmuseum auf.

Alois Drexlers Frau Therese verstarb am 19. Juni 2009 im Alter von 74 Jahren. Viel Halt gaben ihm da die sechs Enkel und drei Urenkel Mia, Nicole und Matthias. In Lebensgefährtin Bärbel fand er ein zweites Glück. Sein liebstes Hobby war das Drechseln. In diesem Handwerk gab er bis vor einem halben Jahr selber noch Kurse.

Als geselliger Mensch war Alois Drexler auch Mitglied in vielen Vereinen, so im OGV Lohberg (seit 2005), OGV Arrach-Haibühl-Ottenzell (seit 2010), Berghofschützen Arrach (seit 1970), Trachtenverein D’Riedlstoana Arrach (seit 1968), FFW Arrach (seit 1952) und Computerclub Lamer Winkel (seit 2006). Seine Hobbies brachten ihn auch zu den Stammtischen Computerfreunde (2001), Feierabendfreunde (2015), Hobby-Drechslerstammtisch (seit 2004) und dem „Alise“-Stammtisch. (krp)