Projekt
Am Schluss heulte die Kojak-Sirene

Alle Viertklässler der Grundschule Chammünster „entdeckten Technik“ – und waren mit großer Begeisterung bei der Sache.

03.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:38 Uhr
Holder Hierl
Waren stolz auf ihre gelehrigen Schüler in Chammünster: die drei Gebhardt-Azubis (ganz oben), Rektorin Daniela Karl und Klassleiterin Daniela Smola (darunter, re). −Foto: Holder Hierl

Die Viertklässler der Grundschule Chammünster für Technik zu begeistern, das ist den drei Auszubildenden der Firma Gebhardt Logistik Solutions aus Cham bestens gelungen. Im Zuge des Projekts „Kinder entdecken Technik“ vermittelten die drei den Kindern Grundkenntnisse der Elektronik, des Lötens oder, wie der Strom fließen muss, damit die Lämpchen auf den Platinen leuchten. Lohn für die verbrannten Finger: eine Taschenlampe, ein Wechselblinker und eine Kojak-Sirene.

Die ganze 4. Klasse der Grundschule Chammünster hatte sich auf die Frage gemeldet, wer am Angebot des Landkreises teilnehmen möchte, in die Elektronik hineinzuschnuppern. Da so ein Projekt nur in Verbindung mit Ausbildungsbetrieben funktioniert, hatte sich der Landkreis Technik- und Elektronikfirmen mit ins Boot geholt, die mit konzeptioneller und materieller Unterstützung des Deggendorfer Vereins „Technik für Kinder“ schon Grundschüler für die naturwissenschaftlichen Themen sensibilisieren wollen.

Nach Chammünster hatte da die Chamer Firma Gebhardt Logistic Solutions die drei Auszubildenden Karina, Lisa und Sebastian als Techniktrainer geschickt, die von den Kindern stets mit Fragen und Bitten nach Hilfestellung überhäuft wurden. Bevor es ans Praktische ging, erklärten die Azubis den Kindern die Sicherheitsvorkehrungen, die man mit dem Hantieren der Werkzeuge und vor allem der Lötkolben beachten muss. Auch auf die Schutzbrillen wurde Wert gelegt. Trotzdem gab es gerade am Anfang ein paar rote Stellen an den Händen, wenn die zu nah an die heißen Lötkolben gekommen waren. Mancher muss halt erst fühlen, um zu begreifen.

Am Dienstag war die letzte Einheit von sechs Nachmittagen angesagt, und es stand noch die Fertigstellung des Höhepunkts der Ausbildung an, der Kojak-Sirene. Die vorgefertigten Platinen und die Dioden, die darauf gelötet werden mussten, stellte den Schülern der Landkreis zur Verfügung, dazu standen noch professionelle Werkzeugkoffer und eben die Lötgeräte und die Schutzbrillen zur Verfügung. Die Coaches erklärten den Schülern zunächst, wie sie die Montagepläne mit den vorhandenen Materialien umsetzen können, und dann wurde auch schon losgelegt.

Bei manchen Schülern, die mal eine oder zwei Einheiten versäumt hatten, mussten die Azubis mithelfen, damit der Rückstand gegenüber den anderen aufgeholt werden konnte, doch die meisten hatten zumindest schon mal angefangen und die Lötstellen vorbereitet – auch wenn mal eine dabei versengt worden war.

Nicht bei allen wurde die Sirene ganz fertig, die restliche Montage konnte aber auch zu Hause erfolgen. Auf jeden Fall bekam jedes teilnehmende Kind eine Urkunde von Rektorin Daniela Karl, die beteuerte, sie sei stolz auf ihre Schüler, dass einmal alle an dem Kurs teilgenommen haben, und zum anderen, dass alle mit so viel Begeisterung und auch erfolgreich dabei waren. Karl dankte auch den drei Azubis, die ihre Sache sehr gut gemacht und wirklich die Technikbegeisterung bei den Kindern geweckt hätten. Und das war ja auch Ziel des Projektes. (chi)