Pandemie in Cham
Corona hält sie nicht vom Traumberuf ab

Cassandra Zilker und Lukas Leutner haben sich bewusst für die Berufsfachschule für Pflege in Roding entschieden. Aus Gründen.

30.03.2022 | Stand 15.09.2023, 6:09 Uhr
Cassandra Zilker und Lukas Leutner bei ihrem praktischen Einsatz in den Sana Kliniken. −Foto: Astrid Hausladen

Wer diesen Beruf wählt, wählt meist bewusst. Dies haben auch Cassandra Zilker (17) und Lukas Leutner (18) getan, die heute Schüler des zweiten Kurses der Berufsfachschule für Pflege in Roding sind. Zu diesem beruflichen Schritt haben sie sich entschieden – trotz oder gerade wegen Corona:

Die Pflege kranker Menschen fordert den Pflegenden sowohl körperlich als auch psychisch, das wussten die beiden Jugendlichen, Cassandra Zilker und Lukas Leutner, schon bevor sie sich an der Berufsfachschule für Pflege in Roding im Jahr 2020 beworben haben. Beide haben vorab in verschiedene Bereiche geschnuppert, sind aber bei der Gesundheits- und Krankenpflege hängen geblieben.

Anstrengende Versorgung der Corona-Patienten

„Und das trotz Corona – oder besser gesagt, wegen Corona“, bekräftigt Leutner, der in dieser schwierigen Zeit gemerkt hat, wie sehr die Pflegekräfte gebraucht werden. „Corona? – Hält mich doch nicht auf“, schmunzelt Leutner. Berührungsängste bei der Versorgung der Patienten waren deshalb bei beiden bald kein Thema mehr, da man mit seinen Aufgaben wächst und „es einfach dazu gehört“, erklärt Zilker, die gleichzeitig schildert, wie anstrengend die Versorgung der Corona-Patienten ist: „Die Arbeit am Patienten ist nicht das Problem, schwierig ist das Arbeiten in der Schutzkleidung, die man bei jedem Corona-Patienten neu an- und wieder ausziehen muss. Unter dieser Schutzkleidung wird einem ganz schnell, ganz schön warm“. Leutner ergänzt: „Zu den Anfangszeiten waren wir auch noch unsicher, wie man mit den Corona-Patienten umgehen muss, es fehlten einfach die Erfahrungswerte. Aber das Stationsteam war sehr schnell eingearbeitet und wir haben diese Herausforderung gemeinsam gut gemeistert“, freut er sich.

Dass dieser Beruf auch seine Schattenseiten hat, ist selbsterklärend. „Wir sind vorher mit dem Thema Tod und mit sterbenden Menschen nicht in Berührung gekommen“, erinnern sich beide. „Doch der Tod gehört zum Leben und zu diesem Beruf dazu und manchmal ist es für den Patienten eine Erlösung“, musste die 17-Jährige lernen. Zum Glück werden die Pflegekräfte – ob Auszubildende oder langjährige Mitarbeiter – mit diesen Eindrücken nicht allein gelassen. „Wir Pflegeschüler haben immer die Möglichkeit, mit unseren Praxisanleitern, die uns durch die Ausbildung begleiten, über die Erlebnisse zu sprechen“, informiert Leutner.

Auf die Frage, was sie an diesem Beruf am meisten stört, müssen beide lange überlegen. „Der Schichtdienst“, fällt ihnen dann ein. Dabei geht es nicht um die Arbeitszeiten an sich, sondern darum, dass sie manchmal nicht mit dabei sein können, wenn die Freunde am Wochenende feiern gehen. „Aber das ist ja zum Glück nicht immer so“, schiebt Cassandra Zilker hinterher.

Umgang mit Patienten macht Spaß

Dafür macht ihnen der Umgang mit den Patienten, das Arbeiten in den verschiedenen Fachabteilungen und nicht zuletzt der Unterricht in der Berufsfachschule für Pflege in Roding, in der sie zu einer richtigen Klassengemeinschaft zusammengewachsen sind, umso mehr Spaß.

Kliniken-Geschäftsführer Klaus Fischer und Josef Steinbauer, Geschäftsführer der Berufsfachschule für Pflege in Roding, sind erfreut, dass sich jedes Jahr zahlreiche Schüler an der Berufsfachschule bewerben, um diesen wichtigen und auch schönen Beruf zu erlernen. „Sie prägen künftig das Bild der Sana Kliniken mit, werden zur wertvollen Stütze für das Unternehmen und erhalten im Gegenzug die beste Ausbildung in allen Bereichen“, sind sich beide sicher. Fischer ergänzt: „Die Berufsfachschule für Pflege hat nach wie vor ihren Sitz in Roding und bleibt auch dort“.