Politik
Baugrund in Schönthal ist weiterhin gefragt

Der Gemeinderat erlässt eine Ortsabrundungssatzung für Flischbach. Verärgert ist man über den Regionalen Planungsverband.

14.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:02 Uhr
Damit in Flischbach gebaut werden kann, erließ die Gemeinde eine Ortsabrundungssatzung. −Foto: Bucher

In der Gemeinde wird viel gebaut. In der jüngsten Gemeinderatssitzung mussten die Ratsmitglieder gleich über zehn Baugesuche befinden. Für alle gab es das gemeindliche Einvernehmen. Die Nachfrage nach Bauland in Schönthal sei nach wie vor vorhanden und bezahlbare Bauplätze im ländlichen Raum seien mehr und mehr gefragt, betonte Bürgermeister Ludwig Wallinger.

In Schönthal oder in unmittelbarer Umgebung gebe es gute Arbeitsplätze, dazu einen Kindergarten, eine Schule, eine Arztpraxis, einen Bäcker und eine Metzgerei. Alles gute Gründe, sich in Schönthal ein Eigenheim zu errichten. Völlig unverständlich sei es deshalb, dass der Regionale Planungsverband der Regierung der Oberpfalz in einer Stellungnahme bekannt gibt, dass die Gemeinde Schönthal keinen Anspruch auf ein neues Baugebiet hat.

Weniger Bürger prognostiziert

Begründung: Bis zum Jahr 2030 sei ein Einwohnerrückgang von sechs Prozent prognostiziert. Außerdem fehlten eine vierspurige Bundesstraße und eine Autobahn. „Das soll einer verstehen“, ärgerte sich Wallinger. Kopfschütteln gab es auch bei den Ratsmitgliedern. Tatsächlich, so Wallinger, ist auch ein bereits geplantes und erworbenes Bauland unmittelbar nach Kleinschönthal in Richtung Rhan abgelehnt worden. Weitere Bauwillige hätten bereits angefragt, informierte der Bürgermeister. Baulandbeschaffung habe deshalb weiter hohe Priorität in der Gemeinde.

Genehmigt wurden der Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage in Schönthal im Baugebiet „Hopfenzell“, der Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport in Schönthal im Baugebiet „Ziegeläcker 2“, der Neubau eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung, Garage und Carport in Schönthal im Baugebiet Hopfenzell, der Antrag auf Tektur-Errichtung einer Lagerhalle mit Personal- und Büroräumen in Schönthal an der B 22, die Errichtung eines Lagerplatzes für Stammholz und Hackschnitzel und Neubau einer Lagerhalle für Hackschnitzel in Schönthal, der Vorbescheid auf Neubau einer Betriebsstätte in Schönthal, der Anbau eines Geräteschuppens in Döfering, der Neubau eines 34 Meter hohen Schleuderbetonmasts mit einem sechs Meter hohen Aufsatzmast inklusive Outdoor-Technik in der Nähe von Kleinschönthal und der Neubau eines Blockheizkraftwerkes mit Hackschnitzel in Niederpremeischl.

Auch im Ortsteil Flischbach gebe es Bauwillige, vor allem einheimische junge Leute, so der Bürgermeister. Ihnen möchte man die Möglichkeit geben, im Heimatdorf zu bauen. Das Landratsamt habe deshalb geraten, für Flischbach eine Ortsabrundungssatzung zu erlassen. Anhand eines Lageplanes zeigte Wallinger den Ratsmitgliedern die mögliche Ortsabrundung auf. Allerdings, so der Bürgermeister, werden die Besitzer der Bauplätze innerhalb von vier Jahren zu Herstellungsbeiträgen herangezogen. Zudem ist dann für Ausgleichsflächen – rund 30 Quadratmeter bei 1000 Quadratmetern Baugrund – zu sorgen. Der Gemeinderat beschloss den Erlass einer Ortsabrundungssatzung.

Wahlbezirke eingeteilt

Weitere Beratungspunkte waren die Einteilung der Wahlbezirke, die Bildung der Wahl-/Briefwahlvorstände und die Festlegung der Entschädigungen für die ehrenamtlichen Wahlhelfer für die Bundestagswahl am 26. September. Für die bevorstehende Bundestagswahl werden für den Bereich der Gemeinde Schönthal drei Stimmbezirke gebildet: Stimmbezirk I Schönthal, Stimmbezirk II Döfering, Stimmbezirk III Hiltersried. Zudem wird ein Briefwahlbezirk für das gesamte Gemeindegebiet Schönthal bestimmt. Bürgermeister Ludwig Wallinger gab noch bekannt, dass seit dem 25. Mai keine Corona-Fälle mehr in Schönthal aufgetreten sind. Insgesamt habe man 81 Corona-Fälle gehabt. (wbx)