Feierstunde
Baumgartner verlässt den „Raiffeisen-Zug“

Die Bad Kötztinger Bank verabschiedete ein langjähriges Vorstandschaftsmitglied. Dabei gab es viele lobende Worte.

14.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:00 Uhr
Bei einer Feierstunde wurde der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende verabschiedet: Reinhard Stahl, Dr. Dominik Reithner, Ludwig Baumgartner, Monika Kern, Monika Baumgartner-Breu, Heinz Niedermayer, Alois Mühlbauer und Michael Wurm (v. l.). −Foto: Alexander Ziereis

Vor kurzem schied Ludwig Baumgartner aus Altersgründen aus dem Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Bad Kötzting eG aus. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde würdigten Vorstände und Aufsichtsrat sein Engagement. Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Reinhard Stahl sowie den Mitgliedern des Aufsichtsrates hielt Michael Wurm Rückschau auf die über 18-jährige Tätigkeit von Ludwig Baumgartner im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Bad Kötzting eG.

So ein Tag erinnere daran, so Wurm, dass das Leben wie eine Zugfahrt sei, mit Haltestellen, an denen man ein- und aussteigt. Heute habe Ludwig Baumgartner so eine Haltestelle erreicht. Nach vielen Jahren im Aufsichtsrat steige er nun aus.

Im Juni 2003 „zugestiegen“

Dies sei Anlass, um die Zeit Revue passieren zu lassen, seit Baumgartner am 27. Juni 2003 in dieses Gremium gewählt worden war. Im Alter von damals 52 Jahren, amtierender Bürgermeister von Blaibach und Lehrer an der hiesigen Schule, habe Ludwig Baumgartner die Nachfolge von Alfons Bergbauer angetreten. Damit war er damals eigentlich ein Überraschungskandidat, erinnerte sich Vorstand Michael Wurm. So sei der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende quasi damals dem „Raiffeisen-Zug“ zugestiegen. Die Fahrtrichtung war vorgegeben – es müsse vorwärtsgehen.

Wurm umriss die Zeit von Ludwig Baumgartner im Aufsichtsrat in drei Epochen. Im ersten Abschnitt sprach er von „einer Bank vor besonderen Herausforderungen“. Von 2003 bis 2009 musste sich der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Gottfried Heigl neu formieren. Diese Zeit war damals schon schwierig für Banken, so Wurm.

Die Idee, einen Kooperationsvertrag mit Nachbarbanken zu schließen wurde nicht umgesetzt, Bad Kötzting blieb außen vor. Der langjährige Bankdirektor Alois Weiß musste altersbedingt den „Zug Raiffeisenbank“ verlassen, Michael Wurm trat seine Nachfolge an und lernte damit Ludwig Baumgartner kennen. Es folgte die Finanzmarktkrise, doch die Genossenschaftsbanken waren in diesen Zeiten ein fester Anker für die Kunden.

In der zweiten Etappe, wie sie Michael Wurm umschrieb, formierte sich die Zugmannschaft wieder neu. Mit Anton Bachmeier fand ein Wechsel im Aufsichtsrat statt und Ludwig Baumgartner wurde bereits zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Tempo deutlich gesteigert

Es folgten Verhandlungen mit der Raiffeisenbank Cham-Roding-Furth im Wald, doch nach zwei Versammlungen hatte man die nötige Mehrheit nicht erreicht. Reinhard Stahl löste den scheidenden Vorsitzenden Josef Graf ab und kurze Zeit wurde die Mannschaft mit Alois Mühlbauer verstärkt. Beim dritten Streckenabschnitt wurde etwas schneller gefahren.

Die Raiffeisenbank sortierte sich neu, es wurde investiert und umstrukturiert. So fiel in die Zeit Baumgartners im Aufsichtsrat auch die Renovierung der Geschäftsstellen, ein Teil der dritten Epoche, die Wurm als „Neuanfang“ überschrieb. In der Vertreterversammlung wurde Alois Mühlbauer zum neuen Aufsichtsratsvorsitzender gewählt, Dr. Dominik Reithner vervollständigt das Gremium als neuer Aufsichtsrat. Nun müsse die Raiffeisenbank Bad Kötzting nach 18-jähriger engagierter und sachkundiger Tätigkeit Abschied von Ludwig Baumgartner nehmen. (khu)