Nicht der einzige Fall
Als Taschenlampe getarnt: Fahnder finden bei Kontrolle in Furth Elektroschocker

27.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:35 Uhr
Als Taschenlampe getarnt - dieser Elektroschocker wurde von der Polizei sichergestellt. −Foto: Bundespolizei

Fahnder sind am Wochenende in der Grenzregion bei Furth im Wald (Landkreis Cham) gleich mehrfach fündig geworden: Sie erwischten einen Gesuchten aus Tübingen, vier Syrer ohne Reisedokumente und einen Mann mit Elektroschocker.

Bei einer Grenzkontrolle in der Nacht zum Sonntag - der Anlass war der G7-Gipfel - einen Elektroschocker sichergestellt. Ein 33-Jähriger Rumäne hatte die Waffe in seinem Fahrzeug dabei. Sie war griffbereit.



Eine Streife der Bundespolizei kontrollierte den Mann im Bereich des ehemaligen Grenzübergangs Schafberg. Er war aus Tschechien eingereist. Im Seitenfach der Fahrertüre entdeckten die Beamten eine Elektroimpulswaffe mit 50.000 Watt. Sie war als Taschenlampe getarnt.

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Ein solches Gerät gehört nach dem Waffengesetz zu den verbotenen Waffen: Der Erwerb, Besitz und das Mitführen solcher Elektroimpulsgeräte sind strafbar. Die Bundespolizisten zeigten den 33-Jährigen deshalb wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz an und stellen die verbotene Waffe sicher. Der Mann durfte seine Reise danach fortsetzen.

32-Jähriger wurde per Haftbefehl gesucht

Auch die Further Fahnder haben bei einer G7-Grenzkontrolle einen Treffer gelandet - bereits am Sonntagnachmittag. Sie schnappten am Bahnhof einen per Haftbefehl gesuchten, 32-jährigen Tschechen aus dem Regierungsbezirk Tübingen.

Der Mann war mit einem Zug aus Prag eingereist. Die Staatsanwaltschaft Hof hatte seit Februar dieses Jahres nach dem Mann gesucht. Der Grund: Er war wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Die Einlieferung in die Justizvollzugsanstalt hätte der 32-Jährige nur noch durch die Zahlung der im Haftbefehl geforderten Summe von 1975 Euro abwenden können. Da der Tscheche den Betrag aber nicht begleichen konnte, brachten ihn die Bundesbeamten in die Regensburger Justizvollzugsanstalt.

Vier Syrer ohne Reisedokumente

Es war allerdings nicht der erste Fall für die Further Bundespolizei an diesem Wochenende am Bahnhof. Schon am Freitagmorgen gegen 9.30 Uhr hatten sie dort vier Syrer ohne Reisedokumente erwischt. Die Syrer waren zwischen 16 und 26 Jahre alt und in einem Zug aus Tschechien ohne Reisedokumente unterwegs.

Ein 16-Jährige war in Begleitung seines 22-jährigen Onkels unterwegs. Wegen des Verdachts der versuchten unerlaubten Einreise brachten die Beamten die Syrer zunächst zur Dienststelle. Etwa fünf Stunden später entdeckte eine Streife der Bundespolizei einen weiteren Syrer: Der 17-Jährige mit legalem Aufenthalt in Deutschland war circa zwei Kilometer vom ehemaligen Grenzübergang Schafberg auf der Böhmerstraße zu Fuß in Richtung Tschechien unterwegs.

Syrer mussten nach Tschechien zurück

Den Beamten gab er an, dass er seinen Cousin suche. Über einen Messenger-Dienst sei der 17-Jährige mit dem Cousin in ständigem Kontakt gestanden. Weil sich der Verwandte nicht mehr meldete, machte sich der 17-Jährige aus Sorge auf die Suche. Schnell fanden die Bundespolizisten heraus, dass der gesuchte Cousin einer der vier Syrer war, die am Freitagmorgen zur Dienststelle gebracht wurden. Inwieweit der 17-Jährige Beihilfe zur versuchten unerlaubten Einreise seines Cousins geleistet hat, wird noch ermittelt.

Den vier Syrern verweigerten die Beamten die Einreise ins Bundesgebiet. Am Freitagnachmittag wiesen die Bundespolizisten die Männer mit einem Zug nach Tschechien zurück.

− jed/red