Tradition
Corona verhindert Maxberger Kirta

Erneut feierten Heimatvertriebene den Gottesdienst in Eschlkam.

01.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:13 Uhr
Maxberger am Gedenkstein mit Pfarrgemeindereferent Weber und Josef Neumeier (vorne re.) −Foto: Johann Schlosser

Bei den Pfarrangehörigen, die 1946 ihre Heimat als Folge des sinnlosen Krieges verlassen mussten, kommt Wehmut auf. Auch diesmal war es ihnen nicht gegönnt, die beliebte Kirta in ihrem einstigen Zuhause Maxberg/Maxov zu feiern.

Das wieder im alten Glanz erstrahende Gotteshaus Johannes des Täufers blieb leer. Am Platz des Feuerwehrhauses, wo Bürgermeister Vaclav Bernard aus Neumarkt/Vseruby sonst in vorbildlicher Weise für Gegrilltes, Kaffee, Kolatschen und Getränke sorgte, blieb es ein zweites Jahr still. Keine Musik erklang, kein Zelt schützte vor der Sonne, kein Feuerwehrmann sicherte den Verkehr. Auch 2021 feierten die ehemaligen Pfarrangehörigen den Gottesdienst in der Jakobskirche Eschlkam mit Pfarrer Josef Pöschl.

Im Anschluss gedachten sie im Pestfriedhof der Verstorbenen der ehemaligen Pfarrei Maxberg mit Pfarrgemeindereferent Weber. Mit Josef Neumeier, Organisator der Kirchenrenovierung, kam am Nachmittag eine kleine Gruppe nach Maxberg, sie gedachte im Gotteshaus Pfarrer Englbert Ries. Er zelebrierte an dieser Stelle vor zwei Jahren mit Bischof Dr. Holub aus Pilsen seinen letzten Gottesdienst für die Maxberger. Vor einem Jahr wurde er im Alter von 70 Jahren – nur Wochen nach seinem Ruhestandsbeginn – in Eschlkam zu Grabe getragen. Seit 2002 feierte er mit Pfarrer Suchanek und die letzten Jahre mit Pfarrer Ciupac aus Mrakov hier den Kirta-Gottesdienst.

Über Gemeinderätin Jana Beckerova dankten die Maxberger Burgermeister Vaclav Bernard – er war wegen der Sammlung für die Tornado-Opfer in Mähren verhindert – für sein vorbildliches Engagement bezüglich Säuberung des Friedhofs und Einsatz an der Kirche. Der Vorplatz ist bepflanzt, und das Gotteshaus hat jetzt elektrisches Licht. Jana Beckerova und ihre Schwester Martha versorgten die Teilnehmer mit Kaffee und Kolatschen. Alle hatten nur einen großen Wunsch: „Möge der Herrgott uns 2022 wieder unsere Kirta in Maxberg zurückgeben, so wie wir sie seit Jahren mit unseren tschechischen Freunden kennen- und liebengelernt haben.“ (fjo)