Politik
Christian Schindler will nach Berlin

Der 28-Jährige wurde von den Freien Wählern Cham, Schwandorf und Wörth als Kandidat nominiert.

25.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:34 Uhr
Der Schwandorfer Kreisvorsitzende Dieter Jäger (li.), der Chamer Hans Kraus (2.v.r.) und Neutraublings Bürgermeister Harald Stadler (re.) wünschen Christian Schindler (2.v.l.) viel Erfolg bei der Bundestagswahl. −Foto: hans Kraus

Christian Schindler aus Cham zieht für die Freien Wähler im Wahlkreis Schwandorf/Cham sowie der Stadt Wörth a. D. und der Gemeinde Brennberg in den Bundestagswahlkampf. Der 28-jährige Verwaltungsfachwirt wurde bei der Nominierungsversammlung in der Stadthalle in Roding einstimmig von den Mitgliedern aus den drei Kreisvereinigungen ins Rennen geschickt. „Politik vom Bürger für die Bürgerinnen und Bürger“ ist seine Maxime. „Wir sind für die Bundespolitik wie eine Graswurzelbewegung, die nun Kurs auf Berlin nimmt“, so der Vorsitzende der Jungen Freien Wähler im Landkreis Cham.

Die Plätze in der Rodinger Stadthalle reichten gerade aus, um für jeden Versammlungsteilnehmer coronabedingt einen Tisch bereitzuhalten. Hans Kraus, der Vorsitzende der Freien Wähler im Landkreis Cham, konnte neben seinen Kreiskollegen Dieter Jäger aus Schwandorf und Harald Stadler aus Regensburg eine ganze Reihe von Bürgermeistern, MdL a. D. Dr. Karl Vetter, Kreis-, Stadt- und Gemeinderäten auch die Ehrenmitglieder, Altbürgermeister Friedrich Wolf aus Pösing und Ferdinand Schwarzfischer aus Cham, willkommen heißen.

Die offensichtlichen Mängel in der bundesdeutschen Politik mit Grundrechtseinschränkungen, Parteien- und Verbändefilz und wirtschaftlichen Gefahren durch den nicht enden wollenden Lockdown bezeichnete Kraus als ganz neue und ausgesprochen günstige Situation für die Freien Wähler bei deren dritten Anlauf zum Bundestag. Deutschland brauche für eine lebendige Demokratie neben dem Wohlstand Politiker, die wüssten, wo die Menschen der Schuh drücke, mit einem Hang zum Allgemeinwohl, so der Kreisvorsitzende.

„Die vernünftige Mitte“

Dieter Jäger aus Schwandorf stellte mit der Wetterwende auch eine Politikwende in Aussicht. Die Freien Wähler repräsentieren die vernünftige Mitte im Parteiengefüge und sollten nach einem tollen, aber fairen Wahlkampf auch den Einzug ins Parlament in Berlin schaffen. Die Unterstützung der Schwandorfer sei dem Kandidaten sicher.

Vor zwei Monaten schien der Weg nach Berlin noch verbaut, so Harald Stadler, doch scheint er nun über Mainz (in Rheinland-Pfalz wurden die Freien Wähler erstmals in den Landtag gewählt) auch zu bewältigen zu sein. Die Freien Wähler mit ihrer Bodenständigkeit würden auch in Berlin gebraucht. Zusammen mit den beiden starken Kreisverbänden sollte dies auch für Christian Schindler gelingen.

Kandidat Christian Schindler stellte sich zunächst persönlich vor (siehe Zusatzartikel). „Unsere Landtagsfraktion versucht, die für Einzelhandel und Gastronomie belastende Politik des Ministerpräsidenten abzumildern“, so Schindler. Die Bundespolitik müsse endlich Perspektiven für Selbstständige, Einzelhandel, Gastronomie, Hotelbetriebe und Vereine in Aussicht stellen. „Nach einem Jahr des Lianenschwingens brauchen sie ein vernünftiges Konzept!“

„Die klare Linie fehlt“

Viele Zugeständnisse an einzelne Berufsgruppen aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten seien für die Menschen nicht mehr nachvollziehbar. In der Umwelt- und Klimapolitik fehle eine klare Linie. Der Ausbau der erneuerbaren Energie müsse forciert werden, wenn der Atomausstieg gelingen solle. Schindler: „Innovative Lösungen aus Deutschland wie etwa bei der Photovoltaik dürfen nicht ins Ausland verschoben werden, um dann dort reif für den Massenmarkt zu werden und Milliarden einzuspielen.“ Auch auf dem IT-Sektor verschlafe Deutschland mit der EU wichtige Entwicklungen und verliere den Anschluss an die Marktführer in den USA und China. Deutschland brauche eine moderne und start-up-freundliche Industrie- und Netzpolitik. Als „beschämend“ bezeichnete Schindler die derzeitigen Korruptionsaffären mit der Offenlegung von Abgeordneten-Nebeneinkünften ab 100 000 Euro. Die Freien Wähler würden keine Großspenden von Konzernen, Banken usw. annehmen. (ckt)