Spendenaktion in Rötz
Benefizkonzert zur Unterstützung der Ukraine bewegte die Besucher

20.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:37 Uhr
Die Chorgemeinschaft Rötz/Schönthal eröffnete das Benefizkonzert. −Foto: Fotos: Christa Bucher

Musik verbindet – das hat einmal mehr das Benefizkonzert „Konzert für den Frieden“ gezeigt. Neben der Chorgemeinschaft Rötz/Schönthal, luden der Kirchenchor Ast, die Geschwister Lößl, Edith Pongratz und die Familie Iwaniuk aus der Ukraine, die Konzertbesucher zum Verweilen ein.

Eingeladen zu diesem Konzert hatte Agnes Niebler vom Seniorenkreis des Pfarrgemeinderates. Sie will mit diesem Konzert die ukrainische Bevölkerung unterstützen. Der Spendenerlös – der Eintritt zu dem Friedenskonzert war frei, Spenden waren aber erwünscht –wird je zur Hälfte der Ukrainehilfe im Landkreis Cham gespendet und als Sachspenden direkt vor Ort gebracht. Erlöst wurde die stolze Summe von 2255 Euro.

Unter den Zuhörern konnte die Organisatorin auch Landrat Franz Löffler, Bürgermeister Stefan Spindler und den Schönthaler Pfarrer Alfons Eder willkommen heißen. Eine große Freude, so Niebler, sei für sie gewesen, dass MdL Gerhard Hopp das Patenamt für diesen musikalischen Abend spontan angenommen hat. Ihr Dank galt auch Stadtpfarrer Dyadychenko, der sie mit Rat und Tat unterstützt habe.

Sprachlos und betroffen machte die Ansprache von Olha Iwaniuk, die mit ihrer Familie aus der Ukraine fliehen musste und jetzt in Rötz eine zweite Heimat gefunden hat. In perfektem Deutsch sprach sie zu den Besuchern. Seit über sechs Monaten, so Olha, wüte in ihrer Heimat ein hässlicher Krieg. Unzählige Ukrainer hätten ihr Leben lassen und andere ihr Zuhause verlassen müssen. „Wir heißen jetzt Flüchtlinge aus der Ukraine“, so Olha. In Rötz hätten sie und ihre Familie ein neues Zuhause, neue Freunde und nette Nachbarn gefunden. Ein besonderer Dank gelte Pfarrer Alexander Dyadychenko für die Unterstützung und natürlich Agnes Niebler, die für die Familie zur Schutzpatronin geworden sei. „Gestatten sie mir im Namen des ukrainischen Volkes allen Rötzern für ihre Solidarität, Hilfe und Unterstützung zu danken und auch ein Dankeschön für das Benefizkonzert zu sagen, mit dem meinen Landsleuten geholfen wird. Es lebe Frieden zwischen allen Völkern der Welt!“

Tief bewegt meinte Hopp, dass die Worte von Olha ihn und alle Konzertbesucher sprachlos gemacht hätten. Diese Worte kämen aus dem Herzen und berührten die Herzen. In diesen Worten läge der Schmerz, wegen eines Krieges die Heimat verlassen zu müssen. Seit 24. Februar seien die Menschen in der Ukraine mit Leib und Leben bedroht. Doch auch unser Leben sei erschüttert worden. Sicherheit und die Demokratien der Welt würden herausgefordert. Seit Beginn des Krieges herrsche eine unglaubliche Welle der Solidarität. Auch der Landkreis Cham sei hier beispielgebend. „Wir müssen die Ukraine unterstützen. Aber nicht nur um den Frieden wieder herzustellen, sondern die Demokratie, die in größter Gefahr ist, zu schützen und die Situation in der Ukraine nicht zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen, betonte Hopp.

Menschen wie Agnes Niebler seien ein leuchtendes Beispiel, Menschen Mut zu machen. Sein Dank galt Niebler, für das mit Herzblut organisierte Friedenskonzert. Das heutige Konzert solle als Mahnmal für Frieden, Freiheit und Sicherheit stehen, schloss Hopp.

Mit dem Lied, „eingeladen zum Fest des Lebens“ eröffnete die Chorgemeinschaft Rötz/Schönthal das Benefizkonzert. Zu spontanen Beifallstürmen sorgten die Darbietungen der Geschwister Iwaniuk, die in Ukrainisch aber auch in Deutsch sangen.

Am Schluss des Konzertes sprach ein tiefbewegter Stadtpfarrer den Mitwirkenden großes Lob aus. Mit dem Konzert habe man ein starkes Zeichen gegeben, sich für den Frieden einzusetzen.

Mancher frage sich, warum Gott nicht einen Schutzengel schicke, der den Menschen in der Ukraine helfe, so Dyadychenko. Das brauche es nicht, denn es gäbe auf Erden so viele Engel ohne Flügel, die helfend eingreifen. Hier nannte er Agnes Niebler, die Musikanten, die ukrainischen Kinder und natürlich auch die Konzertbesucher.

− wbf