Katastrophe
Chamer halfen Flutopfern in Ahrweiler

175 Einsatzkräfte der Feuerwehren im Landkreis und des Kreisverbands des BRK waren im Krisengebiet in Rheinland-Pfalz.

30.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:32 Uhr
Benjamin Schlegl
Selbst gut zehn Tage nach der Katastrophe musste der Schlamm aus den Häusern verbracht werden – eine schweißtreibende und mühevolle Arbeit. −Foto: Benjamin Schlegl

Die Folgen des verheerenden Unwetters in Rheinland-Pfalz werden noch lange nicht beseitigt sein. Der Landkreis Cham hat deshalb nach Anforderung durch das Innenministerium ein Hilfeleistungskontingent zusammengestellt, welches mit insgesamt 34 Einsatzfahrzeugen für drei komplette Einsatztage im Landkreis Ahrweiler bestmögliche Hilfe für die vielen Betroffenen geleistet hat.

Nachdem der Auftrag am Freitagvormittag auf dem Tisch von Kreisbrandrat (KBR) Michael Stahl lag, starteten sofort die Planungen. In der Kreiseinsatzzentrale trafen sich die Führungskräfte, um den fünftägigen Einsatz zu planen. Schon am Samstagvormittag starteten die ersten neun Fahrzeuge mit 30 Einsatzkräften in Richtung Rheinland-Pfalz. Als Unterkunft sollte eine ehemalige Kaserne in einem Flugplatz bei Mendig dienen. Dort mussten jedoch erst Infrastruktur, wie Wasser und Strom, sowie die Versorgungslogistik aufgebaut werden. Hier unterstützte das BRK aus Ingolstadt.

Ein riesiges Schadensbild

Am Montag starteten die Einheiten vom gut 40 Kilometer entfernten Mendig ins schwer getroffene Dernau. Die Anfahrt war alles andere als einfach, da zahlreiche Straßen gesperrt oder wegen des hohen Aufkommens an Transportfahrzeugen zu Einbahnstraßen umfunktioniert wurden.

Zehn Tage nach dem Unglück war die Infrastruktur halbwegs provisorisch hergestellt, so dass die Unmengen an Schutt, Holz, Geröll und Haushaltsgegenständen auf eilig eingerichtete Deponien gebracht werden konnten. Es gab kein Wasser, und so war es dringende Aufgabe, IBC-Behälter vor die einzelnen Häuser zu transportieren und mit Wasser zu befüllen, wofür die Feuerwehren gut ausgestattet waren.

Häuser in den Fluten versunken

Feuerwehren: Rotes Kreuz:
Altenkreith, Arnschwang, Arrach, Ast, Bad Kötzting, Bärndorf, Beucherling, Blaibach, Cham, Chameregg, Chammünster, Daberg, Döfering, Fahnersdorf, Falkenstein, Furth im Wald, Gehstorf, Geigant, Gleißenberg, Gotendorf, Großaign, Haag, Hetzenbach, Hitzelsberg, Hohenwarth, Katzbach, Katzberg, Kothmaißling, Lam, Katzbach-Loibling, Michelsneukirchen, Miltach, Mitterdorf, Obernried, Penting, Pösing, Prosdorf, Rannersdorf, Reichenbach, Ried, Rimbach, Roding, Rötz, Sattelpeilnstein, Schönthal, Schorndorf, Stamsried, Thürnstein-Schrenkenthal, Tiefenbach, Traitsching, Ulrichsgrün, Waffenbrunn, Wald, Waldmünchen, Zandt, Zell, Zenching sowie die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL)Kreisverband Cham (wbs)

Landrat Franz Löffler zeigt sich tief beeindruckt vom Einsatz des Chamer Kontingentes: „Die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat ein Schadensmaß, das unsere Generation bisher noch nicht erlebt hat. Ich bin stolz auf alle Einsatzkräfte von Feuerwehr, BRK, Maltesern und THW, die einen merklichen Eindruck der Hilfe in der betroffenen Region hinterlassen haben.“