Glaube Begegnung mit Gott zulassen
Die Heiligen Drei Könige und die Sammelaktion der Sternsinger standen im Mittelpunkt des Festes „Erscheinung des Herrn“.

Arrach.Bislang ist es christliche Tradition, dass am 6. Januar die als Heilige Drei Könige ausgesandten Kinder in einem feierlichen Gottesdienst willkommen geheißen werden und ihre Spendenergebnisse präsentieren. Doch in Corona-Zeiten ist alles anders, und die Sammelaktion für das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ ist aus Hygienegründen nicht mehr durch direkten Kontakt mit den Bürgern erlaubt. „Auch, wenn die Sternsinger heuer nicht durch die Pfarrei ziehen, feiern wir dennoch den Dreikönigstag. Dort, wo Gott und die Welt zusammenkommen, wird es hell“, sagte Pfarrer Johann Wutz.
Den Lesungsdienst versah Karin Wellisch. Kirchenmusiker Ewald Pirtzl übernahm die musikalische Gestaltung. „Gott gibt uns vielfältige Zeichen in unserem Leben. Er klopft aber zaghaft und leise bei uns an“, so Pfarrer Wutz in seiner Predigt, die sich am Vorbild der Heiligen Drei Könige orientierte. Das könne eine Begegnung sein, ein Gedanke, eine eindrucksvolle Erfahrung, eine Krankheit, eine Heimsuchung, ein Verlust. „An uns ist es dann, dass wir uns auf den Weg machen. Gott gebührt die Anbetung des Menschen. Wer sich von Gott rufen lässt, wird seine Herrlichkeit schauen“, sagte der Geistliche überzeugt.
Am Ende der Feier nahm er die Dreikönigswasserweihe vor. Damit werden die Wohnungen gesegnet. Es wurden auch Salz, Weihrauch als Zeichen des Gebets, das zu Gott aufsteigt, und Kreide für den Haussegen geweiht. Das Dreikönigswasser soll Abwehrfunktion gegen böse Geister haben und sieben Jahre nicht verderben.
Eine weitere Volksweisheit besagt, wer vom neu geweihten Dreikönigswasser trinkt, bleibt von Halsschmerzen verschont. Die Gläubigen nahmen sich in Behältnissen geweihtes Wasser mit nach Hause, um damit Wohnung, Tiere und Güter zu segnen.
Die Aufkleber mit dem Segenswunsch „20*C+M+B*21“ für „Christus mansionem benedicat (Christus segne dieses Haus) zum Anbringen an der Haustür wurden schon größtenteils von Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung verteilt und in den Briefkasten gesteckt. Durch diese Form der Haussegnung komme Christus in den familiären Lebensbereich, in die menschlichen Wohnungen, die Orte der Gottesbegegnung seien. Wer spenden möchte, kann Bargeld in die beigefügte Spendentüte geben und diese bei einem Besuch eines Gottesdienstes abgeben. Möglich ist aber auch, mittels des anhängenden Überweisungsträgers eine Spende zu überweisen. Die Sternsinger-Aktion wird heuer bis zum 2. Februar verlängert. (krp)
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