Aktion BN rät: Zu Ökostrom wechseln
Im Zuge der „Energiewende von unten“ der Kreisgruppe gab es bei der Telefonsprechstunde Tipps zum Klimaschutz.

Cham.Bei der mittlerweile 3. Telefonsprechstunde des Bund Naturschutz (BN), Kreisgruppe Cham, zur „Energiewende von unten“ konnten sich die Anrufer zum Thema: „Klimaschutz durch Wechsel des Stromanbieters – hin zu Ökostrom“ informieren.
Gerade wer nicht selbst in erneuerbare Energien investieren kann oder will, finde im Wechsel des Stromanbieters – hin zu Ökostrom – eine einfache Möglichkeit, zum Klimaschutz wie auch zur Atommüllreduzierung beizutragen, so der BN.
In der Pressemitteilung heißt es weiter: „Der bundesdeutsche Strommix wies 2018 laut Fraunhofer ISE einen Anteil von 38 Prozent Kohle sowie 13 Prozent Atom auf. Durch den Wechsel in einen Ökostrom-Tarif wird zunächst erreicht, dass der verbrauchte Strom nicht in einem Kohle- oder Atomkraftwerk erzeugt werden musste, sondern in gleicher Menge aus erneuerbaren Energien ins Netz eingespeist wurde – damit wird ein persönlicher Ausstieg aus den Energieträgern Kohle und Atom erreicht. Ein Vier-Personen-Haushalt mit 4000 kWh Jahresverbrauch kann auf diese Weise seinen CO2-Fußabdruck um circa 1,6 Tonnen reduzieren; bei allen Haushalten im Landkreis wäre man dann schnell im fünfstelligen Bereich der CO2-Einsparung – soweit die Theorie.
Was ist zu beachten?
In der Praxis stellen sich häufig nachfolgende Fragen: ‚Was muss man bei Wechsel des Stromanbieters beachten?‘ Ein Vertragswechsel gestaltet sich denkbar einfach. Beachtet werden muss hier die Kündigungsfrist im alten Vertag; bei Preisänderungen besteht ein Sonderkündigungsrecht. Ansonsten reicht es, dem ausgewählten Ökostrom-Anbieter per Brief, E-Mail oder Telefon folgende Angaben mitzuteilen: Anschrift, Zähler- und Kundennummer des bisherigen Anbieters sowie den gewünschten Wechseltermin. Alles andere – einschließlich der Kündigung des alten Vertrages – über- nimmt der neue Anbieter.
‚Geht bei mir das Licht aus, wenn der neue Anbieter Lieferprobleme hat?‘ Nein, die Versorgungssicherheit ist gesetzlich geschützt; bei Lieferpro-blemen muss der örtliche Grundversorger einspringen.
‚Hilft der Wechsel der Energiewende?‘ Das Ökostromprodukt hilft der Energiewende vor allem dann, wenn es zum zusätzlichen Ausbau der erneuerbaren Energien oder zum Fortbestand von aus der Förderung gefallenen EEG-Anlagen (Post-EEG-Anlagen) beiträgt. Eine Orientierungshilfe bieten hier die EcoTopTen-Kriterien des Freiburger Öko-Instituts sowie Angebote, die mit dem Grüner-Strom-Label, dem Ok-Power-Label oder durch vergleichbare Gutachten des TÜV ausgezeichnet sind. Bei Vergleichsportalen sollte ‚nachhaltiger Ökostrom‘ als Auswahlkriterium genutzt werden.
‚Wie finde ich den passenden Ökostrom-Anbieter?‘ Hilfestellung bieten hier Vergleichsportale wie Verivox, Toptarif oder Check24. Die Zeitschrift Öko-Test hat in der Januarausgabe 2021 Ökostromprodukte getestet, inwieweit diese zum Ausbau der erneuerbaren Energien beitragen; nur zehn schnitten hier mit „sehr gut“ ab.
Was kostet Ökostrom?
‚Ist Ökostrom teurer?‘ Das ist grundsätzlich vom gewählten Tarif abhängig. Weite Teile des Landkreises haben E.ON als Grundversorger. Wer nicht den Anbieter wechseln will, kann auch nachhaltigen Ökostrom innerhalb des Konzerns beziehen, der ist laut Verivox für den genannten Vier-Personen-Haushalt sogar um circa 100 Euro billiger als der Grundversorgertarif von E.ON, im ersten Jahr sogar um fast 400 Euro.
Auch bei Ökostrom-Anbietern, die laut den Auswahlkriterien der EcoTopTen möglichst viel für die Energiewende tun, lassen sich noch einige Euro im Vergleich zum Grundversorgertarif von E.ON einsparen. Interessant ist das vor allem für diejenigen, die keine Firmen mit Kohle oder Atom im konventionellen Angebot unterstützen wollen. Für E-Auto-Besitzer und Vielfahrer bietet die Genossenschaft Greenpeace Energy mit dem Tarif ‚Mobilstrom plus‘ und einem Arbeitspreis von 22,8 Cent/kWh ein lukratives Angebot.“
Gut zu wissen
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Infos:
Für alle, die nicht Gelegenheit hatten, an der Telefonsprechstunde teilzunehmen, bietet der BN, Kreisgruppe Cham, an, sich nachträglich noch unter Telefon (0 99 72) 31 79 zu melden und über den Wechsel zu einem Ökostrom-Anbieter zu informieren.
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Telefonsprechstunde:
Der nächste Termin findet am Freitag, 19. März, von 18 bis 19 Uhr zum Thema „Von fossil zu nachhaltig – Einbau einer Pelletheizung“ statt. Nähere Einzelheiten werden in der Presse rechtzeitig angekündigt.
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