Glaube
Bischof hört sich die Sorgen und Nöte an

Zum Abschluss der Großen Visitation feierte Rudolf Voderholzer eine Messe in Runding. Er lobte den Einsatz in Corona-Zeiten.

25.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:48 Uhr
Heidi Meier
23 Priester und Diakone aus der Region Cham begleiteten den Bischof bei der Messe. −Foto: Heidi Meier

Zum Abschluss der großen Visitation hat die Region Cham Bischof Rudolf Voderholzer begrüßt. Der besondere Dank des Bischofs ging an Regionaldekan Holger Kruschina, der für die Vor- und Nachbereitung viel Zeit investiert hatte. Bevor man sich allerdings mit den Priestern und Diakonen zum Gespräch traf, hatte der Regionaldekan für den Bischof ein straffes und buntes Programm zusammengestellt. Zudem kann Voderholzer zwei weitere Fähnchen in seine Karte stecken. Der Regensburger Oberhirte hat sich nämlich fest vorgenommen, alle Pfarreien der Diözese mindestens einmal zu besuchen und seit Freitag kennt er nun auch die Gotteshäuser in Schönthal und Dalking.

Zur Pastoralkonferenz traf man sich am Nachmittag im Rundinger Pfarrsaal, den Bischof Voderholzer vor rund zwei Jahren nach der umfassenden Sanierung selbst gesegnet hatte. Einst von der Diözese als Begegnungszentrum geplant, weil strategisch gut gelegen zwischen Cham, Furth im Wald und Bad Kötzting, hat sowohl die St. Andreaskirche, als auch der Pfarrsaal große Ausmaße, was der Pfarrei nicht wenig bei Erhalt und Sanierung kostet. Doch in Corona-Zeiten, wo auf Abstand geachtet werden muss, zahlt sich dies aus.

Debatte um Maskenpflicht

Nach Konferenz, Vesper und Abendessen in der Brauereigaststätte Brandl waren alle Kirchenpfleger, Pfarrgemeinderatssprecher und die Gläubigen vor Ort zur Pontifikalmesse geladen, bei der 23 Geistliche mit dem Bischof in die Rundinger Pfarrkirche einzogen. Umrahmt wurde die Messe von den beiden Regionalkantoren. Florian Schuster spielte an der Vleugels-Orgel und Konrad Linkmann trug gesanglich bei. Ein Thema, dass nicht nur die Pfarrer vor Ort umtreibt, sind die Auswirkungen der Pandemie auf die Zahl der Gläubigen. Bei der Predigt dankte Voderholzer allen, die mit viel Kreativität Gottesdienste möglich machten. Durch großen Einsatz sei es gelungen, das Leben in der Pfarrei aufrecht zu erhalten. Dies zehre an den Kräften, auch weil man für doppelten Aufwand nur die Hälfte an „Ertrag“ ernten könne. Doch dieses Engagement werde Früchte tragen, bekräftigte er. Momentan schrecke die Maskenpflicht noch viele vom Gottesdienstbesuch ab. Diese war auch bei der Diskussionsrunde im Pfarrsaal Thema. In einem Wirtshaus dürfen sich aktuell zehn Menschen ohne Maske an einem Tisch gegenübersitzen, beim Gottesdienst sitzen alle mit Abstand und schauen in die gleiche Richtung, sagte der Bischof kopfschüttelnd. Man sei schon mit der Staatsregierung im Gespräch. Bei all der Disziplin und den Konzepten kann man laut Voderholzer ohne schlechtes Gewissen behaupten: „Von uns ist nichts ausgegangen!“.

Lange Fortbildungen, zu viel Bürokratie und immense Beitragserhöhungen bei den kirchlichen Verbänden waren ebenso Thema wie die Ministrantenwallfahrt nach Rom, die turnusmäßig 2022 stattfinden würde. Dekan Michael Reißer konnte noch keine konkreten Angaben machen, weil momentan vieles schwer zu planen sei. Gerade der Ministrantentag des Dekanats vor einigen Wochen mit rund 190 Teilnehmern hätte gezeigt, dass auch die Jugendlichen „brennen“, dass es endlich wieder losgeht.

Warum man bei der Pfarreiarbeit kein WhatsApp benutzen dürfe, obwohl es in Corona-Zeiten oft praktisch wäre, war eine weitere Frage. Regionaldekan Kruschina betonte, dass nicht nur die Kirche, sondern auch andere Institute wie Schulen auf die Verwendung verzichten, da gerade dort, wo Kinder und Jugendliche involviert seien, jeglicher Missbrauch von Daten verhindert werden müsse.

Vertagung der PGR-Wahlen?

Sorge bereiten einigen Pfarreien die anstehende Pfarrgemeinderatswahl. Die Ehrenamtlichen, die sich dafür zur Verfügung stellen, werden weniger und zuletzt konnte praktisch nichts gemacht werden. Der Wunsch nach einer einmaligen Verlängerung der Wahlperiode wurde vorgebracht. Darauf hat selbst der Bischof keinen Einfluss, da dies per Satzung geregelt und bayernweit terminiert sei. Kruschina machte Hoffnung, dass man durch Anfragen aus den Reihen der PGR-Sprecher an der zuständigen Stelle eventuell etwas erreichen könne. (cmi)