Cham
Bienen fit für den Sommer machen

Das öffentliche Leben ist wegen der Corona-Pandemie größtenteils zum Stillstand gekommen.

11.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:26 Uhr
Gregor Raab
Hier sind Bienen am Flugloch zu sehen. −Foto: Gregor Raab

Doch der Verlauf der Jahreszeiten lässt sich nicht stoppen. Nach den ersten milden und sonnigen Tagen des Jahres schmücken bereits Schneeglöckchen und Krokusse die Gärten. Die steigenden Außentemperaturen lockten zudem schon die Hummeln und Bienen zu einigen Ausflügen ins Freie.

Mit der Aktivität der emsigen Insekten steigt auch die Freude der Imker. Sie dürfen auch trotz Kontakteinschränkungen zu ihren Völkern, denn Honigbienen gelten als Nutztiere und die Imkerei ist der systemrelevanten Landwirtschaft zugeordnet.

Praktische Schulungen oder Stammtische fallen aus und der Imkerpate kann Imkerneulingen meist nur telefonisch gute Ratschläge erteilen. Die Corona-Situation trifft daher vor allem die Anfänger hart. Der Bienenzuchtverein Willmering-Cham versucht daher, allen Mitgliedern zumindest kontaktlos Informationen zu liefern und Hilfestellungen zu bieten. So erstellte kürzlich der Bienensachverständige Gregor Raab zum Thema „Frühjahrsarbeiten“ einen virtuellen Vortrag, der allen Interessenten über eine Onlineplattform zugänglich gemacht wird.

Während der knapp einstündigen Präsentation erklärt der Referent, dass nach der mehrmonatigen Winterruhe nun die Bienenhalter wieder verstärkt gefordert seien. Großer Wert sei insbesondere auf die Hygiene in den Beuten zu legen. Verschimmelte Waben sollten entnommen und Bodenbretter von toten Bienen befreit werden. Abgestorbene Völker müssen außerdem umgehend dicht verschlossen und weggeräumt werden.

Außerdem gelte es, die Ursache für den Verlust zu ergründen, um ein Wiederholen der begangenen Fehler zu vermeiden. Überdies könnten im März, April und Mai bei den geschwächten Winterbienen verschiedene Krankheiten wie Nosematose oder Ruhr auftreten, auf die der Imker verstärkt sein Augenmerk legen sollte. Bienenvölker sollten im März überdies noch einen ausreichenden Futtervorrat besitzen. Andernfalls müsse unbedingt nachgeholfen werden – entweder mit noch vorhandenen Futterwaben oder mit einer Notfütterung mit Zuckerlösung.

Eine weitere Maßnahme im Frühjahr sei auch das sogenannte Einengen, mit dem Ziel, eine bessere Nestklimatisierung zu erreichen. Insbesondere zu Beginn der Brutphase im Frühjahr bereitet ein Raumüberangebot den Bienen Probleme, die Stocktemperatur zu halten. Jetzt gelte es auch, die nötigen Gerätschaften wie Rähmchen, Mittelwände und Magazine vorzubereiten. Zur Zeit der Kirschblüte setze dann eine massive Vermehrung der Bienen ein und es beginne die „nutzbare Tracht“.

Imker sollten deswegen vorausschauend erweitern, um einen Bienenschwarm zu vermeiden. Zudem können zur Varroa-Bekämpfung die Drohnenwaben zugehängt werden. (cga)