Gemeinde
Chamerau erwärmt sich für Pelletheizung

Die Alternative zu Hackschnitzeln in öffentlichen Gebäuden entzündete eine lebhafte Diskussion. Haushalt für 2021 ist abgesegnet.

10.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:25 Uhr
Martin Schönhuber
Der Haidsteiner Weg in Lederdorn bekommt eine Außenbereichssatzung. −Foto: M. Schönhuber

Seit einigen Jahren kann sich Chameraus Bürgermeister Stefan Baumgartner bei jeder Gemeinderatssitzung über den ungebrochenen Bauboom in der Gemeinde freuen. So wurden auch dieses Mal sechs Bauangelegenheiten (Info) einstimmig befürwortet, bevor es um den Haushalt ging. Stefan Baumgartner informierte, dass ab 1. Oktober 2021 alle Bauanträge im Landkreis digital abgewickelt werden.

Zur Abstimmung standen dann der Haushaltsplan 2021 mit Haushaltssatzung und Stellenplan sowie der Finanzplan für die Jahre 2020 bis 2024. Bevor Kämmerer Michael Wutz diese Pläne eingehend erläuterte, ließ es sich Stefan Baumgartner nicht nehmen, stolz darauf hinzuweisen, dass es trotz Corona im siebten Jahr in Folge gelungen sei, ohne Darlehensaufnahme auszukommen. Im Gegenteil, es sei gelungen, von ehemals fast fünf Millionen Euro Schulden auf rund eine Million herunterzukommen. Vor zehn Jahren betrug die jährliche Zinsbelastung noch 150 000 Euro, heute 13 500 Euro. Die dadurch entstandenen finanziellen Freiräume täten der Gemeinde sehr gut, resümierte er.

So konnten die Hebesätze der Grundsteuer für Grundstücke sowie für die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe bei 310 v. H. und bei der Gewerbesteuer bei 320 v. H. belassen werden. Das Volumen des Verwaltungshaushalts beträgt 5 967 462 Euro, das des Vermögenshaushalts 1 452 478 Euro. Das Volumen des Kassenkreditrahmens wurde auf 750 000 Euro festgelegt. In 2021 geht es hauptsächlich um drei Schwerpunktthemen: das Baugebiet Roßbach, die Heizungsanlage für Bürgerhaus, Schule, Kindergarten, Turnhalle und Feuerwehrhaus sowie die Brückensanierung. Letztere wird bis auf das Geländer voraussichtlich in diesem Jahr abgeschlossen.

An der Frage, ob eine Pellet- oder eine Hackschnitzelheizung in Zukunft in den öffentlichen Gebäuden für die nötige Wärme sorgen soll, entzündete sich eine lebhafte Diskussion. Hackschnitzel könnten im Gegensatz zu Pellets regional beschafft werden, wurde argumentiert. Der Bau und Betrieb sei teurer, so die Gegenstimmen.

Nachdenkenswert empfand es der Bürgermeister, dass keiner der potenziellen Investoren, die er auf die Errichtung einer Hackschnitzelheizung angesprochen habe, sich nach anfänglicher Euphorie wieder bei ihm gemeldet habe. Der Gemeinderat entschied sich mit zwei Gegenstimmen für die wirtschaftlichere Pelletheizung.

Zur anstehenden Bundestagswahl teilte Stefan Baumgartner mit, dass nicht mehr frei plakatiert werden dürfe. In allen Ortsteilen werden Plakatwände aufgestellt, nur an diesen dürfen Wahlplakate angebracht werden. Der Gemeinderat beschloss, dass wie bisher ein Wahllokal im Bürgerhaus in Chamerau und eines im Gemeinschaftshaus in Lederdorn eingerichtet werden sollen. Des Weiteren wird es einen Briefwahlbezirk geben.

Stefan Baumgartner stellte für Ende September eine Teilbürgerversammlung für Roßbach in Aussicht.