Projekt
Bauhof stieg dem Rathaus aufs Dach

Schäden an der Kuppel sollen in Abstimmung mit Denkmalschutz beseitigt werden.

27.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:39 Uhr
Zwei Mitarbeiter des städtischen Bauhofs inspizierten mithilfe der Drehleiter der Further Feuerwehr die Zwiebelhaube auf dem Further Rathaus. −Foto: Johann Gruber

In der vergangenen Woche bekam der heilige Georg auf der Kuppel des Rathauses von Furth im Wald Besuch von zwei Mitarbeitern des städtischen Bauhofs. Die beiden hatten den Auftrag, mithilfe der Drehleiter der Further Feuerwehr den in die Jahre gekommenen Kuppelaufbau – der Bau des Rathauses jährt sich 2024 zum 100. Mal – im Hinblick auf eventuell notwendige Reparaturen zu inspizieren.

Nach Auskunft des geschäftsleitenden Beamten der Stadt Furth im Wald, Stefan Schmidberger, wurden bei der Inspektion Schäden an Dachschindeln festgestellt. Die tragenden Balken scheinen jedoch zumindest nach dem ersten Augenschein in Ordnung zu sein.

Das Further Rathaus ist als „Dreigeschossiger Walmdachbau mit rustizierter Altane, Giebelrisalit und Dachreiter mit Zwiebelhaube, Sandsteingliederungen, 1924“ in der Liste der Baudenkmäler von Furth im Wald eingetragen. Deshalb wird nun zunächst die Denkmalschutzbehörde eingeschaltet, mit der notwendige werdende Maßnahmen abgestimmt werden.

Das Sandsteinrelief in der über den Arkaden aufgesetzten Altane zeigt einen Ritter mit Pferd und Lanze beim Drachenkampf, dem Symbol des schon über 500 Jahre alten Festspiel „Further Drachenstich“.

Der Dachreiter auf der Zwiebelhaube ist dagegen ein Metallrelief, das ebenfalls einen Mann mit einer Lanze beim Drachenkampf zeigt. Dieser Drachentöter hat allerdings im Gegensatz zum Drachenstichritter kein Pferd. Das spricht dafür, dass auf der Kuppelspitze der heilige Georg am Werk ist, in dessen Legende man den Ursprung des Further Drachenstichs vermutet.

Das Metallrelief dieses Drachentöters ist von der Stadtplatzseite her gut zu sehen. Weniger schön anzusehen ist allerdings die von der Pfarrstraße aus sichtbare Rückseite. Etliche zur Stabilisierung und Befestigung des Reliefs notwendige Streben machen das dargestellte Motiv des Drachenkampfs des heiligen Georg unkenntlich. Die anstehenden Renovierungsarbeiten böten eine gute Gelegenheit, diesem Umstand abzuhelfen. (fer)