Freizeit
Am Holzweg Heimatwurzeln bilden

Der naturkundliche Lehr- und Erlebnispfad wurde runderneuert. Naturparkschule wurde zu Holzwegpaten deklariert.

01.05.2022 | Stand 01.05.2022, 17:12 Uhr
Der leibhaftige Osserriese überreichte Wegepaten-Anhänger. −Foto: Maria Frisch

Lams stellvertretender Bürgermeister Alois Vogl sen. hat am Freitag viele Gäste willkommen geheißen, die in irgendeiner Weise bei der Umsetzung des Holzweges in Lambach mitgewirkt haben. Wenn sich jemand „auf dem Holzweg“ befinde, sei er eigentlich neben der Spur gelandet. Dass dies in Lambach nicht der Fall sei, machte der Redner mit einem kurzen Rückblick auf die Geschichte dieses Naturlehrpfades deutlich. 1995 wurde im Naturpark Oberer Bayerischer Wald die Öko-Region Lamer Winkel als Modellprojekt zum Arten- und Biotopschutz (ABSP) gegründet, und mit ihr auch eines der nachhaltigsten Projekte: der Holzweg mit zwölf Stationen, der im Juli 1997 eingeweiht wurde.

Nach intensiver Nutzung war eine Runderneuerung dringend geboten. Dabei dachte die Gemeinde auch an Barrierefreiheit und eine noch bessere Eignung für Familien, Stichwort Kinderwagen. 2006 wurde der Holzweg im Rahmen der Arbeit des grenzüberschreitenden Aktionsbündnisses Künisches Gebirge neu überarbeitet. Nach wiederum 15 Jahren brauchte der Erlebnispark eine erneute Ertüchtigung. Die Rundumerneuerung umfasste neue Info-/Naturlehrtafeln, einen Eingangspavillon inklusive Übersichtstafel und vieles mehr. Im Zuge dessen realisierte man auch den Ausbau eines Teilstückes der Trasse als barrierearm (ab „Schwarzer Madonna“ bis Höhe Familienhotel Lambach). An jetzt 13 Stationen gibt es auf dem rund 2,5 Kilometer langen Holzweg viel Wissenswertes über tierische und pflanzliche Bewohner des Waldes zu erfahren.

Bestandteile sind mehr als 20 Rätselstationen mit Frage- und Antworttafeln, zehn Aktionsstationen mit interaktiven Elementen wie Wasserschöpfen, Klangspiel, Glücksrad und einem Waldbuch über den Osser-Riesen. Entspannung pur findet man in der Lauschecke bei der Woid-Meditation. Für Kinder gibt es ein Quiz – auf der Internetseite (auch auf Tschechisch) zum Herunterladen bzw. auf der Rückseite des Holzweg-Flyers, der vom Aktionsbündnis Künisches Gebirge gefördert wurde. „Natürlich ist eine stetige Ergänzung geplant. Der Holzweg soll lebendig bleiben und mit neuen Ideen und Attraktionen erweitert werden“, betonte Alois Vogl. So kommt demnächst noch ein Barfußpfad in die Nähe des Waldkorbs.

Man kann den Lehrpfad auf eigene Faust oder bei einer Führung mit dem Förster des Forstgutes Lambach bzw. mit der Gebietsbetreuerin des Naturparks Oberer Bayerischer Wald erkunden. Die Führungen finden ganzjährig zu festen Terminen statt und sind ein kleiner Teil von Lams umfangreichem Wanderangebot für Einheimische und Feriengäste.

Alois Vogl bedankte sich stellvertretend für den Markt Lam besonders bei der Bischöflichen Administration, der Regierung der Oberpfalz, dem Landratsamt Cham mit den Sachgebieten Tourismus, Naturpark sowie der Unteren Naturschutzbehörde, Jana Dirriglova (Koordinatorin für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit), dem Bauhof Lam für die Umsetzung und Pflege, der Tourist-Info für die Planung, Bestellung, Konzeptionierung, Gestaltung und die Betreuung des Projektes. Ein Dank galt ebenso den Initiatoren von 1996 – federführend Klaus Neuberger und Franz Reuel, sowie Altbürgermeister Klaus Bergbauer und dem ehemaligen Leiter der Tourist-Info Lam, Peter Rohrbacher, sowie den Wanderführern.

Als Wegepaten wurden stellvertretend die Schüler der dritten Klasse ausgesucht. Deren Aufgabe wurde per Urkunde besiegelt. Ein leibhaftiger Osserriese teilte noch handgearbeitete Abzeichen aus, die die ehrenvolle Aufgabe bestätigen. Die Holzwegpaten fungieren als Experten für andere Klassen und geben den Anstoß, dass auch die Eltern nach Lambach kommen. (kli)