Bad Kötzting
Bürgerfest zieht 2023 mit neuem Konzept als Stadtfest in den Kurpark

18.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:58 Uhr
Der Kurpark wird im Juli der Ort für das erste Stadtfest sein. −Foto: Stadt Bad Kötzting

Bereits Ende vergangenen Jahres war die Information durchgesickert, dass es heuer einen Neustart für das Bürgerfest im Juli geben soll. Am Mittwoch erklärte Bürgermeister Markus Hofmann im Gespräch mit unserer Zeitung, wie der aussehen wird.

Wie der Bürgermeister, der gleichzeitig auch immer Sprecher aller am Bürgerfest beteiligter Vereine gewesen ist, sagt, habe sich das Konzept nach fast 50 Jahren überholt (siehe Info) – das sei nicht nur seine Meinung, sondern die aller Vereine, die sich zuletzt noch daran beteiligt hatten.

Die zwei Probleme

Problem Nummer eins sei, dass die Vereine selbst nicht mehr in der Lage seien, ihre Mitglieder in ausreichender Zahl zu motivieren. Darum sei das Bürgerfest bereits 2015 mit dem Umzug von der Markt- in die Herrenstraße verschlankt worden. „Letztlich blieb es aber ein Draufzahlgeschäft in den vergangenen Jahren“, weiß Hofmann.

Weil sich in diesem Jahr die Erhebung des Marktes Kötzting zur Stadt zum 70. Mal jährt, habe er die Chance für einen echten Neuanfang gesehen. Aber würden die Vereine den auch mittragen? Sicher nur, wenn Problem Nummer zwei gleich mit angegangen werde: Die Vereine dürfen nicht mehr umsonst ihre Dienste anbieten, sondern sollen auf eigene Rechnung teilnehmen können.

Bedeutet im Umkehrschluss natürlich, dass es künftig kein Geld mehr aus dem Erlös des Festes für ortsbildverschönende Maßnahmen geben wird. „In den 1970er Jahren war der Grundgedanke des Festes vollkommen richtig“, sagt Hofmann. Die wirtschaftlichen Zeiten waren schlecht, und mit der Gebietsreform 1972 hatte die Stadt auch ihren Status als Kreisstadt verloren. Viele Maßnahmen hätte sich die Kommune ohne Zuschüsse der eigenen Bürger wohl gar nicht leisten können. Doch das sei heute anders. „Wir stehen wirtschaftlich viel besser da und sind froh, dass wir die Vereine und engagierte Mitglieder haben“, sagt Hofmann. Darum sollten sie nun auch nicht mehr umsonst arbeiten, sondern etwas am Fest verdienen.

Bis Ende des Jahres seien rund 40 Vereine in der Stadt aufgerufen worden, sich unter diesen neuen Umständen anzumelden und Ideen einzureichen. Die Resonanz sei sehr gut gewesen, sagt der Bürgermeister, aber: „Wenn wir in der ganzen Stadt feiern wollen, wollen fast alle auf den Veitsplatz.“ Das sei unmöglich. Ein Problem, das Markus Hofmann zum radikalsten Schritt für das neue Stadtfest bewog.

Musik auf drei Bühnen

Das Stadtfest wird erstmals von der Innenstadt weg in den Kurpark verlegt – und es wird auch nur noch einen, nicht mehr zwei Tage dauern. Am Samstag, 22. Juli, wird es um 10 Uhr beginnen und bis 0 Uhr dauern – danach können die Gäste, wie seit Jahren gewohnt, bei den Brückenbeats der Jungen Union das Fest bis in die Morgenstunden ausklingen lassen. Die Stadt werde für den Rahmen mit Musik, Strom und Infrastruktur wie Toiletten sorgen. Rund 10000 Euro habe der Stadtrat dafür bereits bewilligt.

Auf drei Bühnen werde es den ganzen Tag über Musik geben. Tagsüber mit stündlich oder halbstündlich wechselnden Gruppen, von 19 bis 23 Uhr mit Party-Musik am Theatron, volkstümlicher Musik am Pavillon und Rockmusik am Hügel. Für die Verpflegung und viele Aktionen werden nach aktuellem Stand knapp 20 Vereine sorgen. Eine weitere Neuerung werde sein, dass das Stadtfest auch bei Regen abgehalten werde.

Was mit dem Geld, das die Bürgerfest-Vereine noch auf der hohen Kante haben, passiert, das sei noch nicht entschieden, sagt der Bürgermeister. Aber da werde sich sicher etwas finden lassen.

Das Bürgerfest

Das Konzept:Eine Bürgerinitiative lief bis 2022 alle Jahre in der Pfingstrittstadt ab – zum 39. Mal wurde das Bürgerfest im vergangenen Jahr gefeiert. Alle Beteiligten arbeiteten zwei Tage zum „Nulltarif”, der Reinerlös kam einer Verschönerungsmaßnahme zugute. So konnten der Pfingstreiterbrunnen, das Glockenspiel am Alten Rathaus oder der Benediktinerbrunnen finanziert werden.

Teilnehmer:Zahlreiche Vereine, Verbände und Institutionen organisierten jedes Jahr für zwei Tage ein Treffen in der Markt-, seit einigen Jahren in der Herrenstraße.

− Quelle: Stadt Bad Kötzting