Florian Reitmeier
Auf der Jagd und hinter der Kamera

Für Florian Reitmeier brachte 2013 Neues: Er fing als freier Mitarbeiter beim Bayerwald-Echo an und entdeckte seinen Spaß an spannenden Geschichten.

02.01.2014 | Stand 16.09.2023, 7:15 Uhr
Florian Reitmeier

„Wenn das neue so wie das alte Jahr wird, kann ich zufrieden sein“, sagt Florian Reitmeier.Foto: Benjamin Franz

Ich weiß, es beißt sich: Hier an dieser Stelle einen Jahresrückblick zu lesen, jetzt, wo das neue Jahr gerade einmal drei Tage alt ist. Normalerweise würde man eine Vorschau auf das Kommende erwarten, Hoffnungen und auch Erwartungen im Hinblick auf das neue Jahr. Stattdessen lesen Sie meine Erinnerungen an das vergangene Jahr. Vielleicht ein Trost: Als ich das geschrieben habe, schrieben wir auch schon 2014, und ich musste mich mit dem abgelaufenen Jahr beschäftigen anstatt mit dem kommenden. Und dabei heißt ein Sprichwort: „Alt ist man, wenn man sich mehr mit der Vergangenheit statt mit der Zukunft beschäftigt.“

Nervös beim ersten „Einsatz“

Nichtsdestotrotz muss ich mich jetzt an das alte Jahr erinnern, schließlich muss die Seite voll werden. Also was ist passiert im vergangenen Jahr, dass es so erinnerungswürdig ist, hier notiert zu werden? Zunächst einmal: Ich begann im Februar beim Bayerwald-Echo zu arbeiten. Normalerweise studiere ich in Regensburg Deutsch und Geschichte für das Lehramt Gymnasium, mittlerweile im vorgerückten Semester. Und deswegen ist mir das Bafög gestrichen worden. Deshalb brauchte ich einen Nebenverdienst. Da kam mir eine Anzeige im Januar im Bayerwald-Echo sehr entgegen, dass neue freie Mitarbeiter gesucht werden. Ich hatte vor ein paar Jahren schon einmal ein Praktikum in der Chamer Redaktion absolviert, das mir sehr gefallen hat. Deshalb war der Entschluss rasch gefällt, es als freier Mitarbeiter zu versuchen.

Von da an ging es recht schnell: Eine Email, ein kurzes Vorstellungsgespräch und schon fand ich mich kurz darauf gerüstet mit Block, Stift und Kamera bei meinem ersten „Einsatz“ wieder. Ich glaube, Sie können sich vorstellen, dass ich ziemlich nervös war, als mich ein Redakteur angerufen und gesagt hat: „Fahr auf den Hohenbogen rauf, da ist ein AirboardKurs. Schreib ne Seite drüber und mach ein paar schöne Bilder. Du machst das schon.“ Der Termin ging vorbei – der Airboardlehrer war sehr geduldig mit mir, als ich ihm erklärte, dass ich das erst ganz frisch mache –, und ich lieferte meinen ersten Bericht für die Zeitung ab. Meiner Meinung nach war er natürlich nahezu perfekt, der zuständige Redakteur sah das etwas anders.

In der Folge bimmelte immer wieder das Handy, und ich wusste immer gleich, wenn auf dem Display „Redaktion Cham“, „Redaktion Furth“ oder „Redaktion Kötzting“ stand, dass wieder ein Einsatz auf mich wartet. Im Lauf der ersten Monate wurde ich immer routinierter. Spaß machte und macht es sowieso: Ständig lerne ich neue Leute und deren spannende Geschichten kennen. Das Problem ist dabei nur, dass man meistens aus Platzgründen gar nicht alles schreiben kann, was eigentlich zu erzählen wäre. Netter Nebeneffekt: Zu vielen Terminen kann ich meine Freundin mitnehmen, wenn es etwa über eine Theateraufführung oder über ein Konzert zu berichten gilt. Da kann man also durchaus die Arbeit mit dem Privatleben verbinden.

Ab Juli musste ich eine kleine Pause einlegen: Das Studium forderte mich, und ein Staatsexamen in EWS, dem erziehungswissenschaftlichen Studium, wollte geschrieben werden. Ich hatte mich dabei für das Teilfach Psychologie entschieden. Einige Wochen lang hieß es nur noch lernen, lernen, lernen. Die Prüfung selber war eine Woche vor dem Drachenstich, so dass ich den genießen konnte. Dann kamen die Semesterferien. Ich hätte mich jetzt auf die faule Haut legen können, aber als fleißiger und verantwortungsbewusster junger Mann suchte ich mir natürlich eine Arbeit. Was lag näher, als einfach mal in der Redaktion zu fragen, ob die mich dort für vier Wochen brauchen können? Das konnten sie, und so bezog ich für vier Wochen einen Schreibtisch in der Redaktion.

Dort ging es recht betriebsam zu, denn es standen Landtags- und Bundestagswahlen an. Das bedeutete ein zusätzliches Arbeitspensum, wie mir meine Kollegen auf Zeit erklärten, denn es musste ja über die zahlreichen Aktionen der Politiker, die im Wahlkampf auf einmal sprunghaft zunahmen, berichtet werden. Auch ich wurde eingespannt, hatte ich doch einige Portraits über Lokalpolitiker anzufertigen. Aber trotz dieser Mehrbelastung blieben die Herren und Frauen Redakteure immer freundlich und hilfsbereit. Glauben Sie mir, liebe Leser, so frotzlig wie sich manche Redakteure in ihren Kommentaren geben, sind sie in Wahrheit gar nicht.

Keine Zeit für die Freundin

In der Zwischenzeit war es Herbst geworden, die hohe Zeit für mein Hobby, die Jagd, war gekommen. Wildschweine mussten von den Maisfeldern fern gehalten werden, und die Pirsch auf Rehwild begann. Bei beidem war ich recht erfolgreich, sehr zum Leidwesen meiner Freundin. Denn trotz allen Waidmannsheils ist dieses Hobby doch recht zeitaufwändig. Und wenn man am Wochenende auf dem Hochsitz sitzt, kann man nicht gleichzeitig etwas mit der Freundin unternehmen. Aber mit ein bisschen gutem Willen und Organisation ließ sich auch das regeln.

Ja liebe Leser, wie Sie sehen, hat sich im vergangenen Jahr etwas Neues, Interessantes für mich ergeben. So mancher Rückschlag war auch dabei, diesen erspare ich Ihnen aber. Wenn das neue genauso wie das alte Jahr wird, kann ich zufrieden sein. Ihnen wünsche ich jedenfalls alles Gute, Zufriedenheit, Gesundheit und Erfolg für 2014!