Die „Bürgerhilfe Arrach“ ist eine Aktion, die im Oktober 2017 ins Leben gerufen wurde, mit dem Ziel, unverschuldet in Not geratene Menschen zu unterstützen. Das erklärte Ziel ist, unmittelbar, unbürokratisch und direkt zu helfen, wenn öffentliche Mittel durch Vorschriften, Verordnungen, Erlasse oder Gesetze gebunden sind oder wenn sie einfach fehlen.
Wie schon in den Vorjahren wurde die Bürgerhilfe auch heuer wieder aktiv und machte rechtzeitig vor Heiligabend mehreren Bürgern eine kleine Freude, indem sie einen Weihnachtsgruß mit Inhalt in den Briefkasten der Bedürftigen einwarfen. Den Grundstein legte der damalige Bürgermeister Sepp Schmid. Er begann schon bald nach seinem Amtsantritt 2008 als Privatperson damit, Hilfsmittel und Geschenke für behinderte oder bedürftige Bürger in Arrach zu organisieren. So erhielt zum Beispiel eine alleinerziehende Mutter und deren Kinder einen Kaminofen nebst Edelstahlkamin und Brennholz, ein schwerbehinderter junger Mann bekam einen elektrischen Rollstuhl, eine junge Mutter einen Gefrierschrank und eine Familie konnte sich über Unterstützung bei Maler- und Umbauarbeiten freuen.
Schmid leistete auch finanzielle Hilfe, indem er seine komplette Aufwandsentschädigung als AZV-Vorsitzender für Hilfeleistungen spendete. Auf seine Bitte hin konnte Schmid weitere Privatpersonen oder Firmen für die gute Sache gewinnen. Die Idee für die „Bürgerhilfe Arrach“ nahm Gestalt an. In Tanja Altmann, Toni Münsterer und Thomas Weber fand Schmid begeisterte Mitstreiter für sein neues Projekt. Die Verantwortung für Erhalt, Verwendung und Vergabe der Spendengelder war nun auf mehrere Schultern verteilt. Ein Spendenkonto wurde eröffnet. Da es gebührenfrei geführt wird, gehen aller Gelder abzugsfrei an die Bedürftigen. Helfen konnte man mit einem Roller für die Tochter einer schwer Erkrankten oder der Kostenübernahme für einen Behindertenführerschein. Großzügige Spender haben die Anschaffung eines Rollstuhls und weitere soziale Aktionen ermöglicht. Vor allem älteren Bürgern mit geringer Rente oder Schwerbehinderten konnte damit schnell und unbürokratisch in finanziellen Engpässen unter die Arme gegriffen werden.
Diverse Gruppierungen und Einzelpersonen zeigten sich in den vergangenen drei Jahren bereits hilfreich und spendeten für die gute Sache. Ihnen gebührt der Dank der Verantwortlichen und besonders der Empfänger der Hilfe.
Nur mit Zustimmung der Beschenkten wurden die Hilfsmaßnahmen bekannt gemacht. Vielfach geschahen sie aber im Stillen. Gemäß dem Wahlspruch „Tue Gutes und rede darüber“ ist es jedoch auch wichtig, dass die Öffentlichkeit darüber Kenntnis erlangt und so neue Spender gewonnen werden können. Auch nach der Amtszeit von Sepp Schmid und dem Ausscheiden der beiden Gemeinderäte Münsterer und Weber waren sich die vier Vertreter der Bürgerhilfe Arrach einig, ihre Tätigkeit fortzuführen. Pfarrer Johann Wutz stellte den Klausenhof für die Besprechungstermine zur Verfügung. Außerdem kann er zudem als Vermittler zwischen Bedürftigen und Helfern agieren. Die Helfer wollen auch künftig ihre Augen vor akuter Hilfsbedürftigkeit nicht verschließen, sondern Notfallhilfe leisten.
Dazu braucht es Bürger, die nicht wegschauen, wenn ihre Mitmenschen nicht mehr weiterwissen. Alle, die Arracher Bürger in Notsituationen kennen, können sich auch in Zukunft an einen der vier Mitstreiter der „Bürgerhilfe Arrach“ wenden. Da nur dieser kleine Kreis die Details kennt, ist die notwendige Vertraulichkeit und Anonymität sichergestellt. Es wurde ein Spendenkonto eingerichtet, auf das alle, die helfen wollen, einzahlen können: Raiffeisenbank Eschlkam-Lam-Lohberg-Neukirchen, Kontonummer 400 248 48, BLZ 750 691 10; IBAN: DE55 7506 9110 0040 0248 48.
