Tradition Am Further Kripperl hängen viele Erinnerungen
Zahlreiche Besucher bewundern das Weihnachtsgeschehen.

Furth im Wald.Viele waren schon da, manche sogar mehrmals. Etliche kommen bestimmt noch, denn es ist ja immer noch Weihnachtszeit. Wer ist da unterwegs und wohin? – Es sind die Further Kinder, die kleinen wie die großen im Erwachsenenalter. Ihr Ziel ist in der Stadtpfarrkirche „das Kripperl“ unter der Orgelempore. Natürlich steht dort auch die große Weihnachtskrippe und daneben „das Kripperl“, ein musikalisches Spielwerk aus den 1950er Jahren. Zahllose Kindheitserinnerungen sind damit verbunden. Nach Einwurf einer 10-Cent-Münze ertönt eine religiöse Melodie, das Licht geht an, die Figur des Jesuskinds erscheint vor dem Kirchlein, erteilt den Segen und kehrt dann ins Kirchlein zurück. Anfang Dezember wäre das Stück aus Sicherheitsgründen weggekommen. Doch Dank der Initiative von Krippenpfleger Johann Dendorfer und etlichen Gönnern wurde die Elektrik des Spielwerks von Grund auf erneuert. Und durch Hans Hastreiter vom Blätterberg erfolgte dann noch die Feineinstellung. Jetzt steht „das Kripperl“ wieder voll funktionsfähig zur Freude der Further Kinder, ihrer Eltern und Großeltern wieder an seinem Platz neben der großen Weihnachtskrippe.
Die Nachricht „das Kripperl ist wieder da“, löste große Freude aus. Gerührte Erwachsene erinnerten sich an ihre Kindheit. Großeltern kamen mit ihren Enkeln gleich mehrfach – wer hatte da die meiste Freude daran? Sogar in die sozialen Netzwerke hat es das Further Kripperl geschafft. Die Resonanz hier war überraschend.
Es gibt sie schon noch, die religiösen Spielwerke. In Cham in der Spitalkirche findet man eines, auch in der Kirche auf dem Bogenberg. Eine Nachricht kam sogar aus Piding bei Bad Reichenhall: „Bei uns in der Klosterkirche St. Zeno haben wir auch so ein Kripperl.“ Darüber freut sich auch der Further Krippenpfleger Johann Dendorfer.
„Die Krippe in der Kirche und auch daheim ist immer auch ein Sehnsuchtsort“, so Dendorfer. Die Menschen hätten hier immer, gerade auch in drangvollen Zeiten, Trost in ihren Ängsten und Nöten gefunden. Sie durften Hoffnung schöpfen, dass es irgendwie auch wieder weitergeht. Sie hätten davor gebetet um Schutz und Segen für ihre Kinder, Kindeskinder oder Patenkinder, und dass es ihnen bessergehen möge.
Die Krippe ist laut Dendorfer kein nostalgischer Dekorationsartikel. In den Wohnungen werde sie zum Hausaltar, zu einem Zeichen, dass Gott hier seinen Platz habe. „Die Tradition um die Weihnachtskrippe wird auch in unseren Tagen weitergegeben“, ist Dendorfer überzeugt. Und für die ausgesprochenen Traditionalisten endet die Krippenzeit ohnehin erst mit dem Lichtmesstag. (fde)
Weitere Artikel aus diesem Ressort finden Sie unter Cham.