Gedanken Aschermittwoch: Ein Winterspiel?
Jetzt beginnt die Vorbereitungszeit auf Ostern. Doch wozu? Der Sinn der Taufe steht im Mittelpunkt der sieben Wochen.

Neukirchen beim Heiligen Blut.Ski- und Schlittenfahren, Schneemann bauen oder eine Schneeballschlacht – die weiße Pracht, wie lässt sie sich sonst noch nutzen? Am Rande einer Wiese einen markanten Punkt auf der gegenüberliegenden Seite ins Auge fassen und darauf zugehen, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren. Bei der anvisierten Stelle angelangt, müsste sich im Rückblick eine schurgerade Linie ergeben. Mit dem Aschermittwoch beginnt eine Vorbereitungszeit auf Ostern. Was ist eigentlich Ziel dieses Weges durch die sieben Wochen der Fastenzeit? Ostern kommt sowieso. Auf dies und jenes verzichten – wozu? In der frühen Kirche sind die Taufbewerber in den Wochen vor Ostern in den Endspurt ihrer dreijährigen Taufvorbereitung eingetreten. Um bei der Taufe in der Osternacht ihr Leben Jesus zu übergeben, bedurfte es Unterweisung und praktischer Einübung. Dem schlossen sich in der Schlussphase die schon Getauften an, um ihren Glauben aufzufrischen. Was ist nun der Zielpunkt auf dem Weg durch die österliche Bußzeit? Zur Feier der Osternacht – dem ursprünglich einzigen Tauftermin – gehört die Tauferneuerung. Jesus als Herrn annehmen, ihm mein Leben übergeben, dieser Sinn der Taufe wird nach sieben Wochen „Renovierungszeit“ mit dem Taufversprechen in der Osternacht erneuert. Das Winterspiel kann dafür Vorbild sein. (kbr)
Weitere Artikel aus diesem Ressort finden Sie unter Cham.