Zum dritten Mal tagte der vollzählig vertretene Arnbrucker Gemeinderat in der Schwimmhalle des Panoramabads. Der Sitzung war ein Corona-Schnelltest vorausgegangen. Auf der Tagesordnung standen aktuelle Informationen, etliche Änderungsbeschlüsse, ein Bauantrag, zwei Bauvoranfragen und der derzeitige Sachstand beim beantragten Flächennutzungsplan „Sondergebiet Tourismus im Bereich Trautmannsried“.
Dazu erläuterte Diplom-Ingenieur (FH) Josef-Peter Weber die umfangreichen Planungsunterlagen. Weber und Maria Weinfurtner hatten für das frühere landwirtschaftliche Anwesen Trautmannsried 8 eine künftige Nutzung als touristisches Ferienhaus-Gebiet beantragt. Der Gemeinderat begrüßte in seiner Sitzung vom 16. Dezember 2020 das Projekt grundsätzlich als Bereicherung für die touristische Entwicklung der Gemeinde und beschloss die Aufstellung eines Flächennutzungsplans.
Weil in unmittelbarer Nachbarschaft bereits ein Gasthaus mit großem Beherbergungsbetrieb steht, machte das Gremium deutlich, dass dieses Anwesen mit seinem Umgriff in den Flächennutzungsplan integriert wird. Die Planung müsse von vorneherein in Abstimmung mit allen Beteiligten erfolgen, um ein gutes nachbarliches Verhältnis und die Entwicklung des gesamten Gebietes zu ermöglichen.
Wie Josef-Peter Weber erklärte, sollen im Endausbau 15 Ferienhäuser sowie sechs Baumhäuser entstehen samt Zentralgebäude, Pool, Badeweiher und entsprechender Infrastruktur. Die kleinteilige Bebauung solle dem veränderten touristischen Bedarf nach individueller Gestaltung entgegenkommen und sich organisch in die von Wäldern umgebene Wiesenlandschaft einfügen.
Touristische Nutzung
Eine Bebauung setzt entsprechende Ausgleichsflächen voraus; etwa zwei Drittel seien für die touristische Nutzung eingeplant, ein Drittel im südlichen Teil des Grundstücks sei als Ausgleichsfläche vorgesehen, wie es im ökologischen Grundkonzept ausführlich beschrieben sei.
Ob man die im Entwurf vorgeschlagenen Baumhäuser im angrenzenden Wald realisieren könne, müsse noch genau ermittelt werden, um keine Menschen zu gefährden, wenn Fällarbeiten im Gange sind oder Sturm und Schneedruck große Bäume zu Fall bringen. Nach Einarbeitung der Anregungen aus dem Gremium wird sich der Gemeinderat mit dem Planentwurf erneut befassen.
Dem vorgelegten Bauantrag am Mühlriegelweg stimmte der Gemeinderat einstimmig zu, eine weitere Voranfrage wurde bis zur Klärung noch offener Fragen zurückgestellt. Ebenfalls einstimmig billigte der Gemeinderat den geänderten Bauantrag der Firma Malterer Holzbau auf Erweiterung einer Lagerhalle in Sindorf.
Der Bebauungsplan „Hochfelder“ stand nach Änderungen erneut zur Abstimmung. Einmütig beschloss der Gemeinderat die Durchführung eines erneuten Beteiligungsverfahrens. Änderungen gab es auch beim Bebauungsplan zum Gewerbegebiet „Am Flugplatz“. Der Gemeinderat entschied, dass für ein kleines Teilgebiet (Deckblatt Nr. 01) das 2011 eingeleitete Verfahren eingestellt wird. Dieses Teilgebiet wird durch Deckblatt Nr. 06 des Bebauungsplanes „Am Flugplatz – Erweiterung 1“ überplant. Die Änderung wurde einstimmig gebilligt.
Fläche mit Bauzwang
Auch beim Bebauungsplan Kirchenfelder gibt es eine Änderung: Mit Deckblatt Nr. 07 wurde beschlossen, den einstigen Spielplatz bei der Einmündung der Pfarrer-Fink-Straße in Richtung Lerchenholz für die Bebauung durch zwei Bauwerber aufzunehmen und mit Bauzwang zu belegen.
Bürgermeisterin Angelika Leitermann informierte über den Befund des im Herbst 2020 geöffneten Kirchenfeldwegs; hier hatte Diplom-Ingenieur Karl Meier eine neue Asphaltierung vorgeschlagen, mit 8000 Euro Mehrkosten. Das billigte der Gemeinderat mit 11:2 Stimmen, weil er sich davon eine größere Stabilität der Straße und des Parkplatzes vor dem Friedhof verspricht. Seit 15. März läuft auch die Sanierung des Kirchenwegs (Erneuerung von Wasserleitung, Kanal und Tragschicht) weiter. Eine nichtöffentliche Sitzung schloss sich an. (kll)