Bürgerversammlung
Baubeginn im Juli geplant

Nach coronabedingter Verzögerung rückt das Projekt Betreutes Wohnen mit Arztpraxis in greifbare Nähe.

24.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:34 Uhr
Bürgermeister Heinz Niedermayer ging auf zahlreiche Rimbacher Themen ein. −Foto: Siegfried Volkner

Breitbandausbau, Betreutes Wohnen, Umgestaltung des ehemaligen Freibads: Das waren nur einige der Punkte, auf die Bürgermeister Heinz Niedermayer bei der Bürgerversammlung den Focus richtete. Obwohl Corona in den vergangenen zwei Jahren manches ausbremste, ist doch einiges geschehen, stellte er fest.

Wie in Thenried war auch in Rimbach die Bürgerversammlung gut besucht. Bürgermeister Niedermayer zeigte sich erfreut über das Interesse. Für die konstruktive Zusammenarbeit galt Niedermayers Dank seinen Stellvertretern und den Gemeinderäten.

Mit den Personalentscheidungen zu Beginn seiner Amtszeit, die Einstellung von Christian Wingenfeld als neuen Verwaltungsleiter und Franziska Sterr als neue Kämmerin, habe man einen guten Griff getan. Mit der Anschaffung eines neuen Traktors und zweier Fahrzeuge für den Bauhof wurde die Ausrüstung wesentlich verbessert. Weiter erwähnte Niedermayer den Ankauf von Raumlüftungsgeräten und Multi-Media-Geräten für die Schule. Mit der Eröffnung eines kleinen Lebensmittelmarkts durch die Familie Vasile sei ein Schritt zur Grundversorgung erfolgt. Trotzdem wolle sich die Gemeinde weiterhin um einen Lebensmittelmarkt bemühen.

Mit dem Kauf eines Verkehrsstatistikgeräts habe man jetzt eine Handhabe für zukünftige Verhandlungen bei Verkehrsangelegenheiten. Die ersten Zahlen seien sehr aussagekräftig: Mit 38 000 Fahrzeugen (in einer Richtung) in einem Monat und einem „Raser“ mit 101 Stundenkilometern innerorts bei erlaubten 50 km/h gab es schon Überraschungen bei der Auswertung.

Die Urnenanlage im Friedhof wurde erweitert. Zwei neue E-Bikes für die Tourist-Info wurden angeschafft. Im Rathaus wurde ein Passbildautomat aufgestellt. Der Bürgermeister appellierte an die Bürger, dieses Angebot zu nutzen, sonst werde der Automat wieder abgezogen.

Thema „Betreutes Wohnen“

Ausführlich ging Niedermayer auf die Einrichtung für Betreutes Wohnen ein. Hier habe Corona für manche Verzögerung im Genehmigungsverfahren gesorgt. Erst durch das Einschalten von Politikern konnte die ursprünglich in Aussicht gestellte Förderung beim Amt für ländliche Entwicklung durchgesetzt werden. Zuletzt wurde eine Planänderung vorgenommen, da in das Gebäude auch eine Arztpraxis kommen soll. Weil Dr. Willi Schneider wohl in diesem Jahr seine Hausarztpraxis schließe, soll eine Nachfolgerin in die neue Praxis einziehen. Der Bürgermeister zeigte sich zuversichtlich, dass im Juli Baubeginn ist.

Gut im Zeitplan sei der Breitbandausbau mit Glasfaser durch den Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur Landkreis Cham. Das Gemeindegebiet Rimbach befindet sich im Baucluster 3.2, Baubeginn noch dieses Jahr. Damit die Hausbesitzer in den Genuss eines kostenlosen Anschlusses kommen, müssen sie zunächst einen Grundstücksnutzungsvertrag abschließen. Dieser muss bis 15. April an den Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur geschickt werden. Die Glasfaser-Anbindung der schon jetzt mit 30 Mbit/s oder mehr versorgten Gebiete sei eine Option für die Zukunft. Für Rimbach bedeute das, dass alle Außenbereiche erschlossen werden, jedoch nicht der Bereich Auberg, wo schon eine bessere Internetverbindung besteht.

Am 21. April, so der Bürgermeister, findet eine Info-Veranstaltung mit Vodafone statt, bei der Einzelheiten zum Hausanschluss geklärt werden können. Außerdem richtet Vodafone in Rimbach ein Büro ein, wo sich die Bürger informieren können.

Auch die Renaturierung des ehemaligen Freibads sprach Niedermayer an. Um Fördermittel zu erhalten, müssen die Auflagen des Wasserwirtschaftsamtes erfüllt werden. Dazu zählt, dass der verrohrte Bachlauf freigelegt wird. Der Überlauf aus dem Kneipp-Tretbecken wird in einen Teich eingeleitet und fließt danach zurück in den Bach. Ein Teil des Geländes soll als Blühfläche gestaltet werden. Die Submission für die Umgestaltung erfolgt dieser Tage. Abgewickelt wird das Projekt über den Naturpark Oberer Bayerischer Wald.

Großes Interesse an Bauland

Großes Interesse gebe es für neue Bauplätze. Nachdem die Parzellen im Baugebiet Lehmgrube in Thenried fast alle vergeben sind, wird in Rimbach an der Schulstraße ein weiteres Baugebiet ausgewiesen. Auch hier gebe es dann einen Bauzwang, um Spekulationen zu unterbinden.

Die Sanierung der Mehrzweckhalle sei dringend notwendig. Die Durchführung scheitere derzeit an fehlenden Fördermitteln. Ähnlich verhalte es sich mit der Umrüstung der Sirenen. In naher Zukunft werde die Sanierung des Kanals in Angriff genommen. Dazu werden in nächster Zeit Kanalbefahrungen durchgeführt, um das Ausmaß der Schäden zu ermitteln. Steigende Kosten in nahezu allen Bereichen erfordern Neukalkulationen etwa bei der Wasserversorgung oder der Abwasserbeseitigung. Nachdem jetzt die letzten Rechnungen zum Bau der Kläranlage in Grafenwiesen vorliegen, kann die Endabrechnung erstellt werden, erklärte der Bürgermeister. (kvo)