Kommune
Cham hat neuen Vermessungsamt-Chef

Christian Schmitz übernimmt die Leitung der Behörde und folgt auf Wilfried Knaut, der jetzt nach Nabburg wechselt.

22.09.2019 | Stand 16.09.2023, 5:20 Uhr
Hans Schmelber

Christian Schmitz, Wilfried Knaut, Wolfgang Bauer, Christa Strohmeier-Heller, Dr. Hopp, Christa Bucher, Landrat Löffler bei der Feier Foto: Hans Schmelber

„Lieber Wilfried“, begrüßte stellvertretender Amtsleiter Franz Pux den bisherigen Amtsleiter Knaut. „Ich weiß, dass du dich bei uns sehr wohl gefühlt hast und auch länger überlegt hast, hierzubleiben. Ich weiß aber auch, dass du deinen Schritt, als Amtsleiter Richtung Nabburg zu wechseln, auch nicht bereut hast“. Und er fuhr fort mit der Begrüßung des neuen Amtsleiters Christian Schmitz. „Wir kenne uns als Kollegen schon lange“, führte er aus und wünschte dem neuen Amtsleiter viel Glück, Geschick und Erfolg.

Präsident Wolfgang Bauer nutzte die Gelegenheit, über die Entwicklung der Bayerischen Vermessungsverwaltung zu informieren. Der Zuständigkeitsbereich des Vermessungsamts Cham umfasst das Gebiet der Stadt und des Landkreises Cham mit einer Fläche von etwa 1 527 Quadratkilometern und ist im Liegenschaftskataster mit 172 000 Flurstücken definiert.

2000 Vermessungen pro Jahr

Das bedeutet ein jährliches Arbeitspensum von insgesamt rund 500 Grundstücks- und 1500 Gebäudevermessungen. Bauer stellte mit der digitalen Luftbilderkundung moderne Methoden vor, die mit 3D-Gebäudemodellen und einem 3D-Landschaftsmodell Perspektiven bieten.

Als Verdienst des scheidenden Amtsleiters Wilfried Knaut nannte Bauer, dass mittlerweile 28 der insgesamt 42 Verfahren im Landkreis Cham hauptsächlich mit Glasfaser zu den Kabelverzweigern (KVZ) vollständig abgeschlossen sind. „Als einziger Landkreis Bayerns – und das zeigt, wie zukunftsorientiert der Landkreis ist – wickelt Cham die Erschließung der restlichen weißen Flecken über einen im Landratsamt angesiedelten Eigenbetrieb ab“, meinte Bauer anerkennend.

Damals:Heute:
Im Juni 1801 unterschrieb Bayern s Kurfürst Maximilian IV, der spätere König Max der I. die Gründungsurkunde für das Topografische Bureau.Die Bayerische Vermessungsverwaltung sichert die Grenzen für mehr als zehn Millionen Grundstücke mit über 80 Millionen Grenzpunkten und rund neun Millionen Gebäuden in Bayern. Jährlich werden etwa 35 000 Anträge auf Grundstücksvermessung bearbeitet und ca. 100 000 Gebäude neu vermessen. Dafür sind täglich etwa 500 Messtrupps unterwegs.

In seiner Laudatio auf Wilfried Knaut , erklärte Präsident Bauer: „Mit deiner Fachkompetenz und deinem Engagement hast du das Bild des heutigen ADBV Cham als moderne Dienstleistungsbehörde in der Öffentlichkeit positiv geprägt. Vielen Dank dafür!“ Auch den Neuen stellte er vor: „Lieber Christian Schmitz. Deine über die Jahre an den unterschiedlichen beruflichen Stationen gesammelten Erfahrungen, deine Fachkompetenz und dein Engagement stellen sicher, dass die vielschichtige Aufgabe als Leiter des ADBV Cham bei dir in den besten Händen ist.“

Die Digitalisierung betrifft alle MenschenLandrat Franz Löffler

Christa Strohmeier-Heller, die Bürgermeisterin Karin Bucher vertrat, erklärte: „Wir können unseren Stadtsäckel nur füllen, weil wir viele Daten für die Grundsteuer von Ihnen bekommen.“ Sie bedankte sich bei Wilfried Knaut für die gute Zusammenarbeit und bot dem Schmitz die Hand für die künftige Kooperation. „Die Bayerische Vermessungsverwaltung ist ein langjähriger und bedeutender Partner der bayerischen Landkreise“, versicherte Landrat Franz Löffler und wies auf die alltägliche Zusammenarbeit im Bereich des Tiefbaus, des Breitbandausbaus und beim interkommunalen Geoinformationssystem hin.

„Die Digitalisierung betrifft alle Menschen“, führte Löffler weiter aus und bedauerte, dass der Bund seinen Job im Bereich Breitbandausbau nicht gemacht hat. Er lobte den Freistaat Bayern, der dazu ein eigenes Amt eingeführt hat, das Christian Schmitz die letzten beiden Jahre geleitet hat.

Fußball als Begrüßung

„Der Stabwechsel hat funktioniert“ meinte Personalratsvorsitzende Christa Bucher und bezeichnete Christian Schmitz als Glücksgriff. Wie ihre Vorgänger erwähnte auch sie das fußballerische Engagement des Neuen, der auch beim ASV gespielt hat und überreichte ihm einem Fußball mit den Unterschriften aller 36 Mitarbeiter.

Mit den Worten: „Ich bin dann mal weg“, überreichte Knaut einen Wanderschal an seinen Nachfolger, fall er doch einmal Gegenwind bekommen sollte. Das letzte Wort bei diesem Festakt hatte dann Christian Schmitz. „Dahoam is dahoam“, zitierte er aus einer Fernsehserie und versicherte, dass das auch für ihn gilt. Auch er kam in seinem Rückblick auf sein Hobby Fußball zu sprechen und bemerkte humorvoll, dass man damals munkelte, dass einige Mitarbeiter nur aufgrund ihrer fußballerischen Leistung beim ASV eine Anstellung im Amt bekommen haben.

Schmitz sprach die einzelnen Bereiche Digitalisierung, Breitband an und kam auch schlussendlich auf die Vermessung zu sprechen und bezeichnete Letzteres als Kerngeschäft. „Diese Aufgabe liegt mir besonders am Herzen“, versprach Schmitz und lud alle Gäste noch zu einem Stehempfang ins Foyer ein.

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