Gesund durch den Sommer
Chefarzt Veit Gülberg erklärt: Wann wird Hitze zur Gefahr?

04.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:09 Uhr
Veit Gülberg ist Chefarzt der Inneren Medizin an den Sana Kliniken des Landkreises Cham. −Foto: Astrid Hausladen

Sommer, Sonne, Sonnenschein – Was bei den meisten Menschen für gute Laune sorgt, macht andere krank. Hohe Temperaturen sorgen oft dafür, dass das Herz ins Stolpern gerät, der Blutdruck sinkt und starkes Unwohlsein auftritt.

Privatdozent (PD) Dr. Veit Gülberg, Chefarzt der Inneren Medizin an den Sana Kliniken des Landkreises Cham, erklärt in einer Pressemitteilung, wann und wie die Hitze zur Gefahr wird.

Tropische Temperaturen bis über 35 Grad erwarten uns noch. Laut Wetterprognosen folgt nach einer kurzen Abkühlung die nächste Hitzewelle. Den einen freut’s, dem anderen graut’s davor. So schön Sommer, Sonne und heiße Tage sind, sie bergen auch Gefahren. Dies bestätigt Privatdozent Veit Gülberg, Chefarzt der Inneren Medizin an den Sana Kliniken des Landkreises Cham.

Gefahr von Herzproblemen

„Beim Schwitzen gehen schnell einige Liter Flüssigkeit verloren – und damit auch Kochsalz, Kalium und Magnesium. Ein Mangel der Mineralstoffe kann die Herzzellen so verändern, dass vermehrt Herzrhythmusstörungen und sogar Herzinfarkte auftreten“, erklärt der Facharzt, der weiß, dass vor allem ältere und vorbelastete Menschen mit diesem Problem zu kämpfen haben. „Viel Trinken“, lautet deshalb der einfache und beste Rat, um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen“. Passiert es trotzdem, sollte unbedingt auf seinen Körper gehört und der Arzt aufgesucht werden.

Auch niedriger Blutdruck entsteht durch die extreme Hitze. Es weiten sich die Blutgefäße, der Blutdruck sinkt und das Blut sackt in die Beine. PD Dr. Gülberg: „Das Blut aus den Beinen wieder nach oben zu pumpen ist dann für das Herz Schwerstarbeit. Ein geschwächtes Herz schafft es unter Umständen nicht mehr, alle Organe und das Gehirn mit Blut zu versorgen. Schwindel, Müdigkeit, Kreislaufprobleme und das bekannte Sternchen-Sehen treten auf“. Auch hier gilt der bereits genannte Rat. Zudem sollte der Blutdruck regelmäßig kontrolliert und die Medikation bei Bedarf angepasst werden.

Siesta statt schwerer Arbeit

„Am besten ist es, sich an diesen heißen Tagen nur sehr gering körperlich zu betätigen oder dies auf die frühen Morgen- oder Abendstunden zu verlegen. Vermeiden Sie Aufenthalte in der prallen Sonne und suchen Sie sich ein schattiges Plätzchen “, rät der Mediziner. So lässt sich der Sommer am besten genießen und man kommt gesund durch die nächste Hitzewelle.