Landgericht Regensburg
Bub (3) missbraucht und mit Tat-Fotos geprahlt? Prozess gegen Rodinger beginnt

04.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:15 Uhr
Eine Kriminaloberkommissarin (Symbolbild) sitzt vor einem Auswertungscomputer bei Ermittlungen gegen sexuellem Missbrauch. Auch ein Rodinger muss sich bald deshalb vor Gericht verantworten. −Foto: Arne Dedert/dpa

Ein 35 Jahre alter Rodinger muss sich ab Mittwoch, 11. Januar, vor dem Landgericht Regensburg wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes verantworten.



Der IT-Spezialist sitzt derzeit in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt in Bayreuth, wie der Anklageschrift zu entnehmen ist. Dem Mann, der in einem Ortsteil von Roding lebte, wird vorgeworfen, einen zur Tatzeit drei- bis vierjährigen Buben mehrfach schwer sexuell missbraucht zu haben. Es handelte sich um den Sohn einer langjährigen Freundin, mit der er zusammen in seinem Anwesen wohnte, aber keine Beziehung führte.

Zudem soll der Angeklagte Kontakt zu einem zwischenzeitlich verurteilten Kinderschänder aus Aachen gehabt haben, den er 2018 in einem Pädophilen-Forum kennengelernt habe. Von den Chats liegen der Staatsanwaltschaft einige Screenshots vor. Der Rodinger tauschte sich mit dem Mann über Details seiner Taten aus und sendete auch Fotos, heißt es in der Anklageschrift. Der 35-Jährige soll seinem Chat-Partner sogar angeboten haben, „mal in Roding vorbeizukommen“, um das Kind gemeinsam zu missbrauchen.

Kindesmissbrauch: Rodinger in Untersuchungshaft

Am 30. Juni 2021 griffen Ermittler der Regensburger Kriminalpolizei zu. Das Haus, in dem der 35-Jährige in Roding lebte, war zweimal das Ziel eines größeren Polizeieinsatzes: Die hoch verschlüsselten Festplatten waren sehr gut versteckt. Erst beim Einsatz eines speziellen Datenträgerspürhundes wurden sie in einer Wandverkleidung und in der Einbauküche entdeckt. Der Rodinger sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Der 35-Jährige ist einschlägig vorbestraft. Ihm droht eine lange Haftstrafe, womöglich sogar eine Sicherheitsverwahrung. Die Staatsanwaltschaft hat das beantragt. Nach dem Beginn am 11. Januar sind viele weitere Prozesstage angesetzt. Laut aktuellen Planungen soll am 3. Februar ein Urteil gesprochen werden.