Pandemie
Cham: Corona-Lage ist weiter angespannt

Landrat Franz Löffler gibt Aktuelles zur Situation bekannt und appelliert an die Bürger, verantwortungsbewusst zu handeln.

21.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:51 Uhr
Das Landratsamt hat „Aktuelles zur Corona-Situation im Landkreis Cham“ bekannt gegeben. −Foto: Shutterstock/Tero Vesalainen/picture alliance/dpa/Shutterstock

Die Corona-Lage im Landkreis Cham ist weiter angespannt. Das Robert-Koch-Institut meldet eine 7-Tage-Inzidenz von 271,1 (Stand 21. März). Landrat Franz Löffler blickt mit Sorge auf den Anstieg der Fallzahlen: „Wir brauchen einen Dreiklang aus Impfen, Testen und Schützen. Der Anteil der britischen Mutation, die als besonders ansteckungsfähig gilt, liegt derzeit bei rund 70 Prozent.“

Überwiegend sei die junge mobile und arbeitende Altersschicht betroffen, wobei durchaus schwere Verläufe auftreten. DieZahl der in den Kliniken behandelten Covid-Patienten sei mit 35 bis 40 – davon sechs auf Intensivstation – so hoch wie nie.Ein Mensch ist am Freitag gestorben. „Die über 70-Jährigen machen nur rund 15 Prozent der Neuinfizierten aus. Hier scheint die Impfung, die bei den über 80-jährigen schon sehr weit fortgeschritten ist, zu wirken. Umso mehr kommt es auf einen massiven Aufwuchs beim Impfstoffzulauf und gezielte Impfungen besonders gefährdeter Gruppen an“, heißt es in der Pressemitteilung.

Zehn Prozent einmal geimpft

Zehn Prozent der Landkreisbewohner seien einmal geimpft. Nach der Freigabe des AstraZeneca-Impfstoffs könne die mit dem Grenzraum-Sonderkontingent begonnene „Ringimpfung“ für Betriebe und Einrichtungen mit besonderem Gefährdungspotential fortgeführt werden. Neben Mitarbeitern lebensmittelverarbeitender Betriebe erhalten auch alle Lehrer und Busfahrer im Landkreis ein Impfangebot. Arztpraxen könnten wieder Termine im Impfzentrum für priorisierte Patienten vereinbaren. Personen, bei denen Termine telefonisch abgesagt wurden, werden nun erneut vom Impfzentrum angerufen, um neue Termine zu vereinbaren. Personen, die sich online registriert haben, könnten nun wieder online Termine buchen.

Und weiter: „Mittlerweile haben im Landkreis Cham 13 432 Menschen bereits die erste Impfung erhalten, was einer Impfquote von 10,5 Prozent (basierend auf einer Einwohnerzahl von 127 998) entspricht. 5 401 Personen haben auch schon die zweite Impfung erhalten. Das entspricht insgesamt 18 833 Impfungen.“

Testungen auf hohem Niveau

Das Niveau der Testzahlen sei im Landkreis Cham seit Wochen mit rund 6000 PCR-Tests/Woche in den stationären Testzentren auf gleicher Höhe, trotzdem steige die Zahl der positiv Getesteten. „In den Schnellteststationen des Landkreises Cham an denGrenzübergängen Furth im Wald und Waldmünchensowie im BRK-Gebäude in Cham wurden in der Woche vom 8. bis 14. März insgesamt 7197 Schnelltests durchgeführt. Davon waren 49 positiv. In den vier Tagen vom 15. bis 18. März waren 21 von 5691 Schnelltests positiv. Positive Schnelltests sollten durch einen PCR-Test bestätigt werden.“ Da immer wieder Falschbehauptungen kursieren, stellt das Landratsamt klar, dass in denInzidenzwert für Landkreis Chamnur die Fälle mit Wohnsitz im Landkreis Cham einfließen“, heißt es.

Tests in Betrieben und Schulen

„In den vergangenen Tagen und Wochen wurden Schnelltests auch an Unternehmen im Landkreis ausgeliefert. Vom BRK geschultes Personal nimmt in den Betrieben die Abstriche vor, dokumentiert die Ergebnisse und informiert das Gesundheitsamt bei positiven Ergebnissen“, heißt es in der Mitteilung. Neben den an Schulen und Kindertagesstätten verteilten Testkits in den Abschlussklassen werden im derzeit auch die „Gurgeltests“ erprobt.20 Grundschulennehmen in der Woche vor den Osterferien an einem Modellprojekt teil. Mit Einverständnis der Eltern werde mit Kindern der Notbetreuung die Praktikabilität dieses Testverfahrens für Grundschüler erprobt. Ziel sei es, nach den Osterferien einen sicheren Schulbetrieb unabhängig von Inzidenzen zu ermöglichen.

Landrat Franz Löffler appelliert an alle Bürger im Landkreis Cham, verantwortungsbewusst zu handeln: „Das Virus wird von Mensch zu Mensch übertragen. Deshalb bitte ich Sie eindringlich, sich an die Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln zu halten und auf sich und andere zu achten. Ich weiß, dass uns das zunehmend schwerfällt. Aber das Virus nimmt darauf keine Rücksicht!“