Verkehr
Bürgermeisterin schreibt Brandbrief

Angelika Leitermann unterstützt die Niederndorfer in ihrer Forderung nach dem Bau einer Ortsumgehungsstraße.

27.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:41 Uhr
Hans Weiß
Die Niederndorfer Bürger treten nachdrücklich für den Bau einer Umgehungsstraße ein, weil der immer stärker werdende Durchgangsverkehr eine unerträgliche Belastung und Gefährdung für Anwohner und Schulkinder darstellt. Bürgermeisterin Angelika Leitermann (li.) steht hinter ihrem Anliegen. −Foto: Weiß

Es war Zeit für einen Brandbrief von Bürgermeisterin Angelika Leitermann an zehn Mandatsträger bis hinauf zu Kerstin Schreyer, Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr. Das Ziel: Der Abschnitt der Staatsstraße 2132 zwischen Niederndorf und der Landkreisgrenze vor Matzelsdorf soll wie vor 2011 höchste Priorität erhalten, um Niederdorf vom zunehmenden Durchgangsverkehr zu entlasten.

Dafür setzten die Niederndorfer in mehreren Gemeinderatssitzungen und Briefen an die zuständigen Mandatsträger nachdrücklich ein. Leitermann: „Nach meinen Informationen wurde die Ortsumgehung Niederndorf im 7. Ausbauplan für Staatsstraßen aus dem Jahr 2011 in die Dringlichkeit zwei abgestuft, was insofern verwunderlich ist, da nur wenige Meter weiter im Regierungsbezirk Oberpfalz die gleiche Straße in der Dringlichkeit eins verblieb und sich mittlerweile im Planfeststellungsverfahren befindet. Deshalb möchte ich darum bitten, bei der nächsten Überarbeitung des Ausbauplans für Staatsstraßen die Ortsumgehung Niederndorf wieder mit der Dringlichkeit 1 einzustufen, so dass das Straßenbauamt Passau einen Planungsauftrag erhält.“

Leitermann beließ es nicht bei Appellen. Sie ordnete von Januar bis dato eine Verkehrszählung an, die das Ausmaß der Verkehrsbelastung und der Gefahren aufzeigt, die für die Niederndorfer damit verbunden sind. „In jeder der acht Messzeiträume finden sich Geschwindigkeiten bis zu 100 und einmal sogar bis 120 Stundenkilometer in der Mitte der geschlossenen Ortschaft. Auch die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometer bei mehr als 50 Prozent der Fahrzeuge untermauert mit Daten das Bild, das sich einem vor Ort zeigt, und von dem die Anwohner berichten.“ Sie verband ihren Brief mit konkreten Unterlagen: Die amtliche Auswertung der Verkehrszählung, in der die Beweise für das wirkliche Verkehrsgeschehen detailliert nachzulesen sind, so Leitermann.

Der Brief richtete sich nicht nur an die Verkehrsministerin, sondern auch an MdB Alois Rainer, MdBKarl Holmeier, MdL Max Gibis, MdL Manfred Eibl, MdL Alexander Muthmann, MdL Christian Flisek, MdL Gerhard Hopp, an die Landräte Rita Röhrl (Regen) und Franz Löffler (Cham) sowie an die benachbarten Bürgermeister Markus Hofmann, Johannes Vogl und Joachim Haller, um eine möglichst breite Unterstützung zu erhalten. Mit dem Stimmkreisabgeordneten Gibis vereinbarte sie am 2. November einen Ortstermin. Manfred Eibl kündigte ebenfalls seinen Besuch in Arnbruck an. Gibis hatte sich bereits 2020 ein Bild von der Lage gemacht und den Bürgern geraten, nicht abzuwarten, sondern ihre Stimme zu erheben und Abhilfe zu fordern. Leitermann: „Wir schauen nicht tatenlos zu, wie sich die Situation in Niederndorf durch die zunehmende Verkehrsbelastung weiter verschlimmert und noch einmal jemand zu Schaden kommt, sondern setzen alle Hebel in Bewegung, dass da endlich etwas vorangeht! Wir lassen nicht locker.“