Pfarrei
Alte Orgeltechnik für neue Kirche in Polen

Das Schorndorfer Instrument kommt nach Koniecpol. Die neue Königin der Instrumente wird aktuell in Allkofen gebaut.

10.02.2022 | Stand 15.09.2023, 21:27 Uhr
Antonia Schmidbauer
Zu Beginn der Woche wurde die alte Schorndorfer Orgeltechnik von einer polnischen Fachfirma aus- und abgebaut. −Foto: csa

Auf den Weg nach Polen hat sich am frühen Dienstagabend die Technik der bisherigen Schorndorfer Kirchenorgel gemacht. Noch bis zum Herbst wird es dauern, bis in der Pfarrkirche Maria Immaculata die neue Pfeifenorgel erklingen kann.

Die Orgel gilt aufgrund ihrer Größe und prächtigen Ausstattung als Königin der Musikinstrumente. Das Grundprinzip beziehungsweise die Technik einer Orgel, nämlich Luft durch unterschiedlich große Pfeifen zu befördern, macht sie zu einer besonderen Konstruktion, einer Kombination aus Kunst und Technik. Entsprechend müssen Orgeln von Zeit zu Zeit generalüberholt werden, damit der Klang wieder in voller Pracht erstrahlen kann.

Für die Schorndorfer Kirchenorgel wurde dies bereits mehrmals gemacht, jetzt allerdings ist nach Inspektion von Fachleuten und in gemeinsamer Abstimmung von örtlicher Kirchenverwaltung und bischöflicher Finanzkammer entschieden worden, eine neue Orgel in Auftrag zu geben.

Das historische Orgelgehäuse bleibt erhalten, der Neubau der Orgeltechnik wurde an die Orgelbaufirma Jann in Allkofen vergeben. Hier befindet sich die neue Orgel derzeit in der Konstruktionsphase. In der Werkstatt der Fachfirma wird sie zunächst vollständig aufgebaut und auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft. Erst dann kommt sie nach Schorndorf, um die neue Orgeltechnik in das bestehende Gehäuse einzupassen.

Auch für die bisherige Orgel findet sich eine sinnvolle Weiterwendung. Den Kontakt dafür hat Pfarrer i. R. Stanislaw Slabon, bis Ende August 2015 hauptverantwortlicher Seelsorger innerhalb der Pfarreiengemeinschaft mit Michelsneukirchen und Dörfling, in seine Heimat nach Polen hergestellt. Am Montag und Dienstag wurde die alte Orgeltechnik von einer polnischen Fachfirma aus- und abgebaut, in zwei große Transporter verladen und nach Polen gebracht.

Nach entsprechender Reinigung und Reparatur wird die ehemalige Schorndorfer Kirchenorgel in der katholischen Pfarrei Parafia Rzymskokatolocka in Koniecpol, die den Erzengel St. Michael als Patron hat, erklingen. Hier wurde mehrere Jahre lang eine neue Kirche erbaut, noch gefehlt hat bisher aber eine Orgel.

Auch ohne Patenschaften (siehe Infoteil) sind Zuwendungen von Seiten der Pfarrbürger willkommen: auf dem Spendenkonto mit Vermerk „Orgelneubau“, IBAN DE93 7426 1024 0000 2332 50, bei der Raiffeisenbank Chamer Land eG, BIC GENODEF1CHA.

Die Kosten für die neue Orgeltechnik sind auf 219 000 Euro veranschlagt. Von Seiten der Diözese Regensburg wurde ein Zuschuss in Höhe von 98 600 Euro zugesagt, dies entspricht rund 45 Prozent. Gut die Hälfte der Kosten verbleibt damit vor Ort, die von der Kirchenstiftung Schorndorf aus eigenen Mitteln abzudecken ist.

Mit der Fertigstellung der neuen Orgeltechnik ist bis Herbst zu rechnen. Für die Segnung der neuen Orgel wurde Diözesanbischof Rudolf Voderholzer eingeladen – und er hat inzwischen die Zusage gegeben. Die Segnung soll mit dem Patrozinium der Pfarrkirche am 8. Dezember 2022 erfolgen. (csa)